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Verkehrsverbund = gebrochener Verkehr

Auch die BVG hat sich der Diskussion um einen Verkehrsverbund in Berlin (West) nicht mehr entziehen können. Dabei wurde ein neuer Begriff entwickelt - Verkehrsverbund bedeutet: Gebrochener Verkehr!

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In einem von der IGEB lange angestrebten Dialog mit der BVG, zu dem es Anfang März dann auch kam, erfuhren wir erstmals von diesem neuen Begriff. In einem Gespräch, das IGEB-Vorsitzender Curth und der Technische Leiter der IGEB, Jürgen Busse mit dem Leiter des BVG-Oberflächenverkehrs, Herrn Teike führten, lag der Schwerpunkt beim Thema Bus kontra S-Bahn. Global konnte im Verlaufe der Gespräche erkannt werden, daß es bei der BVG ein Heiligtum gibt; den Oberflächenverkehr. Erstmals haben wir erfahren, daß sogar in einigen Bereichen die U-Bahn in Frage gestellt wird. Für Bushaltestellen an S-Bahnhöfen bestand kein Bedarf.

Schnellbusse haben tendenziell keine Zukunft mehr, da sie sich in der Fahrzeit von den Normal-Linienbussen nicht mehr unterscheiden. Vorallem aber ist ein Bus billiger als eine Schnellbahn. Hier liegt der Ansatz für die Oberflächen-Politik. Den Bussen die ihnen eigene Funktion als Schnellbahn-Zubringer zu geben, würde einen gebrochenen Verkehr bedeuten. Die IGEB kann sich mit diesem Begriff nicht anfreunden, denn die Akzeptierung eines solchen Arguments, müßte jedes Verbundsystem in München, Stuttgart, Frankfurt usw. in Frage stellen. Sollten sich wirklich alle deutschen Verkehrsplaner geirrt haben; nur die BVG nicht?

In den vorherigen Ausgaben des SIGNAL wurde sicher oft der Eindruck erweckt, die IGEB habe sich auf die BVG eingeschossen; dem ist nicht so. Wir waren stets an einem Dialog mit der BVG interessiert. Die starre Haltung in der Verbunddiskussion und die Erkenntnisse nach der S-Bahnstillegung mit Bussen ließen keine Objektivität in der Beurteilung der Verkehrverhältnisse seitens der BVG erkennen. Unsere kritischen Beiträge sollten auch die BVG zur Diskussion ermuntern.

IGEB

aus SIGNAL 4/1981 (30. Mai 1981), Seite 7

 

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