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Trasse für die Straßenbahn vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz. Bis April 2010 braucht der BVG für ihre Fahrzeugbestellung Klarheit, ob diese Straßenbahn nun kommt oder wieder einmal verschoben wird. Foto: Marc Heller |
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Die Straßenbahner boten den ersten Berliner
Fahrgastsprechtag. Am 14. September
referierten und diskutierten Klaus-Dietrich
Matschke, Direktor des BVG-Unternehmensbereichs
Straßenbahn, sein Betriebsleiter
Bernd Lohse und Rainer Döge aus dem Planungsteam.
Wie auch bei den anderen BVGSprechtagen
wurde betont, dass die S-Bahn-
Krise kein Grund zur Schadenfreude für den
städtischen Verkehrsbetrieb sei. Etwa ein
Drittel der S-Bahn-Kunden sei dadurch auch
dem übrigen ÖPNV verloren gegangen, und
trotz der entsprechend verringerten Einnahmen
musste die BVG Mehraufwand für
S-Bahn-Ersatz- und Ergänzungsverkehre
fahren. Nicht zuletzt hatten in den überfüllten
Straßenbahnen auch die Stammkunden
unter dem Komfortverlust zu leiden.
Das Thema Komfort in der Straßenbahn
bildete dann auch den Hauptkonfliktpunkt
in den anschließenden Themendiskussionen.
Bekanntlich möchte die BVG weniger
von den langen Flexity-Wagen bestellen, als
ursprünglich geplant. Die IGEB hat stets die
Meinung vertreten, dass ein Ersatz der ca.
39 m langen Tatra-Doppeltraktionen durch
nur 31 m lange Niederflurwagen nicht möglich
bzw. nicht angemessen ist. Die größere
Attraktivität der Flexity-Tram, die stärkere
Benutzung durch Kinderwagen und Rollstühle
sowie die eventuell kürzeren Fahrzeiten
aufgrund der größeren Beschleunigung
werden zu einer stärkeren Besetzung der
Wagen auf den umgestellten Linien führen.
Um dann noch den Komfort gegenüber
heute zu steigern, was nötig ist, um wahlfreie
Kunden zu gewinnen, sind die 40 m langen
Wagen unentbehrlich.
Herr Matschke bot der IGEB einen vertieften
Dialog dazu an, denn die von ihm präsentierten
Auslastungszahlen auf den meisten der infrage
kommenden Linien zeichneten ein ganz anderes
Bild der Nachfrage, als es der Straßenbahnfahrgast
täglich erlebt. Erfreulich ist, dass zahlreiche
Anregungen aus dem Test mit den vier Vorserien-Wagen,
auch von Fahrgästen, in die Serienbestellung
eingearbeitet werden. Insgesamt soll die Serienlieferung
in 68 Punkten besser werden als die Prototypen.
Einig waren sich BVG und IGEB in der Bewertung
des in Berlin äußerst mangelhaften
Vorrangs für Bus und Bahn. Die im letzten Jahr
wieder gesunkene Durchschnittsgeschwindigkeit
der Straßenbahn ist angesichts der
Millioneninvestitionen in Beschleunigungsmaßnahmen
nicht akzeptabel. Offenbar hat
die vor einem Jahr angekündigte und mit
einem Vertrag besiegelte Zusammenarbeit
der Verkehrsbetriebe mit der Verkehrslenkung
Berlin, die für die Ampelprogrammierung
zuständig ist, noch nicht ausreichend
funktioniert. Mittlerweile arbeitet die BVG
verstärkt an diesem Problem, Priorität haben
der Korridor Seestraße—Osloer Straße,
die Linie M 4 und das Köpenicker Netz.
Selbstverständlich arbeiten Tram und Bus dabei zusammen.
Dass sich Dienststellen des Landes Berlin nur unzureichend
für die Belange des (auch ökologisch) wichtigen Verkehrsmittels
Straßenbahn einsetzen, ist ja leider schon länger erlebbar,
zum Beispiel beim Thema Neubaustrecken in den Westteil
der Stadt. Hier könnte es nun bis April 2010 eine Vorentscheidung
geben, denn bis dahin muss die BVG ihre neuen
Fahrzeuge für die Linie M 4 verbindlich bestellt
haben. Eine klare Aussage zu einem ersten
Bauabschnitt bis zum Potsdamer Platz/Kulturforum muss dann vorliegen.
Ein anderes Thema, dass die BVG nur in Zusammenarbeit
mit den Landes- und Bezirksbehörden
lösen kann, ist die schlechte Zugänglichkeit
der Straßenbahn an vielen Haltestellen
in Straßenmitte. Hier wurde nach
Jahren des Stillstands die in vielen anderen
Städten schon lange bewährte Lösung der
Kaphaltestelle auch für Berlin entdeckt. Direktor
Matschke versprach, dass noch 2009
die Bauarbeiten auf der Wendenschloßstraße
(Linie 62) an mehreren Haltestellen beginnen.
Weitere Kaps sind für die Linie 12 auf
Stahlheimer Straße und Pappelallee, auf der
Neubaustrecke in Adlershof sowie auf der
Konrad-Wolf-Straße (Linie M 5) in Planung.
Schließlich musste auch noch auf die
größte Baustelle im Jahr 2010 hingewiesen
werden, die mehrere Monate für eine Unterbrechung
am Bahnhof Pankow sorgen wird.
In dieser Zeit sollen die drei Nordstrecken als
Inselnetz betrieben werden.
IGEB Stadtverkehr
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