ICE-Linie 11 Berlin—Frankfurt/Main—München
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Für die aufwändige Trassierung des 107 km langen Abschnitts Erfurt—Ebensfeld auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin—München waren 22 Tunnel (Gesamtlänge 41 Kilometer) und 29 Talbrücken (Gesamtlänge 12 Kilometer) erforderlich. Die derzeit geplante Nutzung ist dagegen (noch?) bescheiden. Foto: Christian Schultz |
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Diese Linie wird neu über Erfurt geführt
anstatt über Braunschweig und Kassel-Wilhelmshöhe.
Ersetzt werden auf diese Weise
die bisherigen Kurzlinien Berlin—Leipzig
und Leipzig—Frankfurt/Main.
ICE-Linie 13 Berlin—Braunschweig—Kassel-Wilhelmshöhe—Frankfurt/Main
(Süd)—Frankfurt/Main Flughafen
Diese Linie verkehrt als Ersatz für die verlegte
ICE-Linie 11.
ICE-Linie 15 Berlin—Erfurt—Frankfurt/Main (Sprinter)
Das Angebot auf dieser Linie wird ausgeweitet.
Die Abfahrten in Berlin Hbf erfolgen um
06.02, 07.04, 11.04, 15.04 und 17.04 Uhr, in
Frankfurt/Main Hbf um 07.02, 09.02, 13.02,
15.02 und 17.02 Uhr. Einzige Zwischenhalte
sind Berlin-Südkreuz, Halle Hbf und Erfurt
Hbf. Die Fahrzeit beträgt rund 3:55 Stunden.
Die bisherigen vier Sprinter-Fahrten unter
Nutzung der Schnellfahrstrecke Fulda—Hannover entfallen dafür. Lediglich eine
Nonstop-Frühverbindung (Frankfurt/Main
Hbf ab 05.58 Uhr, Berlin Hbf an 09.54 Uhr)
wird weiterhin über diese Route geführt.
Sämtliche Verbindungen erreichen damit
leider nicht mehr die bisherige Fahrzeit von
3:40 Stunden.
ICE-Linie 18 Hamburg—Berlin—Halle
(Saale)—München
ICE-Linie 28 Hamburg—Berlin—Leipzig—München
Die Nutzung der beiden Neubaustreckenabschnitte
Halle (Saale) bzw. Leipzig—Erfurt
und Erfurt—Ebensfeld ermöglicht in dieser
Relation nunmehr deutliche Fahrzeitverkürzungen.
Zwischen Berlin und München benötigen
die ICE eine Fahrzeit von rund 4:25
Stunden via Halle/Saale (623 km) bzw. rund
4:35 Stunden via Leipzig (652 km).
Dreimal täglich pro Richtung wird über
die neuen Verbindungskurven auch Coburg
angebunden. Dadurch verlängert sich die
Fahrzeit um 15 Minuten. Über Augsburg bestehen
fünfmal täglich bzw. Richtung umsteigefreie
Verbindungen.
Die letzte Verbindung Berlin—München
besteht täglich mit Abfahrt Berlin Hbf um
19.28 Uhr und Ankunft in München Hbf um
0.22 Uhr, in der Gegenrichtung von montags
bis freitags und sonntags um 19.55 Uhr ab
München Hbf mit Ankunft in Berlin Hbf um
0.29 Uhr.
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Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 soll mit dem ICE 4 die jüngste Entwicklung dieser Triebzüge u. a. auf der Linie 28 Berlin—Leipzig—München zum Einsatz kommen. Foto: Christian Schultz |
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Die attraktiven Fahrzeiten dürften die
Wettbewerbssituation der Bahn in dieser
Relation deutlich stärken. So wird eine Verdoppelung
des Marktanteils der Bahn von
20 Prozent auf 40 Prozent erwartet (bzw.
eine Steigerung von 1,8 Millionen auf 3,6
Millionen Fahrgäste). Der Marktanteil des
Flugverkehrs, bislang nachfragestärkste
innerdeutsche Flugroute, soll sich dagegen
auf rund 35 Prozent verringern, der des Pkws
auf 20 Prozent. Der Anteil des Fernbusses
halbiert sich auf 5 Prozent – so die Prognose.
