Diesen Termin des kleinen Fahrplanwechsels
nahm die BVG zum Anlass, den lang
geforderten durchgehenden Nachtbetrieb
auf fast allen U-Bahn-Strecken an Wochenend-Nächten
einzuführen und einen umfangreichen
Katalog an Linienänderungen
im Busnetz umzusetzen. Wegen der zahlreichen
Fahrplanänderungen war sogar die
Herausgabe eines neuen Kursbuches nötig.
Die Änderungen im Berliner Nahverkehr
am 16. Juni 2003 setzten den bereits im
März eingeschlagenen Weg der weiteren
Reduzierung der Nutzwagenkilometer vor
allem im BVG-Busverkehr fort. Für den Fahrgast
bedeutet das letztlich eine Verschlechterung
des Angebotes. Es soll nicht außer
Acht bleiben, dass die BVG bemüht ist, die
ständigen Leistungsrücknahmen durch Verbesserungen
an anderer Stelle etwas zu
kompensieren. Die Aufnahme des Wochenend-Nachtverkehrs
auf dem überwiegenden
Teil des Berliner U-Bahn-Netzes (wir
berichteten im SIGNAL 4/2003 ) und
die Einrichtung
der Quartiersbuslinie 326 in
Hermsdorf gehören zweifellos zu den positiven
Maßnahmen dieses Fahrplanwechsels,
können aber bei gründlicher Betrachtung
die sonstigen Angebotsverschlechterungen
keinesfalls aufwiegen.
Im Vorfeld des Fahrplanwechsels fand am
15. Mai 2003 ein gemeinsamer Informationsabend
der BVG mit der IGEB in den Räumen
des Fahrgastzentrums am S-Bahnhof
Jannowitzbrücke statt. Bei dieser mit mehr
als 70 Interessierten gut besuchten Veranstaltung
stellten Herr Bruhn, Frau Trettin
und Herr Untermann von der BVG die beabsichtigten
Liniennetz-Änderungen vor.
In den einleitenden Worten begrüßte der
stellvertretende Vorsitzende der IGEB, Matthias
Horth, die zunehmende Dialogbereitschaft
der BVG und stellte klar, dass dies
nur der erste Schritt in Richtung zu mehr
Fahrgastbeteiligung und Transparenz in der
Verkehrs- und Liniennetzplanung sein kann.
Wie in anderen öffentlichen Bereichen
längst üblich, sollten auch im Bereich der
Verkehrsplanung und erst recht bei Linienänderungen
den Betroffenen adäquate Mitwirkungsmöglichkeiten
eingeräumt werden,
bevor sie beschlossen werden.
Einstellung des Kiezbusses
in Friedrichshain
Und wie wichtig eine solche Beteiligung
der Betroffenen im Vorfeld von geplanten
Linienänderungen ist, zeigt sich am Beispiel
der Buslinie 142 sehr deutlich. Was
die BVG in ihrem Infoblättchen „BVG-Plus"
positiv unter der Schlagzeile „Ohne Zickzack
durch Friedrichshain" verkaufte, hatte
tatsächlich den Alltag für viele Fahrgastgruppen
in nicht akzeptabler Form verändert.
Die Einstellung der Buslinie 142, die
nur abschnittsweise durch die Buslinie 140
bzw. die neue Buslinie 347 ersetzt wurde,
ist eben nicht dadurch zu rechtfertigen,
dass man den Kreuzbergern eine bessere
Fahrmöglichkeit mit der Buslinie 140 zum
Rathaus Friedrichshain bietet.
Heftig protestierende Eltern von behinderten
Kindern wiesen während der Veranstaltung
bereits auf die wegfallende Fahrmöglichkeit
aus dem Bereich der Halbinsel
Stralau und dem Markgrafendamm zum
Franz-Mehring-Platz hin - eine Fahrrelation,
die besonders von Kindern aus den Sonderschulen
im Bereich Kadiner Straße nachgefragt
ist. Aber auch Kindertagesstätten und
ein Ärztehaus liegen in diesem Gebiet.
