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Schon zu Anfang dieses Jahrhunderts erkannte
man die Notwendigkeit einer direkten Anbindung
der Regen Teltow/Stahnsdorf an den Berliner
Vorortverkehr. 1938
wurde dann mit dem Bau einer S-Bahn als
Querverbindung zwischen Anhalter Bahn
und Friedhofsbahn begonnen, die beide die
Region nur berühren, aber nicht erschließen.
Durch den Krieg kamen die Arbeiten
zum Erliegen.
Nach Wende, Mauerfall und Einheit sollte
sowohl einer Wiederherstellung der alten
Schienenverbindungen als auch einer Fortführung
des Baus der Teltow-Stahnsdorfer
S-Bahn eigentlich nichts mehr im Wege stehen.
Der Bedarf läßt sich nicht leugnen, wie
die teils chaotischen Verkehrsverhältnisse
gerade in Lichterfelde Süd und Teltow belegen.
Deshalb reicht es nicht, die Anhalter
Bahn bis Lichterfelde Süd wieder in Betrieb
zu nehmen. Parallel dazu sind folgende
Maßnahmen erforderlich, um erste wirksame
Erleichterungen zu schaffen:
- Wiederaufnahme der Bauarbeiten am S-Bahn-Teilstück
Lichterfelde Süd - Teltow
Stadt, um eine durchgehende Schnellbahnverbindung
Teltow - Berlin (Mitte) zu erhalten.
- Heranführung des Regionalverkehrs aus
Jüterbog und Ludwigsfelde an die Anhalter
S-Bahn bei gleichzeitiger Attraktivierung
des Angebotes.
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Foto: M. Lange |
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An vielen stellen in Teltow und Stahnsdorf ist die für die S-Bahn freigehaltene Trasse heute noch gut zu erkennen. Das untere Bild zeigt der Bereich des geplanten S-Bahnhofes Teltow Stadt, das obere die Trasse durch Stahnsdorf. Foto: M. Lange |
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Mit dem S-Bahnhof Teltow Stadt wäre bereits
ein großer Teil der Bevölkerung Teltows an eine
Schnellbahn angebunden, zumal im Bahnhofsumfeld derzeit größere
Wohnsiedlungen entstehen. Und mit der
Durchbindung des Regionalverkehrs nach
Lichterfelde gäbe es wieder eine direkte
Verbindung Jüterbog - Berlin ohne zeitaufwendige
Umwegfahrten über Schönefeld.
Erforderlich wäre allerdings eine Attraktivierung
durch Einführung zumindest eines
Zweistunden-Taktes. Der gegenwärtige
Fahrplan, bei dem Teltow in den Vormittagsstunden
überhaupt nicht bedient wird,
ist untragbar. Beide Teilstrecken könnten
bis 1993 verfügbar sein, da die Trassen entweder
schon einmal betrieben oder bereits
planfestgestellt und freigehalten wurden.
Mittelfristíg zu klären wären einige Detailfragen,
z.B. die Bahnhofskonzeption. Diese
ist unmittelbar an die jetzige und künftige
Siedlungsentwicklung geknüpft. So ist die
geplante Verschiebung von Lichterfelde
Süd in Frage zu stellen [siehe nachfolgenden
Beitrag der IGEB]. Ferner könnte zusätzliche
Bebauung in Seehof, wie sie der
Flächennutzungsplanung-Entwuf vorsieht,
dort einen weiterem S-Bahn-Haltepunkt
rechtfertigen. Vor Provisorien sollte dabei
nicht zurückgeschreckt werden, solange diese
im Rahmen des Gesamtkonzeptes bleiben und zu
Vorteilen für die Fahrgäste führen. So wäre zunächst
eine eingleisige Betriebsaufnahme zwischen Lichterfelde Süd
und Teltow Stadt denkbar, bei der der
Bahnhof Lichterfelde Süd erst einmal provisorisch
instandgesetzt wird.
Bislang gibt es in den Kommunen zwar vorläufige
Flächennutzungspläne sowie viele
Studien und Ideen, aber kein schlüssiges
Gesamtverkehrskonzept. Dieses müßte um
S- und R-Bahnen herum aufgebaut werden
und auch den Güterverkehr des Industriegebietes
Teltow hinreichend berücksichtigen. Verstärkt
müßten die Stadt Teltow sowie die Gemeinden
Stahnsdorf und Kleinmachnow beim Land Brandenburg
vorstellig werden und auf eine schienenfreundliche
Verkehrsplanung drängen, die auch in den
Verkehrswegeplan von Brandenburg einfließen
sollte. Dies setzt allerdings eine Abstimmung
der genannten Kommunen untereinander in Verkehrsfragen
voraus. Anschließend müßten umgehend die benötigten
GVFG-Mittel beantragt werden.
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So sollte es werden. Wenn 1993 wieder S-Bahn-Züge auf der Anhalter Bahn fahren, sollten sie nicht in Lichterfelde Süd, sondern in Teltow Stadt enden. Von dort wäre, anknüpfend an Planungen seit Beginn des Jahrhunderts, eine Verlängerung nach Stahnsdorf sinnvoll. Die Bedienung des Abschnittes Lichterfelde-Süd-Teltow sollte, zumindest auf absehbarer Zeit, durch die Verlängerung der R12 übernommen werden, allerdings mit attraktiverem Angebot als derzeit. Zeichnung: PRO BAHN, Kartengrundlage: SenBauWohn |
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Derzeit gibt es Vorschläge, eine Entlastungsstraße
zwischen Teltow und Stahnsdorf zu bauen. Davon abgesehen, daß
Entlastungsstraßen selten eine wirkliche Entlastung bringen,
ist diese Planung allein schon
deshalb unakzeptabel, weil zur Zeit eine
Führurg auf der S-Bahn-Trasse favorisiert
wird. “Vorbilder" für solche Projekte gibt es
leider reichlich: so wurde die Kremmener
Bahn auf Berliner Gebiet Opfer eines Autobahnzubringers,
auch die S-Bahn zwischen
Papestraße und Yorckstraße sollte zugunsten
eines Schnellstraßenbaus verschwinden.
Doch selbst wenn die Teltower S-Bahn neben
der Umgehungsstraße noch Platz hätte,
wer weiß denn jetzt schon, ob die Strecke
nicht eines Tages z.B. zur Güterfeinverteilung
per Schiene benötigt wird?
Besonders wichtig ist es daher, eine vorausschauende
Verkehrsplanung zu betreiben,
die dem öffentlichen Verkehr Chancen einräumt
anstatt seinen Ausbau zu behindern
bzw. seine Akzeptanz durch parallelen Straßenbau
zu schmälern. Gerade weil der
Stahnsdorfer Abzweig der Anhalter Bahn
auch geplante Neubaugebiete erschließt,
könnte den künftigen Bewohnern mit der S-Bahn
von Anfang an eine Alternative zum
eigenen Pkw geboten werden. Der öffentliche Verkehr
würde nicht - wie so oft - dem
Bedarf hinterherhinken.
PRO BAHN Potsdam - Teltower Land wird
auch weiterhin das Gespräch mit Kommunen,
Verkehrsbetrieben und der Deutschen
Reichsbahn suchen und intensivieren, um
zur Klärung der anstehenden Fragen im
Sinne der Fahrgäste beizutragen. PRO BAHN-Regionalverband Potsdam-Teltower Land
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