Auch Hof würde profitieren

Unterstützung für deutsch-tschechische Bahnstrecke Selb-Plößberg—Aš

Eine Interessengemeinschaft macht sich stark für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Tschechien und Deutschland...

Bahnhof Aš
Bahnhof Aš in Tschechien. Hier zweigt die Strecke nach Selb-Plößberg in Franken ab. Eine Reaktivierung der Strecke würde die Region besser zusammenbringen. Foto: Florian Müller, 2005

Unterstützung für ihre Forderung nach Wiederinbetriebnahme der grenzüberschreitenden Bahnstrecke Selb-Plößberg—Aš (Asch) erhielt die Interessengemeinschaft Bahn Cheb (Eger)—Hof/Saale jüngst auch von Kommunalpolitikern aus dem Nachbarkreis Hof, so von Landrat Bernd Hering, Hofs Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und Bürgermeister Michael Abraham aus Rehau.

Landrat Bernd Hering erklärte, dass er nach wie vor voll zu den Bestrebungen auf Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Bahnlinie Cheb—Hof/Saale stehe. Er hoffe nur, dass sich jetzt endlich bei den verantwortlichen Stellen ein Sinneswandel vollziehe und man dieses Projekt auch wirklich ernsthaft angehe. Er stimme mit der Interessengemeinschaft überein, dass die Gelegenheit durch das in Aš geplante Gewerbegebiet günstiger sei als je zuvor.

Ähnlich argumentiert Oberbürgermeister Harald Fichtner. Im Zusammenhang mit der geplanten Großinvestition in Aš und vor dem Hintergrund einer möglichen EU-Förderung dieses Schienennahverkehrsprojektes begrüße die Stadt Hof die beabsichtigte Reaktivierung der Bahnverbindung Selb-Plößberg—Aš. Die Wiederherstellung dieser Strecke im Zusammenhang mit einer durchgehenden Verbindung von Cheb (Eger) nach Hof/ Saale würde auch zu einer Stärkung der Knotenfunktion des Hofer Hauptbahnhofs im Personennahverkehr führen. Auch der Logistikstandort Hof würde bei einer Wiederbelebung des Güterverkehrs von der deutsch-tschechischen Bahnlinie profitieren. Eine Schienenverbindung zwischen Hof und Cheb habe sicherlich auch positive Auswirkungen auf die Partnerschaft zwischen beiden Städten.

Seit Jahren bemühe sich die Stadt Rehau um eine Wiederbelebung der Strecke, teilte Bürgermeister Abraham der Interessengemeinschaft mit. Durch die geplante Investition in Aš sei mit einem größeren Verkehrsaufkommen zu rechnen. Von der Bahnlinie könnte auch der Fremdenverkehr im Grenzgebiet profitieren. Im Rahmen des EgroNet würde das Reisen zwischen touristisch attraktiven Orten wie Cheb, Františkovy Lázně (Franzensbad), Aš, Selb, Rehau und Hof einfacher.

Strecke Selb-Plößberg—Aš
Die Strecke Selb-Plößberg—Aš. Abb.: DB Kursbuchkarte Dez. 2007, Markierung: GVE

Erinnert sei außerdem an eine Stellungnahme des Hofer Bundestagsabgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich (CSU), dass die Reaktivierung der Bahnstrecke Selb- Plößberg—Aš mittelfristig wünschenswert und langfristig unverzichtbar sei. Dem Zusammenwachsen Bayerns mit Tschechien müsse auch bei den Schienen- und Straßenanbindungen Rechnung getragen werden.

Es müsse aktiv am Zusammenwachsen beider Staaten gearbeitet werden, sagte auch Elisabeth Scharfenberg, Bundestagsabgeordnete der Grünen. Schon aus ökologischer Sicht setze sie daher auf die Bahn als Verkehrsmittel für immer mobiler werdende Menschen.

Schon immer an der Seite der Interessengemeinschaft stand die Stadt Aš. Deren Bürgermeister Dalibor Blažek hält die Strecke für unverzichtbar. Der Grenzübergang Selb-Aš sei einer der meistfrequentierten Übergänge. Daher sei die Wiederbelebung der Bahnlinie unverzichtbar.

Interessengemeinschaft Bahn Cheb—Hof/Saale

aus SIGNAL 2/2008 (Mai 2008), Seite 23

 

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