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Beim Weiterbau der Autobahn A100 sind sich die Koalitionäre einig. Foto: Florian Müller |
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Die Baustelle des teuersten ÖPNV-Projekts Berlins liegt direkt vor dem Roten Rathaus: Die U 5-Verlängerung. Auch dieses Projekt ist zwischen Berliner SPD und CDU unstrittig. Foto: Marc Heller |
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Zum Ausbau der Straßenbahn gibt es erwartungsgemäß keine Überraschungen. Auffällig sind die multipel-konjunktivischen Formulierungen zu den möglichen Neubaustrecken Foto: Marc Heller |
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Die Koalition will zuerst mit der DB über einen Kauf der S-Bahn durch das Land Berlin verhandeln. Wenn das, wie erwartet, von der DB abgelehnt wird, soll der S-Bahn-Betrieb schrittweise ausgeschrieben werden. Foto: Marc Heller |
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Mobilität für alle – mit dem „Stadtentwicklungsplan
Verkehr (StEP Verkehr)“
Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für
die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
und die wirtschaftliche Entwicklung in
unserer Stadt. Vor dem Hintergrund sich
wandelnder gesellschaftlicher Bedingungen,
wie dem demografischen Wandel,
dem Klimawandel und dem notwendigen
sorgsamen Umgang mit den natürlichen
Ressourcen, bekennt sich die Koalition zu
einer auf den Grundsätzen der Nachhaltigkeit
basierenden Mobilitäts-und Verkehrspolitik.
Mit dem „Stadtentwicklungsplan Verkehr“
steht eine Rahmenplanung zur Verfügung,
mit der Berlin in der internationalen Diskussion
um die Zukunft der städtischen Mobilität
Maßstäbe setzt. Wir werden den „StEP
Verkehr“ mit dem Ziel einer „Mobilität für
alle Bürgerinnen und Bürger“ kontinuierlich
fortschreiben.
Dazu bedarf es insbesondere einer effizienten
Nutzung der zur Verfügung stehenden
Mittel. Bei der Infrastruktur (Straße und
Schiene) stehen der Erhalt der bestehenden
Netze und deren Qualifizierung – z. B.
durch mehr Barrierefreiheit und effektiveres
Verkehrsmanagement – im Vordergrund.
Kommunikations-und Managementmaßnahmen
sowie multimodale Angebote gewinnen
an Bedeutung.
Flughafen Willy Brandt
Die Koalition wird den neuen Großflughafen
„Willy Brandt“ in Schönefeld zum 3. Juni 2012
ans Netz bringen und wird ihm zum Erfolg
verhelfen. Sie ist sich einig, dass ein Ausbau
des Flughafens bei zusätzlichem Verkehrsaufkommen
notwendig ist.
Der Flughafen muss als internationales
Drehkreuz wirtschaftlich und leistungsfähig
sein. Im Rahmen dessen will die Koalition
den Lärmschutz für die Bürgerinnen und
Bürger wahren. Dazu gehört eine schnelle
und unbürokratische Bearbeitung der Anträge
auf Lärmschutzmaßnahmen.
Die Koalition setzt sich für eine ernsthafte
Prüfung von Alternativrouten jenseits der
Müggelseeroute ein. Dies schließt die Prüfung
der Routen nördlich und südlich von
Gosen unter Wahrung der Sicherheitsaspekte
ein.
Die Koalition setzt sich für eine ernsthafte
Prüfung von Alternativrouten jenseits der
Müggelseeroute ein. Dies schließt die Prüfung
der Routen nördlich und südlich von
Gosen unter Wahrung der Sicherheitsaspekte
ein.
Verkehrsinfrastruktur stärken
Die Koalition setzt die oberste Priorität auf
den Abbau des Instandhaltungsrückstands.
Darüber hinaus setzt sich die Koalition für
eine Qualifizierung der Infrastrukturnetze
ein, um eine höhere Leistungsfähigkeit
und Qualität im öffentlichen Verkehr zu
gewährleisten, und sichert
entsprechende
Mittel. Das U-Bahn-Netz wird in seinem
Bestand gesichert. Die Koalition setzt sich
dafür ein, einzelne Netzergänzungen vorzunehmen,
so dass auf nachfragestarken
Relationen ein angemessenes Angebot erbracht
werden kann. Grundsätzlich befürwortet
die Koalition die Wiederherstellung
aller S-Bahn-Strecken, die am 12. August
1961 bestanden.
