Im folgenden veröffentlichen wir
den Antwortbrief der BVG.
Berliner Verkehrsbetriebe
Unternehmensbereich U-Bahn
Zu Baureihe „H"
Sitzaufteilung
Der Rückgang an Sitzplätzen gegenüber
der Baureihe F liegt nach unserer Rechnung
nur bei ca. 10 Prozent (40:36), wenn
man einen Baureihe-H-Mittelwagen mit
einem Wagen der Baureihe F vergleicht
und die acht Klappsitze der BR H als vollwertige,
komfortable Sitzen gelten läßt.
Nach unseren Beobachtungen werden
Klappsitze von den Fahrgästen auch als
solche angenommen.
Die im Wagen 5018 ausgeführte, einseitige
Anordnung der Quersitze überzeugt
auch uns nicht. Die nächsten 20 bestellten
Züge werden deshalb auch wieder
reine Längsbestuhlung aufweisen.
Ein Übergang zu einer schmalen Sitzbreite,
wie von Ihnen vorgeschlagen,
scheidet unseres Erachtens aus
Kostengründen aus, da man den verwendeten
Systemsitz nicht in einer anderen Breite
bekommt und damit eine zweite Ausführung
die Stückkosten erhöhen würde.
Außerdem ist zu beachten, daß die bombierte
Form der Seitenwände im Bereich
des Sitzgestells ein paar Zentimeter nutzbarer
Breite gekostet hat.
Zu Baureihe H,
fehlende Haltegriffe
Bezüglich einer Mittelhaltestangee haben
wir schon immer den Standpunkt vertreten,
daß eine solche nicht zum Konzept
eines durchgängigen Zuges paßt. Das zu
beobachtende Fahrgastverhalten, nämlich
die intensive Nutzung der Durchgängigkeit,
zeigt, daß eine Mittelhaltestange
eher hinderlich wäre. Von der Fahrgastseite
wird das Fehlen dieser Haltestange
hingegen praktisch nicht bemängelt.
Zu Baureihe HK,
Sitzplätze und Türen
Zu Baureihe HK und den Möglichkeiten,
grundlegende Veränderungen vorzunehmen,
sei bemerkt, daß die vier Vorserienzüge
bereits 1995 praktisch fertig konstruiert
waren und eigentlich bis 1996 zu
liefern gewesen wären. Aus unterschidlichen
Gründen findet die Fertigstellung
und Lieferung nun erst in 2000 statt.
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Viel Luft, wenig Sitzplätze. Schnitt durch den geplanten Kleinprofil-H-Zug (HK). Zeichnung: BVG |
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Eine Änderung bezüglich der Türenaufteilung
wäre also erst im Hinblick auf eine
heute nicht zu terminisierende Serienfertigung
denkbar. Allerdings ist es offensichtlich,
daß eine derartige Umkonstruktion
erhebliche Kosten verursachen würde und
auch zwei grundsätzlich unterschiedliche
Wagentypen ergäbe.
Davon unabhängig halten wir die
Durchgängigkeit in dieser Hinsicht nicht
für hilfreich. Hier müssen einfach genügende
Türöffnungen vorhanden sein, um
einen schnellen Fahrgastwechsel zu gewährleisten.
Die negativen Erfahrungen
mit dem Einsatz der GI-Fahrzeuge auf
Linien mit hohem Fahrgastaufkommen
lassen objektiv keinen anderen Schluß zu.
Fehlende Kehrmöglichkeiten
auf der Linie U6 und U8
Der dargestellte Sachverhalt behandelt
den von der betrieblichen Infrastruktur her
unbefriedigenden Zustand, daß im Bereich
der ehemaligen Transitstrecken bei
Störungen insbesondere die Innenstadtbereiche
großräumig stillgelegt werden
müssen. Ein möglicher Pendelbetrieb ist
für die betroffenen Fahrgäste äußerst unattraktiv
und kurzfristig nur bedingt realisierbar.
Seitens des Unternehmensbereichs U-Bahn
wurde ein Konzept für eine flächenhafte
Ausrüstung mit Gleisverbindungen
entwickelt. Dieses soll im Zuge von Baumaßnahmen
schrittweise umgesetzt werden.
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Großprofil-H-Zug der BVG. So ähnlich werdenauch die HK-Züge für das U-Bahn-Kleinprofil-Netz aussehen. Foto: Marc Heller |
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Für die angesprochene Linie U8 ist
bedingt durch veränderte Sicherheitsräume
ein Wiederaufbau der alten Kehranlage
Alexanderplatz nicht ohne weiteres
möglich. Vorgesehen ist hier für das
Störfall- und Instandhaltungsmanagement
in den nächsten Jahren der Einbau
von doppelten Gleisverbindungen an den
Bahnhöfen Heinrich-Heine-Straße und
Rosenthaler Platz, für die U6 in Stadtmitte,
Friedrichstraße und Zinnowitzer
Straße. Diese ermöglichen im Störungsfall
eine Anbindung an kreuzende Straßenbahn-
bzw. S-Bahn-Linien. Für das nächste
Jahr ist der Einbau einer doppelten Gleisverbindung
auf der Linie U8 - Bahnhof
Jannowitzbrücke - und der Einbau der
beiden doppelten Gleiswechsel auf der
Linie U6 - Bahnhof Friedrichstraße und
Bahnhof Stadtmitte - vorgesehen.
Bauinformationen für Fahrgäste
Zur Zeit sind wir mit der Ausarbeitung
eines Konzeptes für eine einheitliche und
bessere Darstellung der Fahrgastinformation
beschäftigt. Hierbei versuchen wir,
die Baudaten in schon bestehende Konzepte
einzubinden.
Die „regionale" Informarion bietet für
den Personenkreis, der täglich mit den
Maßnahmen konfrontiert wird, die Hintergrundinformation,
warum dort gebaut
wird.
Neue
Fahrtrichtungsanzeiger
auf den Bahnhöfen
Der von Ihnen dargestellt
Mangel der neuen DAISY
Fahrtrichtungs-Anzeiger bezüglich
der Lesbarkeit ist bereits
mehrfach von Fahrgastseite
kritisch angesprochen
worden. Aus diesem Grund
werden derzeit verschiedene
Schriftdarstellungen getestet,
die die Lesbarkeit evtl. erhöhen
bzw. verbessern werden. Trotz
begrenzter Anzeigefläche (eine
größere Schrift führt
unmittelbar dazu, daß die
Darstellung auch länger wird,
was eine höhere Zahl von
Abkürzungen zur Folge hat)
hoffen wir, daß eine Verbesserung
möglich sein wird.
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25% weniger Sitzplätze: Während die bisherigen U-Bahn-Kleinprofil-Züge (Typ AIII) bei vier Wagen immerhin 104 Sitzplätze aufweisen, soll der neue Kleinprofiltyp HK, der aus je vier Wagen (zwei Führerstands- und zwei Mittelwagen) besteht, nur noch 64 Sitzplätze (+ 12 Klappsitze) aufweisen. |
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Es wäre sicher hilfreich gewesen,
bereits in einer früheren
Planungsphase die Meinung
der Fahrgäste, die durch
die IGEB repräsentiert wird, zu
berücksichtigen. Leider ist dies
versäumt worden.
Wir planen aber im nächsten
Jahr, wenn das neue Fahrgast-Informationssystem stabil
läuft, eine Fahrgastbefragung
durchzuführen und hoffen,
möglichst viele der dann
eingehenden Hinweise und
Wünsche noch entsprechend
berücksichtigen und umsetzen
zu können. IGEB
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