Speziell die angestrebte Verlagerung eines
möglichst großen Teils der Flugverkehrs
sowie der Pkw-Fahrten auf die Schiene ist
vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele
zu begrüßen. Insofern ist der verbleibende
Anteil dieser Verkehrsträger von zusammen
über 50 Prozent noch immer zu hoch. Als
Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs
muss politisches Ziel die sukzessive Einstellung
des Flugverkehrs in der Relation
Berlin—München sein! Unsinnig sind des
Weiteren die Flüge in der Relation Berlin –
Nürnberg; auch diese sind nicht mehr zu
rechtfertigen bzw. einzustellen. Zudem
würden auf diese Weise auch freie Kapazitäten
auf den überlasteten Flughäfen in Berlin
und München geschaffen werden.
Angesichts der erwarteten Nachfragesteigerung
werden zwischen Berlin und München
pro Tag bis zu 10 000 zusätzliche Plätze
im ICE-Verkehr angeboten.
Auf der ICE-Linie 28 kommt Ende 2018,
entsprechend derzeitiger Planung, mit dem
ICE 4 die jüngste Entwicklung der ICE-Triebzüge
zum Einsatz.
Zum Teil deutliche Verschlechterungen
der Fahrzeiten für Städte im Saaletal
Dank guter Anschlüsse in den ICE-Knoten
verkürzen sich auch die Fahrzeiten für Umsteigeverbindungen
teilweise deutlich, so
zum Beispiel zwischen Görlitz und München.
Anstatt im günstigsten Fall heute ca. 7,5
Stunden beträgt die Fahrzeit ab Dezember
2017 dann 6:13 Stunden.
Dies trifft leider nicht uneingeschränkt zu.
Während sich auch für Kunden beispielsweise
von Lichtenfels nach Berlin Hbf die Fahrzeit
mit Umstieg in Coburg im günstigsten
Fall von 3:53 Stunden auf 2:51 Stunden reduziert,
verlängern sich dagegen die Fahrzeiten
für die Städte im Saaletal teilweise
spürbar.
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IC im Saaletal. Mit einer Durchbindung der Intercity-Linie 61 (Karlsruhe—Nürnberg) ab/bis Cottbus über Leipzig und Falkenberg (Elster) wären Verschlechterungen der Fernverkehrsanbindung u. a. auch für die Städte im Saaletal vermeidbar! Zusätzlich könnten bei alternierender Führung dieser Linie ab/bis Berlin via Leipzig und Dessau auch hier bestehende Angebotslücken geschlossen werden. Foto: Christian Schultz |
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So beträgt die Fahrzeit mit dem Stadtexpress
von Saalfeld nach Leipzig dann 2:01
Stunden (knapp 30 Minuten mehr) oder
von Jena nach Leipzig 1:21 Stunden (knapp
20 Minuten mehr). Lediglich am Tagesrand
gibt es ab dem Fahrplanwechsel noch ein
ICE-Zugpaar Jena—Berlin—Hamburg. Morgens
gibt es außerdem eine ICE-Verbindung
Lichtenfels—München.
Für den Gesamtabschnitt Nürnberg—
Jena—Leipzig verbleibt lediglich ein
Intercity-Zugpaar der IC-Linie 61 Karlsruhe—Stuttgart—Nürnberg, das ab/bis Leipzig
durchgebunden wird (auch hier jedoch mit
zeitlichen Einschränkungen). Zusätzlicher
Halt für benannte Einzelzüge ist Kronach.
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Verbesserungsbedürftig: Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 verlieren, bedingt durch die Verlagerung des ICE-Verkehrs auf die Neubaustrecke, mehrere Städte, darunter z. B. Jena, weitgehend ihre Fernbahnanbindung. Foto: Sebastian Kliems |
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Trotzdem bleibt das Angebot in dieser
Relation unbefriedigend. Es kann im vorliegenden
Fall ebenso wenig zufrieden stellen,
dass die IC-Linie 61 erst Ende 2023 (!) im
Zweistunden-Takt verkehren soll. Dies ist
deutlich zu spät.