Durch den ersatzlosen Wegfall der Buslinie
142 in diesem Bereich bedeutete das in dieser
fast noch als Kurzstrecke zu betrachtenden
Relation für die Fahrgäste einen bis zu
zweimaligen Umsteigezwang. Für alleinfahrende
behinderte Kinder ist das eine
nicht überbrückbare Hürde.
Hätte sich die BVG rechtzeitig der öffentlichen
Diskussion über die Linienänderungen
gestellt, wäre ihr ein Imageverlust erspart
geblieben. Denn wegen des öffentlichen
Drucks war die BVG nun gehalten, ab
6. Oktober den 347er wenigstens montags
bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr wieder
zum Ostbahnhof im Zuge der alten Buslinie
142 über Kadiner Straße verkehren zu lassen.
Allerdings hat auch diese Maßnahme
einen gewaltigen Haken und schafft für die
städtischen Buslinien einen neuen (Negativ-)
Standard: Außerhalb des Berufsverkehrs
wird diese Linie statt im 20-Minuten-Takt
nur noch im Halbstundentakt fahren.
Unverändert bleibt die verkürzte Führung
der neuen Buslinie 347 in der Schwachverkehrszeit,
die auf massiven Protest des anwesenden
Publikums stieß, ist doch zu diesen
Zeiten eine Verbindung vom S- und
U-Bahnhof Warschauer Straße auf die Halbinsel
Stralau nicht mehr gegeben. Die Halbinsel
wird zwar weiterhin durch die Buslinie
104 bedient, diese aber fährt Richtung
S-Bahnhof Treptower Park und weiter nach
Neukölln. In Richtung Warschauer Straße
müsste man nun an der Kreuzung Markgrafendamm/Alt-Stralau
in den dann nur noch
bis dort verkehrenden 347er umsteigen. Das
funktioniert aber nicht, weil die Straßenverkehrsbehörde
dort eine von der BVG beantragte
Haltestelle verweigert („... Autoverkehr
darf nicht behindert werden ...").
Krankenhaus Neukölln: Umsteigen
Die Sparmaßnahmen sollten sich in Britz
fortsetzen. Die Buslinie 174 wird seit 16. Juni
zur Kielinger Straße geführt und hat damit
ihre Anbindung an das Krankenhaus Neukölln
verloren. Fahrgäste mit diesem Fahrziel
sollen jetzt in die zeitweilig nur im 20-Minuten-Takt
fahrende Linie 171 umsteigen oder
die restlichen 700 Meter zu Fuß laufen.
Von der U 7 kommend erreichte man das
Krankenhaus Neukölln nunmehr mit der
dort endenden Buslinie 181, die statt im
10- bzw. 15-Minuten-Takt des 174ers aber
nur im 20-Minuten-Takt verkehrt. Besonders
ärgerlich war dabei, dass der Bereich
Fritz-Erler-Allee/Kormoranweg/Juchaczweg
mit seinen zahlreichen öffentlichen Einrichtungen
wie Kitas, Seniorenheim etc. nur
noch in Richtung Britz-Süd angebunden
war, weil einer der üblichen Berliner Bedenkenträger
das Wenden in der Rudower Straße
untersagt hat. Begründung: Der Autoverkehr
in der Rudower Straße könnte von
wendenden Bussen behindert werden.
Zwischenzeitlich mußte die BVG erkennen,
dass man den Fahrgästen wohl zuviel
zugemutet hat, und so soll die Buslinie 174
ab 6. Oktober - wenn auch mit erweiterten
Takten - wieder zum Krankenhaus Neukölln
fahren und wie bisher am U-Bahnhof Britz-Süd enden.
Einstellung des Kiezbusses
in Kreuzberg
Drastisch waren zum Juni-Fahrplanwechsel
die Einschnitte im westlichen Teil des Fusionsbezirks
Kreuzberg-Friedrichshain durch
die ersatzlose Einstellung der Buslinie 248
zwischen Neuenburger Straße und Hermannplatz.
