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Zum Jahresende wird die Tramlinie 84 (Altglienicke
- Friedrichshagen) zwischen Altglienicke
und Schloßplatz Köpenick eingestellt.
Endgültig entfallen soll zwar nur der Abschnitt
zwischen Altglienicke und S-Bf. Adlershof,
aber da es der Verkehrssenator versäumt hat,
am S-Bf. Adlershof eine Wendeschleife zu bauen
und die BVG die (noch) vorhandenen Zweirichtungswagen
nicht einsetzen will, wird auch
der Abschnitt zwischen S-Bf. Adlershof und
Schloßplatz Köpenick "vorübergehend" stillgelegt.
Der Anlaß für die erste Streckenstillegung
seit der Vereinigung ist die Baufälligkeit
der Altglienicker Brücke über den Teltowkanal.
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Die erste Streckenstillegung seit der Vereinigung. Betroffen ist der Abschnitt zwischen Alt-Köpenick und Altglienicke, der bis zum Jaahresende noch von der Linie 84 befahren wird. Dem (neuerlichen) Nichtstun des Verkehrssenators haben es die Fahrgäste zu verdanken, daß mangels einer Wendemöglichkeit am S-Bf. Adlershof auch das wichtige Teilstück zwischen dem S-Bahnhof und Alt-Köpenick stillgelegt wird. Foto: Matthias Horth |
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Zu kritisieren ist vor allem die Einstellung
zwischen Schloßplatz Köpenick und S-Bf.
Adlershof, zum einen wegen der großen verkehrlichen
Bedeutung dieses Abschnittes, zum anderen,
weil die Einstellung durch rechtzeitigen
Bau einer Wendemöglichkeit am S-Bf. Adlershof
vermeidbar gewesen wäre. Bei der Linie 84
wird wieder deutlich, welche negativen Folgen
die Entscheidung des Verkehrssenators haben
kann, die Berliner Straßenbahn nur mit Einrichtungsfahrzeugen
zu betreiben: Einrichtungsfahrzeuge
brauchen eine Wendeschleife oder ein
Wendedreieck, und trotz eines in diesem Fall
langen Planungsvorlaufs von über einem halben
Jahr ist der Verkehrssenator nicht in der Lage,
eine solche provisorische Wendemöglichkeit zu
schaffen.
Allerdings könnte die Unwilligkeit oder Unfähigkeit
des Verkehrssenators in diesem Fall
durch die BVG ausgeglichen werden, wenn sie
ihre restlichen alten Zweirichtungsfahrzeuge
hier noch einmal bis zur Fertigstellung der
Wendeschleife einsetzen würde. Zwar ist die
Sorge berechtigt, daß der Verkehrssenator das
Thema Wendeschleife dann weiterhin ruhen
läßt, doch mit der konsequenten Haltung der
BVG gibt es keine Gewinner, aber sehr viele
Verlierer: die Fahrgäste - und die Umwelt.
Zugestehen muß man der BVG allerdings, daß
sie sich - im Gegensatz zum Verkehrssenator -
frühzeitig um die rechtzeitige Schaffung einer
Wendemöglichkeit am S-Bf. Adlershof bemüht
hat. Bereits seit August liegt ein im Auftrag der
BVG erstelltes Gutachten vor, in dem mehrere
Varianten für die Anlage einer Wendeschleife
im Bereich des S-Bahnhofs untersucht worden
sind. Einige Lösungen zur Anlage der Wendeschleife
wären nach Ansicht des Gutachten
ohne Grunderwerb kurzfristig realisierbar und
würden somit eine Aufrechterhaltung des Betriebes
zwischen Schloßplatz Köpenick und S-Bf.
Adlershof erlauben. Bis heute wurde von
der zuständigen Senatsverkehrsverwaltung jedoch
noch keine Entscheidung vorbereitet oder
gar getroffen.
Das traurige Ergebnis: Obwohl die BVG die
Strecke als wichtigen Bestandteil einer tangentialen
Netzverknüpfung bis nach Rudow ansieht,
richtet man sich dort - das Arbeitstempo
der Verkehrsverwaltung wohl richtig einschätzend
- auf eine lange Streckenstillegung
zwischen Köpenick und Adlershof ein, denn
als Ersatz wird es keine SEV-Linie geben. Ab
1.1.93 wird der stillgelegte Streckenabschnitt
durch eine veränderte Linienführung des 160ers
bedient. Statt der "Elektrischen" wird also auf
unabsehbare Zeit ein qualmender Dieselbus die
dann in der Mehrzahl stehenden Fahrgäste
durch den Stau befördern.
Diese erste Stillegung des umweit- und fahrgastfreundlichsten
Verkehrsmittels wird wohl
nicht die letzte sein. Verkehrssenator Haase hat
die Weichen dafür gestellt, indem er die GVFG-Gelder
für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs
weiterhin fast ausschließlich in den Bau
von gigantischen Tunnelprojekten stecken und
die Modernisierung sowie den Ausbau der
Tram fast vollständig aus dem immer angespannteren
Berliner Landeshaushalt finanzieren
will. Mit der Stillegung einzelner Streckenäste
aber wird dem Straßenbahnnetz vor allem
in den Außenbezirken sehr schnell die wirtschaftliche
Basis entzogen. Das Potential, gerade
auch des jetzt betroffenen Köpenicker
Tramnetzes, sind die einzelnen Zulaufstrecken,
die in den Zentren gebündelt werden und die
die Wirtschaftlichkeit des Gesamtnetzes gewährleisten. IGEB
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