Die bereits finanziell gesicherten und
begonnenen ÖPNV-Vorhaben, die Straßenbahnverbindung
vom Nordbahnhof zum
Hauptbahnhof, der Lückenschluss U 5 vom
Alexanderplatz zum Hauptbahnhof sowie
Planung und Bau der S 21 werden realisiert.
Die bereits finanziell gesicherten und
begonnenen ÖPNV-Vorhaben, die Straßenbahnverbindung
vom Nordbahnhof zum
Hauptbahnhof, der Lückenschluss U 5 vom
Alexanderplatz zum Hauptbahnhof sowie
Planung und Bau der S 21 werden realisiert.
Die Koalition wird die Projekte U-Bahnhof
Magdeburger Platz (Prüfauftrag) sowie die
Sicherung einer Option für eine mögliche
Verlängerung der U 7 von Rudow zum Flughafen
BER, die Trassensicherung für eine
spätere Wiederinbetriebnahme der Stammbahn,
den Erhalt der Uferbahn in Schmöckwitz,
die Errichtung eines S-Bahnhofs Kamenzer
Damm sowie die Aufrechterhaltung
einer langfristigen Option für eine mögliche
Verlängerung der U-Bahn-Linie 8 ins Märkische
Viertel planerisch berücksichtigen.
Die Ausrüstung von Bahnhöfen mit Aufzugsanlagen
wird beschleunigt fortgesetzt.
Wir setzen uns darüber hinaus beim Bund
bzw. bei der Deutschen Bahn AG für eine
zeitnahe Realisierung begonnener bzw.
vorbereiteter Vorhaben ein. Dies gilt für die
Vorplanung und Realisierung der Nordbahn
mindestens bis Wilhelmsruh sowie die Realisierung
der Stettiner Bahn.
Die Heidekrautbahn wird auf der Stammstrecke
wieder in Betrieb genommen. Der Prignitz-
Express soll über die Kremmener Bahn
bis nach Gesundbrunnen geführt werden.
Wir werden eine Fortschreibung des Leistungsvolumens
für den ÖPNV und den schienengebundenen
Personennahverkehr vornehmen;
eine Ausweitung wird angestrebt.
In diesem Zusammenhang werden wir uns
gegen eine Reduzierung und für eine Dynamisierung
der Regionalisierungsmittel einsetzen.
Verkehrskonzept für die Innenstadt
und Ausbau der Autobahn A 100
Wir wollen die Innenstadt weiter vom Verkehr
und besonders vom Durchgangsverkehr entlasten. Für eine wirksame Entlastung
hoch belasteter Straßen in der Innenstadt
und eine bessere Erreichbarkeit der
Gewerbegebiete im östlichen Stadtraum
gibt es zur Verlängerung der A 100 keine
bessere Alternative. Die Koalition wird alle
Voraussetzungen dafür schaffen, dass die
Arbeiten für die Realisierung des 16. Bauabschnitts
(bis Treptower Park) nach Erlangen
der erforderlichen Rechtssicherheit umgehend
beginnen. Die Planungen für den 17.
Bauabschnitt werden über den Bundesverkehrswegeplan
gesichert.
Um die mit der Verlängerung der A 100
verbundenen Ziele dauerhaft zu erreichen
und zu gewährleisten, dass insgesamt keine
Erhöhung der Straßenkapazität für den
Kraftfahrzeugverkehr erfolgt, sind mit der
Maßnahme eine Reihe von Komplementärmaßnahmen
untrennbar verbunden. So
wird die Koalition die Umgestaltung der
durch die Verlängerung der A 100 entlasteten
Straßenabschnitte zugunsten der Verkehrsarten
des Umweltverbunds und nicht
verkehrlicher Nutzungen vorantreiben.
Dies gilt ferner für die Weiterentwicklung
und nachfrageorientierte Ausdehnung der
Parkraumbewirtschaftung, Regulierung
des Neubaus von privaten Stellplätzen, die
umfassende Förderung und den Ausbau
der Verkehrsmittel des Umweltverbunds,
die Umsetzung und Weiterentwicklung des
Lärmaktionsplans bzw. Luftreinhalteplans,
eine verstärkte Geschwindigkeitsüberwachung
und die effektive Lärmdämmung an
Autobahnabschnitten durch Nutzung von
Bundesprogrammen (u. a. auch an der Avus).