Noch vor einem guten Jahr sah
sie zwischen den dicht bebauten Bereichen
Sonnenallee/Hermannplatz/Urbanstraße und
Potsdamer Platz (eine Relation, die wegen
der langen Fußwege zu den U-Bahnhöfen
und den zum Teil sehr ungünstigen Umsteigewegen
innerhalb des Schnellbahn-Netzes
nur unzureichend abgedeckt ist) große
Fahrgastpotenziale, so dass die Einführung
einer Expressbus-Linie beabsichtigt war. Nun
wurde die bestehende - wenn auch „kurvenreiche"
- Direktverbindung ersatzlos gekappt.
Für die bisherigen Nutzer der Buslinie 248
aber ist viel gravierender, dass - obgleich
alle wegfallenden Haltestellen mehr oder
weniger durch in der Nähe fahrende Bus- und
U-Bahn-Linien bedient werden - viele
interne Kreuzberger Direktverbindungen
schlichtweg nicht mehr berücksichtigt werden,
so dass auch durch diese Linienkürzung
für unzählige Fahrgäste deutlich mehr Umsteigezwänge
entstanden und sie als ÖPNV-Kunden
wohl zukünftig überwiegend verloren
sind. Aber statt einer übergreifenden
Neuordnung des Gesamtraumes, zu der neben
der Betrachtung der für den ÖV zu gewinnenden
Fahrgastpotentiale auch eine kritische
Auseinandersetzung mit weiteren im
Zick-Zack-Kurs durch Kreuzberg und Mitte
führenden Linien, wie zum Beispiel 140,143
oder 341, gehören würde, erfolgte die Verkürzung
des 248ers als isolierte Maßnahme. Da
der Restabschnitt des 248ers wegen der
„falschen" Anbindung des Gebietes um die
Neuenburger Straße Richtung Potsdamer
Platz (anstelle der tatsächlich bestehenden
stadträumlichen Verflechtungen in Richtung
Kreuzberg/Neukölln) wenig sinnvoll ist, sollten
BVG und Senat vor dem Hintergrund des
wachsenden Verkehrspotenzials am Potsdamer
Platz und am Lehrter (Haupt-)Bahnhof
statt der Aufrechterhaltung des verbliebenen
Kreuzberger 248er-Astes die Verlängerung
der Buslinie 241 (oder die Einrichtung einer
entsprechenden Expressbus-Linie) ernsthaft
prüfen.
Neue Kiezlinie in Hermsdorf
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Die neue Kiez-Buslinie 326 am S-Bahnhof Hermsdorf. Foto: Alexander Frenzel |
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Die Einführung der Kiezbuslinie 326 in
Hermsdorf stellte durchaus einen positiven
Beitrag zum Fahrplanwechsel dar, werden
doch bislang vom ÖPNV unerschlossene
Bereiche im östlichen Teil Hermsdorfs bzw.
in den Randbereichen von Glienicke zusätzlich
bedient.
Doch lassen wir uns nicht täuschen: Die
Maßnahme wurde ausschließlich durch Kürzungen
in anderen Bereichen finanziert. So
wurden die Linien 125 zwischen S-Bahnhof
Frohnau und Invalidensiedlung und die Linie
222 zwischen Titiseestraße und Alt-Lübars
auf den 20-Minuten-Takt ausgedünnt. Außerdem
fährt der neue 326er nur zu den
Geschäftsöffnungszeiten und sonntags von
11 bis 18 Uhr. Einer Verkäuferin, die nach
Feierabend nach Hause will, nutzt das neue
Angebot wenig.
