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Ein Streit, ob
das neue Preissystem neue Kunden auf die Schiene
bringt, ist zum jetzigen Zeitpunkt zu früh. Hier fehlen allen,
auch der DB, schlichtweg die Erfahrungen. Prognosen,
auf die sie verweist, können sich hinterher als Wahrsagerei
herausstellen (man denke an die Vorhersagen
zum Wirtschaftswachstum und zu den Wahlausgängen!).
Wenn jetzt auf erste Verkaufszahlen von der DB
zum Weihnachtsverkehr hingewiesen wird, ist das nichts
Besonderes. Denn Weihnachten ist der Verkehr immer
stark, zudem muss man auch von einem gewissen Interesse
der Kundschaft an den neuen Preisen ausgehen.
Und Alternativen auf der Schiene zur DB gibt es nicht. Ein
Wettbewerb zwischen mehreren Anbietern, wie er in der
Luftfahrt normal ist - diese Wahlmöglichkeit wird Bahnkunden
bis auf eine Hand voll Einzelverbindungen nicht
gegeben.
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Mitfahrer willkommen! Foto: Alexander Frenzel |
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Dennoch, zu beurteilen sind schon heute die Handhabung
der Bahnpreise - insbesondere von Plan & Spar mit
seinen zahlreichen komplizierten Bedingungen - und die
Preisentwicklung für alle möglichen Reiseverbindungen.
Daraus lassen sich durchaus die Vor- und Nachteile für
einzelne Reisendengruppen mit ihren unterschiedlichen
Interessen ableiten, wie es auch Stiftung Warentest in
seiner Untersuchung getan hat. Ihr Test-Ergebnis „Viele
fahren schlechter" war wohl ein Tritt vor das Schienenbein
von Hartmut Mehdorn, der schnell in einer Presseinformation
erklärte, dass die Tester bewusst ein nicht repräsentatives
negatives Bild gezeichnet hätten. Und noch
eins drauf setzte, als er sich darüber mokierte, dass „ eine
Institution, die auch vom Steuerzahler finanziert wird
von einem Wirtschaftsunternehmen verlangt", einige
Änderungen vorzunehmen. Nun, diese Kritik der DB, die
dem Steuerzahler ja auch nicht gerade billig ist, ist in Anbetracht
der mangelnden konstruktiven Konfliktfähigkeit
des Vorstandsvorsitzenden eigentlich nicht verwunderlich.
Hat doch Hartmut Mehdorn seine früheren Vorstandsfunktionen
in der Regel bei Industriegüterunternehmen
inne gehabt, die mit den Konsumenten, dem
Endkunden, weniger zu tun haben. Offenbar ist ihm die
Dynamik dieser Kundenbeziehung nicht bewusst, wenn
sie als Meckerei abqualifiziert wird.
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Nur die halbe Wahrheit wird in der Werbung zu den neuen Fahrpreisen verkündet. Denn neben den Zeitpunkt, wann der Kunde seine Fahrkarte kauft, bekommen bei Plan & Spar 40 noch weitere Bedingungen hinzu: - Kauf der Fahrkarte für die Hin- und Rückfahrt.
- Festlegung auf bestimmte Züge,
- Kontingent für diesen Zug darf noch nicht erschöpft sein.
- Wochenendbindung: Hinfahrt an einem Samstag, Rückfahrt frühestens an einem Sonntag. Wer also montags hin und mittwochs zurückfährt, bekommt keine 40 Prozent.
- Es müssen Züge des Fernverkehrs benutzt werden (ICE, IC). Die Entfernung spielt keine Rolle. Werden ausschliesslich Regionalzüge benutzt, gilt Plan & Spar nicht.
- Für Hin- und Rückfahrt müssen Züge der gleichen Produktkategorie benutzt werden. Die Hinfahrt mit einem ICE und die Rückfahrt mit einem IC geht nicht.
Neue Preise mit System eben. Foto: IGEB |
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Diese mangelnde Erfahrung überträgt sich auf das
Verhältnis der DB zu den Kundenverbänden. Im Vordergrund
stehen bei der Bahngesellschaft die Bestrebungen,
die Kapitalmarktfähigkeit der Deutschen Bahn zu erreichen
und die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend
zu beeinflussen. Bisherige Zahlen sind verheerend,
die Zieltermine wurden verschoben. Jetzt hat die Deutsche
Bahn einen externen Bahn-Beirat berufen, der das
Unternehmen bei der Fortführung der Bahnreform beraten
soll. Dem Gremium gehören 23 Persönlichkeiten aus
Wissenschaft und Wirtschaft an. Vorsitzender ist
Dr. Michael Frenzel, Vorsitzender des Vorstandes
der TUI AG und Aufsichtsratsvorsitzender
der Deutschen Bahn. Kundenvertreter
wurden leider erst gar nicht berufen,
ließ man doch ihre Interessen schon
in der Vergangenheit auf der Strecke.
Die gemeinsame Tarifkommission der
Fahrgastverbände hatte die Deutsche
Bahn gekündigt, obwohl der weitere Dialog
von den Verbänden angeboten wurde.
Insofern sind die öffentlichen Auseinandersetzungen
zu den Tarifen von der
DB provoziert. Zudem, das DB-Kundenforum
wurde auch abgeschafft. Wenn diese
Ignoranz im Umgang mit den Kunden
der DB fortgesetzt und von der Politik
weiterhin zugelassen wird, bekommt sie
ein Problem. An den Eigentümer wenden
sich dann erst recht kritische Fragen, welche
Rolle der aus Steuermitteln finanzierte
Monopolist Deutsche Bahn AG für die
Bevölkerung zukünftig spielt. DBV Bundesverband
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