Alle 20 Minuten fahren die S-Bahnzüge der
Linie S 26 von 4 Uhr bis 1 Uhr nach Teltow
Stadt, am Wochenende auch nachts alle
Stunde. Ab Lichterfelde Süd verdichtet sich
der Takt auf 10 Minuten. Zunächst will die
S-Bahn 4-Wagen-Züge einsetzen, die bei
Bedarf verlängert werden können.
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1. Neubaustrecke Lichterfelde Süd-Teltow Stadt; 2. S-Bahnstrecke nacht Teltow, eingestellt am 13. August 1961; 3. Anhalter Bahn, Fern- und Regionalbahn ab 2006; 4. Trasse freigehalten; 5. Friedhofsbahn, eingestellt am 13. August 1961; 6. Berlin-Potsdamer Bahn (Stammbahn), Wiederaufbau geplant als Regionalbahn Grafik: Mathias Hiller |
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Die neue Strecke von Lichterfelde Süd nach
Teltow Stadt ist etwa drei Kilometer lang und
größtenteils eingleisig. Ein Zwischenstopp
in Seehof kann später noch eingefügt werden.
Der zweigleisige Bahnhof Teltow Stadt
liegt unter der Brücke der Mahlower Straße
zwischen Conrad-Blenkle-Straße und Wilhelm-Leuschner-Straße.
Von hier aus ist das
Zentrum von Teltow günstig zu erreichen.
Ein Bahnhofsvorplatz mit Pkw- und Fahrrad-Stellplätzen
ist im Entstehen. Vom Parkplatz
gelangt man über eine Fußgängerbrücke
zum Aufzug und zum Bahnsteig. Die S-Bahn
rechnet perspektivisch mit täglich 10.000
Fahrgästen.
Verspätet, aber einen Tag zu früh
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Auf dem S-Bahnhof Teltow Stadt führen die Bauarbeiter zwei Wochen vor der Eröffnung letzte Handgriffe aus. Die Probefahrten laufen zur gleichen Zeit an. Foto: Marc Heller |
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Die Eröffnung war eigentlich zum Fahrplanwechsel
am 12. Dezember 2004 geplant,
doch verzögerten sich die Bauarbeiten u.a.
wegen einer insolvent gegangenen Baufirma
und verspäteter Freigabe von Bundesmitteln.
Dann war der 25. Februar 2005 im Gespräch,
doch wegen Terminschwierigkeiten der eingeladenen
politischen Prominenz an diesem
Tag einigte man sich auf einen Tag früher.
Der Bau der Strecke nach Teltow Stadt
geht auf eine alte Planung der Kaiserzeit
zurück. Damals sollte eine Eisenbahn die
neuen Siedlungsgebiete Teltow, Kleinmachnow
und Stahnsdorf bedienen. Bis 1961 gab
es eine Straßenbahnlinie von Lichterfelde
(Stadtgrenze) nach Kleinmachnow (Schleuse),
die die Siedlung zentral auf der Hauptverkehrsachse
erschloß.
In der NS-Zeit wurde in den 1940er Jahren
als Arbeitsbeschaffung und möglicherweise
auch mit Zwangsarbeitern mit den Erdarbeiten
für eine Strecke Lichterfelde
Süd—Teltow Stadt—Kleinmachnow—Stahnsdorf
begonnen, um dort an die Friedhofsbahn
nach Wannsee anzuschließen. Dämme, Einschnitte
im Gelände und ein unvollendetes
Brückenbauwerk sind heute noch deutlich
zu erkennen. Im Rahmen der größenwahnsinnigen
Pläne der Nazis zur „Umgestaltung
Berlins zur Welthauptstadt Germania" wurde
die Strecke für sechs Gleise vorbereitet.
Von 1951 bis 1961 fuhr die S-Bahn von
Lichterfelde Süd über die Zonengrenze nach
Teltow (Anhalter Bahn) und die Weiterführung
nach Großbeeren war auch schon vorbereitet.
Freigehalten
Mit der deutschen Teilung veränderten sich
die Verkehrsströme und die projektierte Trasse
querte zwischen Lichterfelde und Wannsee
zwei Mal die Grenze. Dennoch wurde die
Trasse auch zu DDR-Zeiten fast vollständig
freigehalten. Nach der Wende wurde die Anbindung
Teltows wieder dringlich. Statt des
Wiederaufbaus der alten S-Bahnstrecke parallel
zur Anhalter Bahn zum Bahnhof Teltow
(Anhalter Bahn) wurde entschieden, die vorbereitete
Trasse aus den 1940er Jahren aufzubauen.
Eine richtige Entscheidung, liegt
der neue Bahnhof Teltow Stadt doch bedeutend
näher zum Siedlungsschwerpunkt.
Der Bahnhof Teltow (Anhalter Bahn) wird
2006 als Regionalbahnhalt in Betrieb gehen.
Die bereits vor einigen Jahren neu gebaute
und nie genutzte Anlage ist inzwischen mit
Unkraut überwachsen und dem Vandalismus
anheim gefallen. Welch ein Kontrast zum
neuen Lehrter Bahnhof, an dem die Regionalbahnzüge
von Teltow (Anhalter Bahn) ab
2006 halten werden.
Wie weiter?
Eine Verlängerung der S-Bahn von Teltow
Stadt aus auf der vorbereiteten Trasse nach
Stahnsdorf und Wannsee steht derzeit
nicht auf der Tagesordnung. Die Bahn würde
derzeit recht ungünstig südlich an den
Siedlungsschwerpunkten vorbeifahren, die
Zielrichtung der Fahrgäste wäre aber das
nördlich gelegene Berlin. Doch angesichts
der Siedlungsentwicklung in diesem Raum
muß die Option aber eine Verlängerung von
Teltow nach Stahnsdorf und langfristig nach
Wannsee auf jeden Fall erhalten werden.
Nun wartet Falkensee auf die
S-Bahn
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Der vor einigen Jahren neugebaute Bahnsteig des Regionalbahnhofs Teltow an der Anhalter Bahn wurde noch nie genutzt. Vor der Inbetriebnahme Mitte 2006 müssen erst einmal kleine Bäume gefällt und Vandalismusschäden beseitigt werden. Foto: Christian Schultz |
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Mit der Eröffnung nach Teltow Stadt ist
die Netzerweiterung beziehungsweise der
Wiederaufbau der S-Bahn noch nicht abgeschlossen.
Nun warten die Fahrgäste auf
den nächsten wichtigen die Ländergrenze
überschreitenden Lückenschluß: von
Spandau nach Falkensee. Es ist darauf zu
drängen, daß die Lippenbekenntnisse der
Politiker endlich auch in greifbare Entscheidungen
und Maßnahmen münden. Sowohl
der Berliner Senat wie auch das Land Brandenburg
haben sich ausdrücklich für die
S-Bahn nach Falkensee ausgesprochen.
Vom Bund besteht weiterhin die Zusage,
die Wiederherstellung des S-Bahnnetzes
vor dem Mauerbau am 13. August 1961 zu
finanzieren, jedoch sind für die noch fehlenden
Strecken zur Zeit keine konkreten
Termine vorgesehen. Die Falkenseer warten
auf den ersten Spatenstich! (fm) IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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