Die bauliche Umsetzung von Verkehrsmaßnahmen
zur Begleitung der durch den Weiterbau
der A 100 zu erwartenden Verkehrsverlagerungen
aus der Innenstadt (Innenstadtkonzept)
erfolgt zeitgleich mit der Fertigstellung
der entsprechenden Bauabschnitte.
Investitionen in den Erhalt von Straßen,
Tunneln und Brücken
Wir werden in den kommenden Jahren den
Schwerpunkt auf den Erhalt und die Sanierung
der vorhandenen Infrastruktur setzen.
Zur Sicherstellung einer kontinuierlichen
Straßen- und Brückeninstandhaltung werden
die entsprechenden Mittel im Haushalt
dauerhaft gesichert. Die Maßnahmen im
übergeordneten Straßennetz werden in einem
verbindlichen Investitionsplan parallel
zur Finanzplanung für einen Fünf-Jahres-
Zeitraum festgeschrieben. Um den Zustand
der Straßen und die Baustellenlogistik zu
verbessern, wird das Schlaglochprogramm
für die Bezirke fortgeführt.
Die Durchführung der Maßnahmen muss
beschleunigt werden. Hierzu sind Möglichkeiten
der Bonus-Malus-Regelungen sowie
eine Ausweitung der täglichen Arbeitszeit
auf den Baustellen auszuschöpfen.
Im Übrigen wird sich die Koalition auf Bundesebene
für die Sicherung der Finanzmittel
aus dem Entflechtungsgesetz einsetzen.
(…)
Fern-und Regionalverkehr auf der
Schiene verbessern
Die Koalition wird auf allen politischen
Ebenen auf eine zügige Verbesserung
der Schienenwege v. a. in die zentraleuropäischen
großen Nachbarstädte Stettin,
Breslau und Prag hinarbeiten. Die „Oder-
Partnerschaft“ mit dem Nachbarland
Polen bietet mittlerweile ein etabliertes
Forum, um die regionalen Verkehrsbeziehungen
mit infrastrukturellen und
organisatorischen Maßnahmen analog
zu den Verhältnissen an den deutschen
Westgrenzen zu verbessern. Auch die
Schienenanbindung nach Skandinavien
und zur Insel Usedom (Karniner Brücke)
soll verbessert werden.
Zudem sollen am Bahnhof Zoo wieder
Fernverkehrszüge halten und am Bahnhof
Köpenick ein Regionalverkehrshalt entstehen.
Die langfristig geplante Aufgabe des
Regionalbahnhofs Karlshorst soll durch die
Bestellung zusätzlicher Regionalverkehrshalte
am Bahnhof Ostkreuz ausgeglichen
werden.
Leistungsfähig und stadtverträglich:
Der Wirtschafts-und Güterverkehr
Mit einem effizienten und stadtverträglichen
Wirtschaftsverkehr wollen wir in
Kooperation mit der Wirtschaft den Wirtschaftsstandort
Berlin stärken. Maßnahmen
und Instrumente sind hierbei u. a. der Erhalt
zukunftsfähiger Schieneninfrastruktur in
der Stadt, die strategische Flächenvorhaltung
für Bahn- oder bahnaffine Nutzungen,
die weitere Stärkung des bestehenden trimodalen
Güterverkehrssubzentrums Berlin
Westhafen sowie der stadt-und umweltverträgliche
Abschluss des Ausbaus der Unteren
Havel-Wasserstraße (Projekt 17) und
der Spree-Oder-Wasserstraße für einen eingeschränkten
Begegnungsverkehr bis zum
Westhafen. Wir werden die Entwicklung
moderner Citylogistikkonzepte unter Einbeziehung
der Elektromobilität anstoßen.
Darüber hinaus werden wir ein Konzept
zum Umgang mit dem zunehmenden Lkw-
Durchgangsverkehr entwickeln. Die Koalition
lehnt die allgemeine Benutzung der öffentlichen
Straßen und Autobahnen durch
sogenannte „Lang-Lkw“ (Gigaliner) ab.
Mit einem guten Verkehrsmanagement
besser durch die Stadt
Wir werden durch ein integratives Verkehrsmanagement
den Verkehrsfluss im straßengebundenen
Verkehr verbessern und
dabei die Belange aller Verkehrsteilnehmer
berücksichtigen. Zusätzlich zu Qualitätszielwerten
für die Verkehrsmittel werden
Immissionsgrenzwerte für Luftschadstoffe
und Lärm Gegenstand der Verkehrsoptimierung
sein. Das Verkehrsmanagement wird in
Kooperation mit Brandenburg auf den Verflechtungsraum
Berlins mit Brandenburg
ausgeweitet.