Ziel muss daher in einer ersten Stufe die
Realisierung eines Grundangebots im Vierstunden-Takt
(unter Berücksichtigung der
verzögerten Beschaffung der doppelstöckigen
Intercity 2-Züge) spätestens zum Fahrplanwechsel
im Dezember 2019 sein. Eine
sinnvolle Durchbindung bestünde für diese
Linie zudem zwischen Leipzig und Berlin via
Dessau, des Weiteren zwischen Leipzig und
Cottbus.
ICE-Linie 29 Berlin—München (Sprinter)
Noch kürzere Fahrzeiten als die ICE-Linien
18 und 28 bietet diese Sprinter-Linie. Drei
Zugpaare verkehren zwischen München Hbf
und Berlin Hbf mit einer Fahrzeit von 3:55
Stunden (in der Gegenrichtung geringfügig
länger). Die Abfahrten in Berlin Hbf erfolgen
dabei um 06.02, 12.05 und 18.05 Uhr, die Abfahrten
in München Hbf um 05.56, 11.56 und
17.56 Uhr. Zwischenhalte erfolgen bei diesen
Verbindungen lediglich in Berlin-Südkreuz,
Halle (Saale) Hbf, Erfurt Hbf und Nürnberg
Hbf. Zum Einsatz kommen ausschließlich redesignte
Triebzüge ICE 3 (zulässige Höchstgeschwindigkeit
300 km/h).
ICE-Linie 91 Frankfurt/Main—Nürnberg—Wien
Bei dieser im Zweistunden-Takt verkehrenden
Linie verkürzen sich die Fahrzeiten
zwischen Frankfurt und Wien um rund 25
Minuten (mit Ausnahme am Tagesrand bedingt
durch zusätzliche Halte). Insgesamt
10 Minuten der Fahrzeitverkürzung werden
zwischen Nürnberg und Passau durch das
nunmehr wieder mögliche bogenschnelle
Fahren mit den Neigetechnik-Zügen ICE T
erreicht. Durch eine geänderte Zugfolge in
Österreich verkürzt sich die Fahrzeit um weitere
15 Minuten, allerdings auch verbunden
mit dem teilweisen Entfall des Halts in Wels
Hbf. Einige Direktverbindungen dieser Linie
bestehen auch weiterhin ab/bis Hamburg
bzw. Dortmund.
EC-Linie 27 Hamburg—Berlin—Prag
Die Strecke Berlin—Elsterwerda—Dresden
steht ab dem Fahrplanwechsel wieder
durchgehend zur Verfügung. Auf den ausgebauten
Abschnitten ist eine Höchstgeschwindigkeit
von 160 km/h möglich. Ab
Dezember 2017 wird vorerst jedoch lediglich
zwischen Dresden Hbf und Berlin Hbf
eine Fahrzeitverkürzung von 2:02 Stunden
auf 1:46 Stunden realisiert.
Dresden-Neustadt wird wieder EC-Systemhalt;
vier Züge dieser Linie halten auch
in Elsterwerda.
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Durch den voranschreitenden Ausbau der Strecke Dresden—Berlin werden die Fahrzeiten zwischen Prag und Berlin ab 10. Dezember 2017 verkürzt. Ab Juni 2018 werden die Eurocity-Züge der Relation Prag—Berlin Hamburg durch Entfall des Lokwechsels in Dresden Hbf nochmals beschleunigt. Foto: Christian Schultz |
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Im Juni 2018 werden die Züge mit dem
durchgehenden Einsatz von Mehrsystemloks
bzw. dem Entfall des Lokwechsels
in Dresden Hbf um weitere 10 Minuten
beschleunigt. Die entsprechenden Triebfahrzeuge
vom Typ Vectron wurden dafür
bereits von den Tschechischen Bahnen (CD)
geleast.
Eine weitere Fahrzeitverkürzung ist in dieser
Relation erst Ende 2020 mit dem Ausbau
der Strecke Berlin—Dresden für 200 km/h
bzw. mit der hierfür notwendigen ETCS-Ausrüstung
(European Train Control System)
möglich.
