Zentraler Verkehrsknoten des Gebietes
sind der Bahnhof Hohenschönhausen und
die Brücke Falkenberger Chaussee. Die Brücke
verbindet die durch die Bahntrasse in
einen West- und einen Ostteil geteilte Großsiedlung.
Zudem ist sie der verkehrliche
Kontenpunkt von zwei Regionalbahnlinien
(RB 12 und RB 60), der S 75, den Straßenbahnlinien
M 4 und M 17 sowie den Buslinien
X 54, 154, 197, 256, N 56 und 893 (Barnimer
Busgesellschaft).
Das spricht eigentlich für eine gute verkehrliche
Anbindung, doch die tägliche
Nutzung der verschiedenen Verkehrsträger
zwingt
zum großen Teil zu erheblichen Wegen
und unüberbrückbaren Hindernissen.
Ganz zu schweigen vom optischen Eindruck
dieses Verkehrsknotenpunktes samt seines
Umfeldes.
Eingeengte Wege und
schwer zugängliche Bahnsteige
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Eine neue Fußgängerbrücke nördlich des Bahnhofs Hohenschönhausen würde die bestehenden Wohngebiete mit einem neuen Ortszentrum gut verbinden. Grafik: Holger Mertens |
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Ein Kulminationspunkt des täglichen Ärgers
ist der nördliche Zugang der Brücke zur
S-Bahn und zum Regionalverkehr. Dieser
dient zusätzlich noch als Gehwegverbindung
zwischen beiden Teilen der Großsiedlung.
Bei einer geschätzten Breite von ca.
3,00 m, teilweise auf 1,85 m eingeengt durch
Betoneinfassungen der Lichtmasten, kann
das Aufkommen an Fußgängern besonders
in Stoßzeiten nicht annähernd bewältigt
werden. Der Zugang von der Brücke zum Regionalbahnsteig
ist durch die seit fast einem
Jahr nicht mehr funktionstüchtigen Aufzüge
unmöglich – nicht nur für mobilitätseingeschränkte
Personen eine erhebliche Zusatzbelastung.
Besonders schildbürgerhaft
mutet die jetzige Situation aber vor
dem Hintergrund an, dass das gesamte
Brückenkonstrukt über
eine gigantische Bauzeit von 6
Jahren (2005 bis 2011) umfassend
saniert wurde. Brückenkonstrukt
deshalb, weil die Brücke unterteilt ist in
zwei Fahrbahnbereiche, stadtein- und auswärts,
und den Brückenteil, der den Gleisbereich
der Straßenbahn aufnimmt. Demzufolge
gibt es für die Brückenteile auch verschiedene
Zuständigkeiten. Der Gleisbereich gehört
der BVG, beim Straßenbereich liegt die
Zuständigkeit beim Senat bzw. Bezirk.
Seit 1998 fordert die BI Berliner Luft Verbesserungen
am Verkehrsknotenpunkt,
am Bahnhof und dessen Umfeld. Doch die
Zuständigkeiten beim Bahnhof sind noch
vielfältiger als auf der Brücke. Wer sich über
15 Jahre mit diesem Thema auseinander
gesetzt hat, hat viele Menschen kennen gelernt
und ebenso vielen die Probleme immer
wieder neu erklärt.
Erreichtes
Wer denkt, solch intensiver Einsatz müsste
doch Erfolge bringen, wird enttäuscht. Die
Ergebnisse fallen bescheiden aus: Blau gestrichene
Stahlträger auf dem S-Bahnhof
(1998), zwei Aufzüge zum Regionalbahngleis (angebaut
1999) und mittlerweile nicht mehr nutzbar
sowie die begrüßenswerte Verlegung der Busspur in
die Mittellage im Haltestellenbereich
auf der Brücke (2011), um das Umsteigen
zwischen Bus und Straßenbahn zu erleichtern, stehen
auf der Habenseite.
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Neue Stolperfalle: Bei der Brückensanierung wurde nicht nur der Fußweg verkleinert, auch hat man zusätzlich neue Stolperfallen auf dem schmalen Steg installiert, wie Herr Schild von der Bürgerinitiative hier aufzeigt. Foto: BI Berliner Luft |
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Investitionen in die Verbesserung
der Infrastruktur außer der ohnehin fälligen
Sanierung der Brücke?
Fehlanzeige. Wenn wir am
20. Dezember 2014 anlässlich
des 30. Jahrestages der
Eröffnung des Bahnhofs Hohenschönhausen
ein Foto machen, wird es nicht wesentlich anders
aussehen als zur Eröffnung am 20. Dezember
1984.
Ausblick
Die fußgänger- und radfahrerfeindliche Sanierung
der Brücke Falkenberger Chaussee
ohne verkehrstechnischen Zugewinn lässt
in absehbarer Zeit keine größeren Verbesserungen
erwarten. Was nicht heißt, dass
notwendige Verbesserungen für die Nutzung
des ÖPNV weiterhin eingefordert und
auch geleistet werden müssen.
Eine Alternative, die sowohl eine bessere
Nutzung des Verkehrsknotenpunktes als
auch einen enormen stadtentwicklungspolitischen
Nutzen bringt, ist die Errichtung
einer Fuß- und Radbrücke über dem nördlichen
Ende der Bahnsteige von der Wartenberger
Straße bis zur Egon-Erwin-Kisch-/Grevesmühlener
Straße mit Zugang zur Sund
Regionalbahn.
Diese Brücke würde zwei bisher umständlich
und nur über weite Wege erreichbare
Gebiete verbinden. Der Bahnhof
wäre eingebunden und mit erweiterten Zugangsmöglichkeiten
versehen. Die Erreichbarkeit
von wichtigen Einrichtungen wie
Ärztehaus, Kino und Lindencenter wäre
verbessert.
Dieser Vorschlag wurde von der BI bereits
mehrfach ins Gespräch gebracht. Doch die
Antwort von Stadtentwicklungssenator
Michael Müller, die Umsetzung sei derzeit
weder planerisch noch finanziell untersetzt,
und sein Rückverweis auf die Zuständigkeit
des Bezirks, lässt wieder Schlimmes erahnen.
Doch auch Herr Müller wird eines Tages erkennen
müssen: Wer billig baut, baut zweimal.
Die vorrangig in Hohenschönhausen tätige
Bürgerinitiative „Berliner Luft“ setzt sich seit
langem für eine lebensfreundliche Umwelt
ein. Sie engagiert sich im Bereich Mobilität
und bringt durch ihre Aktionen die Optimierung
des Verkehrsknotenpunktes Hohenschönhausen
immer wieder ins Gespräch. Bürgerinitiative Berliner Luft
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