Netzlücke ins Umland wieder
geschlossen
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Seit Jahren fordert die IGEB die Beschaffung neuer Doppeldeckerbusse, nun hat die BVG reagiert: Positiv die Länge (13,7 Meter), die sich im Innenraum unten in einem endlich ausreichenden Platz für Rollstühle und Kinderwagen zeigt (und bei drei Türen noch 80 Sitze zulässt) sowie die gute Beschilderung nach allen Seiten. Die IGEB bezweifelt aber, dass die bestellten 101 Wagen für die kommenden Jahre ausreichen. Foto: BVG |
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Erhebliche Veränderungen gab es im Nordosten:
Im August 2002 hatte die Barnimer
Busgesellschaft (BBG) die Verknüpfung zwischen
der Buslinie 893 und der BVG-Linie
256 in der Siedlung Wartenberg
gekappt (SIGNAL 5/2002 ).
Nach erheblichen Protesten
wurde mit den jetzt vorgenommenen Änderungen
diese Verbindung im Stundentakt
wiederhergestellt und die Buslinie 893 sogar
bis Buch verlängert. Diese Maßnahme geht
zu Lasten des Linienastes nach Ahrensfelde,
der vom bisherigen Stundentakt auf einen
2-Stunden-Takt gestreckt wird.
Die Umlandgemeinden Lindenberg und
Schwanebeck müssen insbesondere hinsichtlich
ihrer direkten Anbindung nach
Weißensee eine Verschlechterung vom
20-Minuten-Takt der bisherigen Linie 159
auf den nur stündlich fahrenden 259er hinnehmen.
Gleichwohl dies Wermutstropfen
sind, so ist (nicht zuletzt dank des erfolgreichen
Wirkens des VBB) für den Umlandverkehr
im Augenblick akzeptables Ergebnis
herausgekommen, zumal zwischenzeitlich
der ersatzlose Wegfall der bisherigen Buslinie
159 drohte.
Dass der mit der jetzt gefundenen Lösung
verbleibende Umsteigezwang zwischen
den Buslinien 256 und 893 in der Siedlung
Wartenberg trotz passabler Fahrplankoordination
sehr ungünstig ist, liegt auf der
Hand. Deshalb sollten sich BVG und BBG um
eine Durchbindung der Buslinie 256 im
Stundentakt bis nach Buch bemühen. Und
es gibt noch weitere Punkte, die zwischen
den Liniennetzen der beiden Verkehrsunternehmen
im Interesse einer besseren und
effizienteren Betriebsweise koordiniert
werden sollten (zum Beispiel Buslinie 251/899
oder neue Buslinie 351/900).
ÖPNV-feindlicher neuer
Krankenhaus-Standort in Buch
Neben dem Asttausch zwischen Buslinie
159 (fährt jetzt nach Französich-Buchholz)
und 259 (jetzt nach Buch) erfolgten im Bereich
Buch / Weißenssee noch umfangreiche
weitere Änderungen. So übernimmt
statt der Buslinie 158 nunmehr die Buslinie
150 die ständige Anbindung des Stadtteils
Buch, die eine bessere Anbindung an die
S-Bahn am S-Bahnhof Blankenburg hat. Die
Buslinie 158 fährt nur noch zu bestimmten
Zeiten bis zum S-Bahnhof Buch. Der verbleibende
Abschnitt zur Hobrechtsfelder
Chaussee wird von der neuen Buslinie 351
bedient, in die auch die bisherige Linie 151
zur Robert-Rössle-Klinik aufgeht. Während
sich bei dieser Maßnahme positive wie
auch negative Aspekte für die Fahrgäste
wohl insgesamt ausgleichen, ist aber eines
klar: Spätestens mit Fertigstellung des neuen
1000-Betten-Hauses der Helios-Kliniken
im Bereich Buch II muss das ÖV-Netz in
Buch wiederum neu geordnet werden, weil
dieser Neubaustandort nicht nur weit entfernt
vom S-Bahnhof Buch, sondern auch
weit entfernt von der nächsten Bushaltestelle
liegt.
Neue Parallelverkehre
Nicht unkommentiert bleiben sollte noch
eine kleine Linienänderung in der City-West.
Kaum ein Fahrplanwechsel verging in
den letzten Jahren, ohne dass am Fahrplan
der „Kudamm-Buslinien" 119/129/219 mit
dem Ziel, Einsparungen zu erzielen, gebastelt
wurde.