IC-Linie 87 Stuttgart—Zürich
In dieser Relation erfolgt eine Angebotsverdoppelung,
so dass stündliche Reisemöglichkeiten
bestehen. Übergangsweise gibt
es jeweils im Wechsel direkte Verbindungen
mit Intercity-Zügen der Schweizerischen
Bundesbahnen (SBB) und Verbindungen
mit Umsteigen in Singen (mit Anschluss an
SBB-IC-Züge).
Bei den Umsteigeverbindungen kommen
zwischen Stuttgart und Singen doppelstöckige
Intercity 2-Züge zum Einsatz, die zudem
auch zusätzliche Halte bedienen. Eine
Durchbindung in die Schweiz scheitert
derzeit noch an der fehlenden ETCS-Ausrüstung.
Auch Konstanz erhält am Tagesrand
bzw. nachmittags eine IC-Durchbindung
von/nach Stuttgart.
Positiv: In den Fernverkehrszügen zwischen
Stuttgart und Singen werden nunmehr
auch alle Nahverkehrs-Fahrausweise
anerkannt. Dies hat eine entsprechende tarifliche
Einigung mit den betroffenen sieben
Verkehrsverbünden möglich gemacht. Das
Zielkonzept sieht auf dieser Linie stündliche,
umsteigefreie Verbindungen mit Intercity
2-Zügen voraussichtlich ab Dezember 2019
vor.
Umsteigefreie Verbindung Frankfurt/Main—Milano (Mailand)
Neu ist ein tägliches Zugpaar zwischen
Frankfurt/Main und Milano (Mailand) mit
SBB-Triebzügen ETR 610. Innerhalb der
Schweiz bestehen dabei unterschiedliche
Laufwege, und zwar in Richtung Süden via
Gotthardtunnel, aus Richtung Milano via
Lötschberg. Ersetzt werden mit diesem Zugpaar
die Züge EC 206/207 Frankfurt/Main—Zürich in derselben bzw. ähnlichen Zeitlage.
Direkte Verbindung Luxemburg—Koblenz—Düsseldorf
In der Relation Luxemburg—Trier—Koblenz—Düsseldorf wird es erfreulicherweise
wieder ein Zugpaar als Direktverbindung
geben. Zum Einsatz kommt ein Triebzug der
Luxemburgischen Eisenbahnen (CFL). Der
Abschnitt Koblenz—Düsseldorf wird dabei
eigenwirtschaftlich im Auftrag der DB Fernverkehr
AG bedient. Somit wird die mit dem
Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 erfolgte
Streichung der letzten Intercity-Züge
in dieser Relation zumindest teilweise korrigiert.
Weitere Einschränkungen im
Nachtreisezugverkehr
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Wien Hauptbahnhof. Nach Einstellung der Eurocity-Direktverbindung Berlin—Wien im Dezember 2014 entfällt zum Fahrplanwechsel nun auch die Nachtreisezugverbindung. Erfreulicherweise prüfen die Österreichischen Bundesbahnen ÖBB, ob sie diese Lücke ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 schließen können. Foto: Christian Schultz |
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Entfallen wird mit dem Fahrplanwechsel
leider die durchgehende Nachtzugverbindung
EN 476/477 Berlin—Budapest mit
dem Zugteil ab/bis Wien (EN 40406/40477).
Drastische Sparmaßnahmen der von den
Ungarischen Staatsbahnen (MAV) betriebenen
Zugverbindung führen hier zu einer Beschränkung
des Zuglaufs auf den Abschnitt
Prag—Budapest. Mit dieser Streichung gibt
es somit keine umsteigefreie Verbindung
mehr zwischen Berlin und Wien!
Unverständlich: Dieses Zugpaar verbindet
an den Start- bzw. Zielbahnhöfen bislang drei
europäische Hauptstädte. Die Fahrzeit rechtfertigt dabei eine Nachtreisezugverbindung.
Auch unter Berücksichtigung der bevorstehenden
Beschleunigung auf der Neubaustrecke
zwischen Erfurt und Nürnberg beträgt
die Fahrzeit zwischen Berlin und Wien mit
Umsteigen in Nürnberg noch 8:15 Stunden.
Die Wahl dürfte in dieser Relation damit in der
Regel auf das Flugzeug fallen.