Wir werden die organisatorischen und
technischen Voraussetzungen für eine zentrale
Baustellenkoordination schaffen, die
auch über eine entsprechende personelle
Ausstattung verfügt. Ferner wird die Koalition
prüfen, ob die Anzahl von Verkehrsschildern
reduziert und ggf. vermehrt durch
Fahrbahnmarkierungen ersetzt werden
kann.
(…)
Gute Rahmenbedingungen für einen
funktionierenden öffentlichen
Personennahverkehr
Um die Rolle des ÖPNV als Teil der Daseinsvorsorge
in der Stadt, als Standortfaktor für
die wirtschaftliche Entwicklung und als Beitrag
zur Lebensqualität in Berlin zu sichern
und auszubauen, muss der Einfluss des
Landes auf die ÖPNV-Entwicklung gewährleistet
bleiben. Der Nahverkehrsplan soll
weiterhin unter Beteiligung aller relevanten
Interessengruppen erstellt, vom Senat
beschlossen und alle fünf Jahre aktualisiert
werden.
Die Koalition wird den Erhalt eines starken
Aufgabenträgers sicherstellen. Ziel ist
es, auch in der öffentlichen Verwaltung das
notwendige Fachwissen für die Steuerung
dieser Prozesse zu sichern und auszubauen.
Tarifanhebungen im ÖPNV dürfen nur moderat
erfolgen und sollen sich am Anstieg
der Lebenshaltungskosten orientieren. Die
Verkehrsunternehmen sind angehalten, ihre
Kostenentwicklung transparent darzustellen.
Novellierung
des Berliner ÖPNV-Gesetzes
Das Berliner ÖPNV-Gesetz muss aktualisiert
werden, um die Handlungsmöglichkeiten,
die das geänderte EG-Recht sowie das derzeit
in Novellierung befindliche Personenbeförderungsgesetz
den Ländern eröffnet,
rechtssicher umzusetzen. Künftig soll die
Investitionsförderung unter Aufrechterhaltung
der bisherigen Beträge nach Höhe und
Zweckbindung gesetzlich geregelt werden.
Beschleunigung des ÖPNV und Investitionen in neue Fahrzeuge
Das wesentliche Ziel ist eine Steigerung von
Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Wir werden
die erforderlichen Voraussetzungen
schaffen, die für einen schnellen und effizienten
Ausbau der ÖPNV-Beschleunigung
sowie für die Sicherung der Qualität der erreichten
Beschleunigung erforderlich sind.
ÖPNV-Beschleunigung, Verkehrssicherheit
und die Steigerung der Attraktivität des
Fuß-und Radverkehrs sind integriert zu betrachten.
„Neuralgische“ Punkte für Verlustzeiten im
Betrieb des ÖPNV-Netzes sollen mit einem
speziell entwickelten Softwareprogramm
identifiziert, die tatsächliche Beschleunigung
evaluiert und intelligente Lösungen
daraus abgeleitet werden.
Wir werden u. a. durch die Fortsetzung
des Fahrzeugbeschaffungsprogramms in
den Fuhrpark der BVG investieren, um einen
attraktiven, barrierefreien, zuverlässigen
und qualitätsvollen ÖPNV zu sichern.
Zukunft der S-Bahn
Die S-Bahn ist unverzichtbarer Bestandteil
des ÖPNV in Berlin. Oberstes Ziel ist daher
die Gewährleistung eines qualitativ hochwertigen,
sicheren und störungsfreien
S-Bahn-Betriebs. Dies hat Vorrang vor allen
privatwirtschaftlichen Renditeerwartungen.
Das angelaufene Programm der Deutschen
Bahn zur Wiederherstellung einer voll funktionstüchtigen
Berliner S-Bahn muss durch
einen detaillierten Zeit-und Kostenplan untersetzt
sein und auch für die Zukunft ausreichende
Investitionen festschreiben. Die
Werkstätten sind personell und technisch
bedarfsgerecht auszustatten.
Technische
Rahmenbedingungen
sind dauerhaft von Experten
zu überprüfen.