Wiederholt mussten vorgenommene Taktausdünnungen
rückgängig gemacht werden,
weil man sich verrechnet hatte. Diesmal
führte die Bastelei zu einer nachteiligen
Linienänderung. Die Buslinie 110 fährt
nicht mehr zum Bahnhof Zoologischer Garten,
sondern zum Wittenbergplatz und damit
zwischen Uhlandstraße und Wittenbergplatz
parallel zur U-Bahn-Linie 15. Somit
entfällt - insbesondere außerhalb der
Verkehrszeiten des X 10 - die direkte Anbindung
aus Teilen Schmargendorfs und des
oberen Kurfürstendammes an den zentralen
Umsteigeknoten im Fern-, Regional- und
S-Bahn-Verkehr am Zoo.
Sparen für den Flughafen-Express
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Foto: IGEB |
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Und weil man in den Chefetagen der Berliner
Flughafengesellschaft und der BVG der
Meinung war, dass die Anbindung des Flughafens
Schönefeld mit zwei Regionalexpress-
und zwei S-Bahn-Linien nicht ausreichend
sei, hatte man es mit einer weiteren
Parallelverkehrs-Linie zu bestehenden
Schienenverkehrsangeboten besonders eilig.
Kurzfristig wurde bereits zum 17. Mai
2003 eine zuschlagpflichtige Expressbuslinie
„SXF" zwischen Potsdamer Platz und
Flughafen Schönefeld über Wittenbergplatz
eingerichtet. Die Linie fährt seitdem morgens
und nachmittags während der Berufsverkehrszeiten
im Halbstundentakt mit insgesamt
zehn Fahrten je Richtung und ist
damit auf die Flüge einer Billig-Fluggesellschaft
ausgerichtet. Und so bestand das
bahnbrechende Angebot, zu auserwählten
Zeiten halbstündlich in einer knappen Stunde
Fahrzeit vom Potsdamer Platz zum Flughafen
Schönefeld per Bus auf stauanfälliger
Sightseeing-Route zu gelangen, obwohl
man dies mit S-Bahn und Regionalexpress
in ca. 30 Minuten schaffen würde.
Vor dem Hintergrund der oben dargestellten
dramatischen Einschnitte im Verkehrsangebot
an anderen Stellen und der negativen
Erfahrungen, die sowohl die BVG wie auch
private Betreiber durch zahlreiche fehlgeschlagene
Versuche mit zuschlagpflichtigen
Sonderlinien zu und zwischen den Berliner
Flughäfen in der Vergangenheit gemacht
haben, löste die Einrichtung dieser Linie erhebliche
Verwunderung und Verärgerung
aus. Denn schließlich ist der betriebliche Aufwand
nicht zu verachten: Morgens und
nachmittags müssen (trotz der insgesamt nur
zehn Fahrten) jeweils vier Busse eingesetzt
werden. Das entspricht grob gerechnet
etwa der Zahl der durch die oben beschriebenen
Maßnahmen auf den Linien 142,174,
181, 248 eingesparten Fahrzeuge - mit dem
kleinen Unterschied, dass wohl auf jeder
einzelnen Fahrt in den stillgelegten Streckenabschnitten
mehr Fahrgäste saßen als im
„SXF" den ganzen Tag über.
Schließlich kam es wie es kommen musste:
Auch mehr als ein Vierteljahr nach Einführung
des „SXF" und einer umfangreichen
Marketing-Kampagne fuhren die Busse
immer fast ohne Fahrgäste und so wurde
die Linie „SXF" zum 6. Oktober 2003 quasi
„über Nacht" wieder eingestellt.
Das auf Initiative von BVG-Vorstandschef
von Arnim eingerichtete Experiment wird
bis dahin nach überschläglichen Schätzungen
etwa 700.000 Euro gekostet haben. Ein
eindrucksvollerer Beweis dafür, wie notwendig
eine öffentlichen Diskussion über
die Angebotsplanung der BVG ist, konnte
nicht erbracht werden.
IGEB Stadtverkehr
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