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Eine Straßenbahn so lang, dass sie nicht einmal auf das SIGNAL-Titelblatt passt. Mit der Fotomontage will der Berliner Fahrgastverband IGEB seine Forderung unterstreichen, dass die BVG bei der dritten Niederflurgeneration 60 m lange Fahrzeuge beschaffen muss. Denn die Fahrgastzahlen werden weiter steigen, aber die Takte können nicht beliebig verdichtet werden. Da sind lange Fahrzeuge die beste Lösung, zumal die meisten Haltestellen schon jetzt die erforderliche Länge aufweisen Foto/Montage: Raul Stoll |
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Für den vom
rot-rot-grünen Senat geplanten großen
Netzausbau reichen die Züge aber nicht.
Deshalb muss nun schnell die Ausschreibung
für die nächste Tram-Generation auf
den Weg gebracht werden (siehe dazu auch
den nachfolgenden Artikel)
Die Flexity-Berlin-Wagen haben sich im
Straßenbahnalltag der Hauptstadt weitgehend
bewährt und sind aus dem Stadtbild
nicht mehr wegzudenken. Auch der flexible
Liefervertrag zwischen dem Hersteller
Bombardier und der BVG erfüllte seinen
Zweck und ermöglichte die Anpassung der
Flotte an die wachsenden Fahrgastzahlen.
Lag der Schwerpunkt bei Lieferbeginn auf
den 30,8 m kurzen Varianten (59 von insgesamt
99 Bahnen), wurde er bei Ziehung der
Optionen immer mehr zu den 40 m langen
Flexitys (176 von insgesamt 210 Bahnen, inklusive
Vorserienfahrzeuge und Umbauten)
verschoben.
Die Ziehung der letzten Option des Rahmenvertrages
hatte BVG-Chefin Sigrid Evelyn
Nikutta schon im September 2016 beim
Fahrgastsprechtag der Schienenverkehrs-Wochen
in Aussicht gestellt. Damals war
aber die Finanzierung durch den Senat noch
nicht gesichert.
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BVG braucht dringend lange Straßenbahnen Berliner Fahrgastverband IGEB befürchtet schwerwiegende Fehlentscheidung des BVG-Aufsichtsrates. Doch noch ist es für ein Umdenken nicht zu spät. Die Prototypen der neuen Straßenbahn „Flexity Berlin“ haben ihre Bewährungsprobe bestanden, sowohl in der 31 Meter wie in der 40 Meter langen Version. Am 29. Juni will der BVG-Aufsichtsrat nun über die Bestellung der ersten 99 Serienfahrzeuge beschließen. Fast zwei Drittel davon sollen in der kurzen 31-Meter-Ausführung bestellt werden. Der Berliner Fahrgastverband IGEB hält das für einen fundamentalen Fehler und fordert, dass mit der ersten Serienbestellung ausschließlich 40 Meter lange Fahrzeuge bestellt werden. Diese IGEB-Pressemitteilung vom 22. Juni 2009 (Auszug) zeigt, dass der Fahrgastverband von Beginn an eine Korrektur der BVG-Fahrzeugplanung gefordert hat – mit Erfolg. |
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Angesichts der Tatsachen, dass weitere
neue Straßenbahnen erst nach einer langwierigen
europaweiten Ausschreibung
bestellt werden können und dass die Ende
2016 abgeschlossene Koalitionsvereinbarung
einen ehrgeizigen Netzausbau mit
entsprechendem zusätzlichem Fahrzeugbedarf
vorsieht, war schnell klar, dass nur die
Einlösung der vierten Flexity-Option den
absehbaren Fahrzeugengpass mildern kann.
Besonders deutlich wurde die Entlastung
der Fahrgäste durch die neuen breiteren
und längeren Straßenbahnen auf den Linien
M 13 und 50, wo die vorher eingesetzten
solo fahrenden GT6 einen regelrechten Abschreckungseffekt
auf neue Kunden hatten.
Nun warten noch die Fahrgäste der viel genutzten
Linien M 2 und M 10 auf den Einsatz
der langen Wagen, was auf der M 2 ohne
Baumaßnahmen schon heute möglich wäre.
Auf der M 10 müssen nur noch wenige Haltestellen
für die größeren Züge ertüchtigt
werden. Da diese Maßnahmen für die vorgesehene
Verlängerung zum Hermannplatz
sowieso nötig sind, sollte damit bald begonnen
werden.
Auf der wichtigen M 17 werden die großen
Flexitys ebenfalls benötigt, aber hier muss
zunächst das Streckennetz für den Einsatz
der breiteren Bahnen umgebaut werden
(siehe Artikel auf Seite 9).
Wenn man bedenkt, dass auf den Linien
M 5, M 6 und M 8 der Einsatz von langen
Zweirichtungswagen weiterhin nötig ist und
auf der M 4 sogar diese Typen zu klein sind,
dann wird schnell deutlich, wie wichtig eine
rasche Auslieferung der jetzt bestellten 21
Züge ist.
Die in der Tabelle angegebenen Zahlen sind
nicht die Lieferungen, sondern die Bestellungen.
Das ist wichtig zu wissen, um nicht mit
den Minus-Angaben durcheinander zu kommen.
Ausnahme ist der umgebaute Vorserienzug F6E,
der schon physisch vorhanden war
und nun nach Verlängerung und Angleichung
an die Serie als F8 Nummer 8026 unterwegs ist.
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Alle Flexity-Optionen für insgesamt 210 Fahrzeuge wurden gezogen. Optionsänderungen zugunsten anderer Fahrzeugtypen sind mit (-) gekennzeichnet. Derzeit werden lange Zweirichter ausgeliefert (+), die Tabelle gibt daher nur einen Zwischenstand an. Zusammenstellung: IGEB, nach Angaben der BVG |
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Teilweise wurden schon in Auslieferung
befindliche Serien umgeplant, was bei den
langen Lieferzeiten kein Problem war. Dabei
spielt auch die Reihenfolge der Lieferserien
eine Rolle: So wurde damals vereinbart, dass
zunächst ein Teil der bestellten kurzen Zweirichter
geliefert werden sollte, danach die
langen Einrichtungszüge und die ursprünglich
geplanten kurzen Einrichter ganz zum
Schluss. Dadurch konnte für Letztere die
Bestellung noch während der Lieferung der
anderen Ausführungen zugunsten langer
Flexitys geändert werden.
Aufgrund der Lieferrate von einem Wagen
etwa alle zwei Wochen wird sich die komplette
Ablieferung der Serie vsl. bis 2019/20
hinziehen. Das ist jedoch hinnehmbar, weil
bis dahin sicher keine der neuen Strecken fertig
sein wird. Allerdings sollte die BVG auch
dann noch ihre übrig gebliebenen Tatra-Züge
bereit halten, denn wenn die ersten neuen
Strecken einmal fertig sind, entsteht ein großer
Mehrbedarf, und auch der vorzuhaltende
Reservebestand muss dann größer sein als
heute. Wenn der Bereich Straßenbahn es außerdem
noch schafft, bei den Fahrpersonalen
ebenfalls eine Reserve aufzubauen, dann können
die Straßenbahnfahrgäste der BVG optimistisch
in die nähere Zukunft schauen. (af)
IGEB Stadtverkehr
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