Endlich! Nach fast 41 Jahren ist sie
wieder komplett: die Berliner Ringbahn.
Das System der Berliner Stadt-, Ring- und
Vorortbahnen galt jahrzehntelang
als vorbildlich, da es für die Verteilung
des Verkehrs sorgte und durch Querverbindungen
kurze Wege erlaubte. Dann kamen Krieg, Teilung und Mauerbau.
|
Foto: Marc Heller |
|
Foto: Marc Heller |
|
Die S-Bahn wurde zum Spielball des Kalten
Krieges. Am 13. August 1961 teilte die Mauer
den Ring in zwei Hälften. Im Westen begann
der Niedergang, dem 1980 die Stillegung
folgte. Zwei Drittel der Strecke lagen
nun brach, Berlins Verkehrsorganismus war
empfindlich gestört.
Anfang 1989 - an den Mauerfall im gleichen
Jahr glaubte noch niemand - begann
der Wiederaufbau des Südrings. Lange hatten
sich viele Politiker, Baufirmen und Verkehrsplaner
dagegen gewehrt. Im Dezember
1993 war dann der erste Abschnitt der
Ringbahn vollendet. Die Züge fuhren wieder
von Westend über Neukölln bis Baumschulenweg.
Zugleich war damit eine wichtige
Verbindung zwischen den früheren Stadthälften
wiederhergestellt und weitere folgten,
die Verbindung zwischen Neukölln und
Treptower Park über Sonnenallee war der
erste Lückenschluß zwischen Süd- und Ostring.
Im September 2001 fuhren dann nach
40 Jahren wieder Züge von Schönhauser
Allee nach Gesundbrunnen.
|
Ein legendärer Stadtbahner um 1985 auf dem Ostring. Foto: Archiv Berliner S-Bahn-Museum |
|
Nun ist die letzte Lücke, ist der Ring vollständig
geschlossen. Die Ringbahn kann
wieder im vollen Umfang ihre Funktion als
Querverbindung zwischen den Radialstrecken
und als Bindeglied zwischen vielen Berliner
Ortsteilen wahrnehmen. Die S-Bahn ist
wieder ein selbstverständlicher und für die
Lebensqualität wichtiger Teil der Stadt. Sie
ist Normalität!
Wir wünschen der Ringbahn allzeit gute Fahrt!
Berliner S-Bahn-Museum
|