Erfreulich ist zweifellos das Engagement
der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB)
in dem auf Langstrecken wichtigen und unverzichtbaren
Angebotssegment des Nachtreisezugverkehrs
(siehe SIGNAL 3/2017). Im
vorliegenden Fall fehlen jedoch auch den
ÖBB das Fahrzeugmaterial und das Personal
für einen kurzfristigen Ersatz.
Verbessert wird die beliebte Nightjet-Verbindung
Hamburg—Berlin—Zürich. Um
attraktivere Ankunfts- bzw. Abfahrtszeiten
sowohl in Hamburg als auch in Berlin zu ermöglichen,
verkehrt ab Fahrplanwechsel ein
Zugteil in der Relation Hamburg—Zürich,
ein weiterer Zugteil bedient die Relation
Berlin—Zürich. Die Zugteilung/Zugvereinigung
erfolgt in Hildesheim. Hier besteht für
Fahrgäste jedoch keine Zustiegs- bzw. Ausstiegsmöglichkeit.
Im Zugteil ab/bis Berlin besteht dabei leider
keine Möglichkeit der Fahrradmitnahme.
Es gibt somit auch im Fahrplan 2018 wiederum
mehr Angebotslücken bzw. etliches
Verbesserungspotenzial. Nicht absehbar ist
in diesem Zusammenhang auch die Wiedereinführung
u. a. täglich verkehrender
Nachtreisezugverbindungen Berlin/Hamburg/München—Paris. Dem Ziel eines Zusammenwachsens
von Europa entspricht
diese Entwicklung nicht; entsprechende
Aktivitäten auf europäischer Ebene sind hier
erforderlich.
Die bislang nachts als Intercity verkehrenden
Züge in den Relationen Berlin—München
und Berlin—Köln (von Juni bis September
via Waren ab/bis Binz) verkehren ab dem
Fahrplanwechsel als ICE. Die Verbindung
Berlin—München verkehrt zudem künftig
ganzjährig in der Nacht Sonntag/Montag
bzw. täglich in der Zeit vom 1. Juni bis 30.
September 2018 und wird beschleunigt. Mit
der Umstellung auf ICE entfällt leider auch
hier die Möglichkeit einer Fahrradmitnahme.
Weiterhin erhebliches Verbesserungspotenzial
bei innereuropäischen
Bahn-Verbindungen
Nicht nur im europäischen Nachtreisezugverkehr
harren viele Probleme einer Lösung,
sondern auch bei Tagesverbindungen.
Abseits der internationalen ICE- bzw.
TGV-Hochgeschwindigkeitsverbindungen
besteht leider weiterhin erhebliches Verbesserungspotenzial.
Kurzfristig kaum sinnvoll realisierbar ist
beispielsweise eine umsteigefreie Bahnverbindung
Berlin—Kopenhagen. Ein weiteres
Beispiel: In der Relation Berlin—Cottbus—Wrocław (Breslau) hat der Kulturzug
als Angebot des Regionalverkehrs zwar
erfreulicherweise vorerst Bestand; diese
Verbindung ist jedoch auf Wochenenden
beschränkt. Kurzfristiges Ziel muss aber
ein tägliches bzw. ganzjährig verkehrendes
Grundangebot von mindestens zwei Zugpaaren
sein!
Da ab Dezember 2018 die Ausbaustrecke
Knappenrode—Horka—Węgliniec (Kohlfurt)
zur Verfügung stehen wird, besteht mit
dem Laufweg Berlin—Cottbus—Senftenberg—Hoyerswerda—Węgliniec—Wrocław
erstmals die Möglichkeit, in dieser Relation
durchgehend elektrisch zu fahren. Der Abschnitt
Knappenrode—Horka (Abzweig Särichen)
wird dabei sogar für eine Höchstgeschwindigkeit
von 160 km/h ausgebaut.
Mit dem geänderten Laufweg könnte
zwischen Berlin und Wrocław eine attraktive
Fahrzeit von etwas über 3:30 Stunden
erreicht werden. Diese Chance muss genutzt
werden!
Deutscher Bahnkunden-Verband und
IGEB Fernverkehr
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