Beantwortung der Kleinen Anfrage des Abgeordneten
Michael Cramer (Bündnis 90/Grüne) über
"den U-Bahn-Bau in Pankow".
Wie hoch sind die Kosten der einzelnen Baulose
für den U-Bahn-Bau in Pankow, für welche sind
Planfeststellungsverfahren notwendig bzw. für
welche warum nicht, wann ist bei welchen mit
einer Fertigstellung/Inbetriebnahme zu rechnen,
und wie viele Fahrgäste werden für diesen Streckenabschnitt
prognostiziert?
Bei der Verlängerung der U-Bahn-Linie 2 nördlich
des U-Bahnhofes Pankow (Vinetastraße) ist
der 235 m lange Tunnel des Bauloses A 10 nahezu
fertiggestellt und wird im Mai 1993 in Betrieb
genommen werden. Er dient als Abstellanlage für
die U2 nach Wegfall der Abstellmöglichkeiten
westlich des U-Bahnhofes Mohrenstraße. Das
anschließende Baulos A 11 ist ca. 145 m lang und
reicht von der Borkumstraße bis zum Bahndamm
der Stettiner Bahn.
Die bisherigen Kostenschätzungen ergaben für
die Tunnelverlängerung Kosten in Höhe von [???]
Mio DM. Unter Berücksichtigung der ergänzenden
Kosten für den Straßenbahnneubau in diesem
Bereich (ca. 1000 m) sowie den zusätzlichen Bau
der Fußgängerbrücke über die offene Baugrube
werden sich die Gesamtkosten auf ca. 63 Mio DM
stellen.
Eine exakte Zuordnung der Gesamtkosten zu den
beiden Baulosen ist nicht möglich, da im Bereich
des Loses A 11 bereits Arbeiten für den Bau des
Loses A 10 erforderlich waren, die auch bei diesem
abgerechnet werden (z. B. Leitungsbau, Wasserhaltung,
Baugrubenvorbau).
Für die Baulose A 10 und A 11 sind keine Planfeststellungsverfahren
notwendig, da hierfür
rechtskräftige Standortgenehmigungen vorliegen.
1-ür den geplanten Weiterbau der U2 über S-Bahnhof
Pankow nach Pankow Kirche ist ein Planfeststellungsverfahren
notwendig, für das die Unterlagen
z.Z. erarbeitet werden. Eine Bauloseinteilung
besteht noch nicht. Nach einer vorläufigen
Grobschätzung kostet die Verlängerung bis
Pankow Kirche ca. 200 Mio DM; der Inbetriebnahmetermin
ist von der Dauer der Planfeststellungsvetfahren und
der Finanzmittelbereitstellung
abhängig. Wegen fehlender Strukturdaten ist eine
genaue Fahrgastprognose noch nicht möglich und
kann erst nach Vorlage des neuen Flächennutzungsplanes
für Berlin (Bebauung im Nord-Nordost-Raum) vorgenommen
werden. Eine hohe Verkehrseinschätzung
für die Verlängerung bis Pankow
Kirche ergibt sich jedoch u.a. aus dem Anschluß
des Oberzentrums Pankow an das U-Bahn-Netz sowie
aus der Netzverknüpfung am U- und
S-Bahnhof Pankow.
Landespressedienst, 18.12.1992 Senator für Bau- und Wohnungswesen
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