Havelland

Licht und Schatten beim Ersatzverkehr: Lehren aus dem SEV Nauen—Wittenberge

Ärgerlich, aber offenbar nicht zu vermeiden waren die bis Mitte Juni 2009 andauernden Bauarbeiten zwischen Nauen und Wittenberge (vgl. SIGNAL 2/2009, Artikellink am Ende dieser Seite). Vermeidbar wären jedoch vor allem Informationsmängel gewesen.

Ständig musste DB Regio die Fahrplanunterlagen mit umfangreichen schriftlichen Informationen aktualisierte. Das Durcheinander von verschiedensten Bauinformation bei den Aushängen auf den Bahnsteigen war nicht mehr überschaubar. Welcher Fahrgast hat 10 oder 20 Minuten Zeit, alle aktuellen und künftigen Fahrplanänderungen zu lesen, um das für ihn Zutreffende zu erfassen? Die schriftlichen Informationen mögen vollständig und korrekt gewesen sein, dennoch wünscht sich der DBV zukünftig den Einsatz von örtlichem Personal zur Auskunftserteilung an den jeweiligen Brennpunkten, z. B. in Falkensee.

Abgesehen von den wesentlich längeren Fahrzeiten im Ersatzverkehr fuhren die Busse ohne größere Beanstandungen. Dabei wurde auf Hinweise und Wünsche von Fahrgästen teilweise eingegangen. Insbesondere der kurzfristig eingefügte Halt „Friesacker Bock“ für alle Busse ist zu würdigen.

Die Beschilderung der Ersatzbusse war unzureichend. Diese wurden nur mit „Linie A“ oder „Linie B“ geschildert. Es fehlten vor allem das konkrete Ziel und ein Hinweis, ob es ein Bus mit oder ohne weitere Unterwegshalte war.

Leider erst einige Zeit nach Baubeginn gab es am Bahnhof Falkensee die Durchsagen, an welchem Bahnsteig aktuell die Züge stadtein- und auswärts halten. Anfangs mussten die Fahrgäste raten („… der nächste Zug nach Berlin hält wohl auf dem anderen Bahnsteig …“). Selbst das Zugbegleitpersonal war häufig nicht informiert!

Ein großes Ärgernis war die ständige Verspätung der Züge der Linie RE 4. Leider wurde auf eine Bereitstellung eines Reservezuges in Nauen zum Einsatz bei größeren Verspätungen verzichtet. So kam es für einige Fahrgäste zu teilweise unvorhersehbaren Wartezeiten von einer und mehr Stunden. Das ist nicht zu rechtfertigen!

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wurden diese in der Regel schnellstmöglich abgestellt. Insbesondere positiv zu vermerken ist der – allerdings erst nach Protesten eingefügte – Halt der RE4-Züge in Brieselang und Finkenkrug. Hier sollte der Halt auch nach Beendigung der Bauarbeiten beibehalten werden; zumal sich die Fahrzeit um lediglich drei Minuten pro Halt verlängern würde. Leider scheitert dies an der Weigerung des Landes Brandenburg.

DBV Havelland

aus SIGNAL 3/2009 (Juli 2009), Seite 19

 

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