Der VCD Landesverband Brandenburg, der
Berliner Fahrgastverband IGEB und weitere Initiativen
fordern die Deutsche Bahn AG und das
Land Brandenburg auf, unverzüglich mit der
konkreten Ausführungsplanung und dem Bau
des zweiten Regional-Bahnsteigs am Bahnhof
Potsdam-Griebnitzsee zu beginnen. Der kürzlich
bekannt gewordene Termin, wonach nicht
vor 2015 mit dem Bau begonnen werden könne,
ist nicht akzeptabel. Die erneute Verzögerung
schadet den Anwohnern, den Studierenden
und Lehrenden der Universität Potsdam
und der Hochschule für Film und Fernsehen
sowie den zahlreichen Arbeitnehmern,
die
zwischen Potsdam und Berlin pendeln.
Ursprünglich für 2012 zugesagt
In einer bereits lange hinausgezögerten Zusage
des brandenburgischen Infrastrukturministeriums
wurde Ende 2010 der Bau des zweiten
Bahnsteiges für 2012 angekündigt. Nun ist
frühestens im Jahr 2015 mit einer Inbetriebnahme
zu rechnen.
Um zu dem vorhandenen Regionalbahnsteig
zu gelangen, müssten die Züge aus
Richtung Berlin das Gegengleis kreuzen. Dies
ist angesichts der Taktverdichtungen nahezu
unmöglich. Mit einem zweiten Bahnsteig direkt
an dem Gleis in
Richtung Potsdam
wäre die Kreuzung
nicht mehr notwendig.
Die Züge könnten
so problemlos
aus beiden Richtungen
am R-Bahnhof
Griebnitzsee halten.
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Kein Halt in Griebnitzsee für Regionalzüge zwischen Berlin und Potsdam. Auf der bewachsenen Fläche des ehemaligen Bahnsteigs im Vordergrund soll der zweite Regionalbahnsteig entstehen – leider frühestens 2015 und damit viel zu spät. Foto: Florian Müller |
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Die für Potsdam
grundsätzlich positiven
Angebotsverbesserungen
mit
einem Viertelstundentakt
zwischen
Berlin Friedrichstraße und Potsdam in der
Hauptverkehrszeit haben die Anbindung
des R-Bahnhofs Griebnitzsee drastisch verschlechtert.
Vormittags gibt es eine Taktlücke
von drei Stunden, in der keine einzige Regionalbahn
am Bahnhof verkehrt. Nachmittags
halten gerade einmal sechs Züge in Richtung
Berlin, dafür fährt in diesen drei Stunden kein
einziger Zug in Richtung Potsdam und Golm.
Die tagsüber weiterhin im 10-Minuten-Takt
verkehrende S-Bahn bringt den vielen Studenten
wenig, die zwischen den Uni-Standorten
Griebnitzsee, Sanssouci und Golm
pendeln. Denn die S-Bahn endet in Potsdam
Hbf, wo dann in die zuvor in Griebnitzsee
durchgefahrene Regionalbahn umgestiegen
werden muss. Die Reisezeit von Griebnitzsee
nach Golm verlängert sich so von 12 Minuten
ohne Umsteigen auf fast eine halbe Stunde
mit Umsteigen.
Landeshauptstadt Potsdam und Universität
Potsdam sowie die Fahrgastverbände
haben bereits frühzeitig auf das Problem aufmerksam
gemacht (siehe u. a. SIGNAL 2/2012 ).
Umso ärgerlicher sind der äußerst schleppende
Verlauf und die ständigen Verschiebungen.
VCD Landesverband Brandenburg
Berliner Fahrgastverband IGEB
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