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Impulse für den Schienengüterverkehr statt Demontage von Infrastruktur: Die überwiegend brach liegenden Bahnanlagen des Rangierbahnhofs Wustermark an der Strecke Berlin—Rathenow werden schrittweise durch die Rail & Logistik Center Wustermark GmbH & Co. KG wieder in Betrieb genommen. Foto: Christian Schultz (Juli 2008) |
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Der westlich Berlins an der Bahnstrecke
Berlin—Rathenow gelegene
Rangierbahnhof Wustermark
wurde im Jahr 2004 geschlossen.
Erfreulicherweise wurden vom
Eisenbahn-Bundesamt die Trennung
von den Anlagen der DB Netz
AG bzw. der Rückbau untersagt, da
die Havelländische Eisenbahn AG
bereits zu diesem Zeitpunkt Interesse
an der Übernahme bekundet
hatte.
Betreiber der Anlage ist nunmehr
die Rail & Logistik Center
GmbH & Co. KG (RLC), an der die
Havelländische Eisenbahn die
Mehrheitsbeteiligung hält. Mit
Wirkung vom 1. Juli 2008 sind die
Anlagen und die Betriebsführung
des Rangierbahnhofs Wustermark
auf die neue Gesellschaft übergegangen.
Die RLC Wustermark betreibt die
Bahnanlagen ohne
Betriebsunterbrechung,
allerdings zunächst mit stark reduziertem
Umfang weiter. Allen interessierten Bahnunternehmen
wird die Zugauflösung bzw.
Zugbildung angeboten, weiterhin werden
Kapazitäten für die Abstellung von Schienenfahrzeugen
bereitgestellt. Errichtet wird außerdem
ein Servicepoint für Instandhaltungsleistungen
an Schienenfahrzeugen. Somit ist
gewährleistet, dass die Anlagen weiterhin als
öffentliche Infrastruktur betrieben werden.
Vorerst stehen in der Einfahrgruppe aus
Richtung Berlin fünf der insgesamt acht Gleise
zur Verfügung. Die kurzfristige Wiederinbetriebnahme
eines weiteren Einfahrgleises,
eines Umfahrgleises sowie eines Ladegleises
ist vorgesehen. Auch die Richtungsgleisgruppe
mit Gleislängen von je 500 bis 800 m soll
wieder in Betrieb genommen werden. Noch
im Jahr 2008 sollen für die Fahrzeugabstellung
und Zugbehandlung wieder 12 der 25
Richtungsgleise zur Verfügung stehen (insgesamt
5800m Gleislänge).
Im östlichen Bahnhofsbereich werden zurzeit
sieben Gleise für die Abstellung von Lokomotiven
und die Betankung von Dieselloks
genutzt. Dieser Abstellbereich wird weitergenutzt
bzw. in seiner Kapazität noch erweitert.
Für den Servicepoint für Schienenfahrzeuge
werden die erforderlichen Gleise und Werkstattgebäude
der ehemaligen Wagenausbesserung
hergerichtet.
Transportverlagerungen auf die Schiene
erfordern ausreichende Schieneninfrastruktur
Das Engagement der RLC ist ein Schritt in die
richtige Richtung, um das verkehrspolitische
Ziel zu erreichen, künftig deutlich mehr Gütertransporte
über den umweltschonenden
Schienenverkehr abzuwickeln anstatt in endlosen
Lkw-Kolonnen auf einem vielfach überlasteten
Fernstraßennetz. So ist in Wustermark
z. B. auch der schrittweise Ausbau bahnaffiner
Logistik-Leistungen geplant; begonnen
wird mit der Errichtung einer Ladestraße für
Baustoffe und Holz. Von strategischer Bedeutung
ist außerdem die Verknüpfung mit dem
in unmittelbarer Nähe liegenden Güterverkehrszentrum
Wustermark bzw. die Nutzung
entsprechender Synergiepotenziale.
Unverständlich bleibt die Tatsache, dass
die Bahnanlagen des Rangierbahnhofs
Wustermark erst durch den ausdauernden
Einsatz eines privaten Unternehmens einer
neuen Nutzung zugeführt werden konnten,
obwohl es eigentlich staatliche Aufgabe
wäre, Kapazitätsreduzierungen des Bundesschienennetzes
zu verhindern. Angesichts
des prognostizierten
Güterverkehrswachstums,
der Abhängigkeit von endlichen (!)
Erdölvorräten, dementsprechend steigender
Kraftstoffpreise und wichtiger Klimaschutzziele
ist es Pflicht der Politik, endlich Rahmenbedingungen
zu schaffen, die dem energieeffizienten
Schienenverkehr ein deutliches
Wachstum ermöglichen. Dies ist jedoch mit
der Duldung jährlicher Kapazitätsreduzierungen
bzw. Demontagen im Schienennetz nicht
vereinbar!
Weitere Informationen unter www.RLCW.de Deutscher Bahnkunden-Verband
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