Dennoch wird sich
die S-Bahn-Krise erst
mit der Beschaffung
neuer Züge und einem
entsprechenden
neuen Betreibervertrag
wirklich beheben
lassen. Deshalb möchte
die Koalition die
S-Bahn langfristig auf
eine solide Vertragsbasis
stellen, die eine
Wiederholung der
immer noch andauernden
Krise verhindern
soll. Dazu ist es
auch erforderlich, dass
möglichst schnell die
Bestellung von neuen
(zusätzlichen) Fahrzeugen
ausgelöst wird.
Bei der Auswahl
eines Betreibers für
die Zeit ab Ende 2017
verfolgen wir die Ziele
einer sicheren, qualitativ
hochwertigen und
zuverlässigen Beförderung
der Fahrgäste,
die Berücksichtigung
der berechtigten Interessen
der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
sowie niedrige Kosten
für das Land und ein
rechtssicheres Verfahren.
Unabhängig von der Frage der Auswahl
des Betreibers soll das Land im Rahmen des
neuen S-Bahn-Vertrages größere Rechte
eingeräumt bekommen. Die Berichts-und
Offenlegungspflichten sind u. a. durch Einrichtung
eines Beirats erheblich auszuweiten.
Die Finanzströme zwischen S-Bahn-Betreiber
einerseits und Netz- bzw. Stationsgesellschaft
andererseits sind transparent
darzulegen.
Die Koalition verabredet folgendes Verfahren,
um den unter den gegebenen Umständen
besten zukünftigen Betreiber für
die S-Bahn beauftragen zu können: Noch
im Jahr 2011 wird der Senat Verhandlungen
mit der Deutschen Bahn AG mit dem Ziel
aufnehmen, die S-Bahn Berlin GmbH zu erwerben.
Parallel dazu wird rechtlich geprüft,
inwieweit eine Gesamtvergabe des S-Bahn-
Netzes an einen Betreiber möglich ist.
Sollten die Verhandlungen mit der Deutschen
Bahn AG nicht zu einem positiven Ergebnis
führen, wird die Koalition die rechtssichere
Vergabe über eine Ausschreibung
starten. Soweit eine Gesamtvergabe rechtlich
nicht möglich ist, wird für den Betrieb
des Rings samt Zubringerstrecken (Viertelnetz)
eine Ausschreibung für einen Betrieb
mit Neubaufahrzeugen gestartet. Damit
wird auch der Prozess der Wagenbestellung
mit der Industrie auf den Weg gebracht. Die
Vertragslaufzeit soll mindestens 10 Jahre
betragen.
Die Ausschreibung wird zwingend vorsehen,
dass nach Ablauf eines neuen Betreibervertrages
das Land eine Kaufoption auf
den Fuhrpark bekommt. Mit der Deutschen
Bahn AG wird verhandelt, zu welchem Preis
und zu welchen Bedingungen sie die Wagen
der Baureihe 481 verkaufen würde. Dies eröffnet
Berlin die langfristige Möglichkeit, die
S-Bahn auf ein kommunales Unternehmen
übergehen zu lassen.
Bei der Ausschreibung werden für alle Teillose
soziale Standards für die Beschäftigten
im Rahmen der entsprechenden EU-Richtlinie
und eine Übernahmeverpflichtung für
das vorhandene Personal festgeschrieben.
Die BVG kann sich an der genannten Ausschreibung
beteiligen.
Fahrradfreundliches Berlin
Das Fahrrad ist ein effizientes und umweltfreundliches
Verkehrsmittel in der Stadt und
in der Kombination mit dem ÖPNV auch für
längere Strecken attraktiv. Die Koalition
wirbt für eine gegenseitige Rücksichtnahme
von Fußgängern und Radfahrern, wobei
Fußgänger/-innen auf den ihnen zugewiesenen
bzw. für sie bereitgestellten Flächen
einen vorrangigen Schutz genießen.
Mit einer Sicherheitsoffensive für den
Radverkehr wollen wir den Anteil der
Nutzer von Fahrradhelmen steigern. Die
Bedeutung intakter Beleuchtungs-und Sicherheitsanlagen
sowie der gegenseitigen
Rücksichtnahme im Straßenverkehr wird
durch regelmäßige Kontrollen auch von
Radfahrern unterstrichen.
Wir wollen den weiteren Weg Berlins
zur „fahrradfreundlichen Stadt“ umfassend
voranbringen. Den Rahmen dafür stellt
eine neue Radverkehrsstrategie dar. Das
derzeitige Investitionsvolumen wird fortgeschrieben.
