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Im Monat März feierte die Bürgerinitiative Westtangente e.V. (BIW) ihren
15. Geburtstag. Am 6. März 1974 hatten betroffene Schöneberger
Bürgerinnen diese Bürgerinitiative gegründet,
um die geplante Stadtautobahn, mit deren Bau entlang der Schöneberger Insel
Mitte der 70er Jahre begonnen werden
sollte, zu verhindern. Auf den 6. März
1989 datiert sind die Vereinbarungen
aus dem Regierungsprogramm des jetzigen SPD/AL-Senats, in denen der
Verzicht auf die Westtangente ("Nord-Süd-Straße") festgelegt ist.
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Blick aus der Mohren- zur Friedrichstraße. Südwestlich des U-Bahnhofs Stadtmitte in Berlin (Ost) wird z.Zt. ein Verbindungstunnel zwischen der in Richtung Pankow (Vinetastraße) fahrenden Ost-Berliner Kleinprofilstrecke und der in Richtung Alt-Mariendor fahrenden West-Berliner Großprofilstrecke (U6) gebaut. |
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Damit wären die Zerstörung des östlichen Tiergartens sowie der
Grün-Gelände am Gleisdreieck und entlang der
S-Bahn sowie die ungeheuere Belastung von Wohngebieten (z.B. in der
Torfstraße) abgewendet. Die BIW sieht
in den verkehrspolitischen Koalitionsvereinbarungen - mit z.B. dem Verzicht
auf weiteren Straßenbau und der Förderung von Fußgängern, Radfahrern
und BVG-Benutzern - einen ersten
Schritt in Richtung auf die längst fällige
Abkehr vom Automobil. Die langjährige, kontinuierliche Arbeit der
verschiedenen Verkehrs-Bürgerinitiativen hat
sicherlich einen großen Teil dieses notwendigen Umdenkprozesses mit
bewirkt.
Angesichts der globalen ökologischen
Auswirkungen der Industriegesellschaft, wie z.B. der Klimakatastrophe,
dem Waldsterben, der Bodenvergiftung
oder des "Krieges auf unseren Straßen", an denen auch der Verkehr in
Berlin seinen Anteil hat, muß mit den
vereinbarten Maßnahmen jetzt begonnen werden. Weitergehende Schritte,
um den Autoverkehr mit Pkw und Lkw
drastisch in Berlin zu reduzieren, sind
dann in Angriff zu nehmen. Dies wird
die Lebensqualität Berlins steigern und
einen Beitrag zur Lösung globaler Probleme leisten.
Konkrete Aufgabe der Bürgerinitiative
Westtangente in der nächsten Zeit wird
es sein, darauf zu achten, daß die Westtangenten-Planung im Papierkorb verschwindet
und nicht nur in der Schublade. So muß sie zum Beispiel aus dem
Flächennutzungsplan (FNP) verschwinden und überflüssige Autobahnkreuz Schöneberg
zum Autobahndreieck zurückgebaut werden. Der
Schwerpunkt der BI-Arbeit wird die
Realisierung unserer Altemativ-Planung zur Westtangente, die GRÜN-TANGENTE, sein.
Diesen von Nord nach Süd durch Berlin verlaufenden
Grünzug mit Fuß- und Radweg gilt es
jetzt Baum für Baum, Blume für Blume
in die Tat umzusetzen und den Anwohnerinnen zugänglich zu machen (ein
Ansatz zur Grüntangente findet sich
ebenfalls in den Koalitionsvereinbarungen). Bürgerinitiative Westtangente
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