|
|
480 025 nach der Brandnacht: Inzwischen wurde die Ursache gefunden. Eine Wiederholung sei ausgeschlossen, versicherte die BVG nach Durchsicht aller Neubauzüge. Unverständlich bleibt, wieso der Wagen vollständig ausbrennen konnte. Foto: Bodo Schulz |
|
Auf dem Bahnhof Lichtenrade wurde am frühen
Abend des 3. November der S-Bahn-Triebwagen
480 025 ein Raub der Flammen.
Nach Beendigung einer Leerfahrt vom Anhalter
Bahnhof hatten örtliche BVG-Bedienstete
das Feuer entdeckt, der Totalschaden war aber
nicht mehr zu verhindern. Als Brandursache gilt
ein defektes Relais (Fachausdruck "Schütz"),
dessen Kontakte nach Abschaltung des Heizgebläses
sich nicht ordnungsgemäß öffneten.
Daher konnte der Strom trotzdem weiterfließen,
was zur Überhitzung der Heizwiderstände
führte. Genau das sollte gemäß den technischen
Anforderungen eigentlich ausgeschlossen
sein. Die für Entwicklung und Bau des ET 480
verantwortlichen Projektleiter betonten seinerzeit
die hohe Sicherheit des Systems. Besonders
stellten sie die Vorteile der über dem
Wagenboden angeordneten Heiz- und Lüftungsaggregate
heraus:"... Luftkanäle unter Flur können
entfallen. Dadurch, daß die Luftführung
nur oberhalb des Fußbodens realisiert wurde
und deshalb keine Fußbodendurchbrüche vorhanden
sind, wird bei einem Brand die Weiterleitung
von Feuer und Rauch erheblich erschwert."
Nachzulesen ist das im Abschnitt
"Heizung und Belüftung" des Buchs "Der neue
Triebzug ET 480" (Hestra-Verlag, Darmstadt).
Im übrigen wurden bei der Inneneinrichtung nur
"schwer entflammbare" Materialen verwendet.
Ob an der Herstellung des Zuges beteiligte Firmen
nun im Rahmen der Gewährleistung den
Schaden bezahlen müssen, ist noch zu klären.
Jedenfalls veranlaßte die BVG vorsorglich, alle
480er auf eventuelle Sicherheitsmängel zu überprüfen. IGEB
|