Wesentliche Elemente der
Radverkehrspolitik der Koalition sind der
weitere Ausbau des Radroutennetzes und
der Radverkehrsinfrastruktur unter Berücksichtigung
der neuen Anforderungen zur
Abwicklung großer Radverkehrsmengen,
die Erprobung neuer Infrastrukturelemente
und verkehrsregelnder Maßnahmen sowie
die Instandhaltung und Weiterentwicklung
des vorhandenen Radwegenetzes.
Innerhalb des Nebenstraßennetzes muss
die Instandsetzung von Fahrradroutenabschnitten
Vorrang haben vor sonstigen Nebenstraßen.
Die Koalition wird einen „Masterplan Fahrradparken“
erarbeiten, der ein angemessenes
und sicheres Abstellangebot für Fahrräder
vor allem im öffentlichen Raum und an
Stationen und Bahnhöfen des ÖPNV schafft.
Wir wollen fallbezogen prüfen, wie sich
die Belange von Radfahrern am besten in
Einklang bringen lassen mit einem flüssigen
Gesamtverkehr und den Interessen der Fußgänger.
Bei erfolgreichem Ausgang des bis 2012
laufenden Vorhabens „Stationsgebundene
öffentliche Fahrradverleihsysteme“ wollen
wir ein solches System dauerhaft einrichten
und auf die gesamte Innenstadt von Berlin
sowie ggf. weitere Stadtteilzentren ausweiten.
Gut zu Fuß durch Berlin
Laufen ist die natürlichste Form der Fortbewegung.
So ist es von besonderer Bedeutung,
den Ansprüchen des Fußgängerverkehrs
im Rahmen eines Qualitätssicherungsprogramms
und des Ausbaus der Barrierefreiheit
Rechnung zu tragen. Hier gilt es, insbesondere
mehr für die Sicherheit der Fußgängerinnen
und Fußgänger zu tun. Der Ausbau
von „Zebrastreifen“ wird befürwortet. Die
Sicherung von Schulwegen hat für uns Priorität,
Verkehrsberuhigungen vor Schulen und
Kitas sind konsequent zu kontrollieren und
durch den Einsatz von sogenannten „Dialogdisplays“
zu unterstützen. Um mehr dieser
elektronischen Displays einsetzen zu können,
die Autofahrer auf Geschwindigkeitsüberschreitungen
hinweisen, wollen wir die Übernahme
von Patenschaften fördern (z. B. durch
Eltern, Fördervereine etc.).
„Masterplan Parken“
Quantität und Qualität des Parkraumangebots
sind wichtige verkehrliche Gestaltungsinstrumente
und haben unmittelbare
Auswirkungen auf die Attraktivität der Autobenutzung
im Verhältnis zu den anderen
Verkehrsangeboten und zur Qualität öffentlicher
Räume. Die Gestaltung des Parkens in
den Innenstadträumen ist daher eine Aufgabe
mit gesamtstädtischer Wirkung. In einem
„Masterplan Parken“ werden wir auf Grundlage
umfassender Untersuchungen die Weiterentwicklung
der Parkraumbewirtschaftung
(d. h. Darstellung der verkehrspolitisch
sinnvollen Erweiterungsflächen, Maßnahmen
zur effizienteren Umsetzung, innovative
Formen der Bürgerbeteiligung) und die
Integration neuer Nutzungsanforderungen
an den öffentlichen Straßenraum (Carsharing,
Fahrradparken, Leihfahrradsysteme,
Ladeinfrastruktur etc.) sowie neue Parkflächen
für Reisebusse integriert darstellen.
Eine neue Stellplatzverordnung muss hinsichtlich
der Vorgaben so gefasst werden,
dass die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt
werden können und eine einzelfallbezogene
Festlegung möglich ist.
(…)
Reisebusse in der Umweltzone
Zur Förderung des Tourismus und der wirtschaftlichen
Entwicklung wird sich die Koalition
dafür einsetzen, dass weiterhin in
vereinfachter Form Ausnahmegenehmigungen
für Reisebusse mit gelber Plakette für
das Befahren der Umweltzone bis zum Jahr
2014 erteilt werden, sofern eine technische
Nachrüstung mit einem vertretbaren wirtschaftlichen
Aufwand nicht möglich und die
steuerliche Abschreibungsfrist der Fahrzeuge
noch nicht abgelaufen ist.
(…) 23.11.2011
SPD, Landesverband Berlin
CDU, Landesverband Berlin
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