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Weil die Tragfähigkeit der Decken am
U-Bahnhof Rathaus Steglitz darauf keinen
Busverkehr mehr erlaubt, kann die
BVG den Busbahnhof im Steglitzer Kreisel
seit 22. November 2013 nicht mehr
anfahren. Die einzigen Linien längs der
Steglitzer Schloßstraße, die weiterhin ihre
Stammhaltestellen bedienen, sind die
M 48, M 85 und 186. Auf den Linien 188,
283, 285 und den Berufsverkehrs-Einsetzern
der Linie 186 halten die ankommenden
Wagen je nach Zahl der gleichzeitig
ankommenden Busse 100 bis 200 Meter
vor dem U-Bahn-Eingang, also fast unmittelbar
hinter der Haltestelle Schloßparktheater.
Der somit entstehende lange Umsteigeweg ist
durch Baustellengerüste auf dem Gehweg zusätzlich
erschwert. Bei den Linien 170, 188 und
283 erfolgt die Abfahrt an der
ehemaligen Ausstiegshaltestelle. Daisy-Anzeigen
und wettergeschützte Wartemöglichkeiten
fehlen dadurch. Auch die gemeinsame Abfahrthaltestelle
der Linien 186 und 283 in Richtung
Birkbuschstraße wird nun nicht mehr angeboten.
Aber nicht nur die Fahrgäste haben
es schwerer, auch die BVG selbst hat
zahlreiche Nachteile. Die Busse der Linien
186 (E) und 285 haben nach dem Ausstieg
eine extrem lange Wendefahrt über
Grunewald-, Lepsius-, Schildhorn- und
Schloßstraße bis zur Abfahrthaltestelle
etwa am üblichen Standort. In dieser Zeit
hätte man auch mit Fahrgästen durch die
Schloßstraße bis zum Walther-Schreiber-Platz
fahren können. Ein an der Abfahrthaltestelle
zusätzlich aufgestellter Haltestellenmast
stellt für den 285er den Wendezeitplatz
dar. Die dort an der üblichen
Haltestelle stehenden Fahrgäste müssen
warten, bis der Fahrer zur Abfahrtzeit die
Türen öffnet. Auf Grund der langen Wendefahrt
wird in der Praxis zum Glück oft
sofort weitergefahren.
Für die Wendezeiten der Linien M 82
und 284 konnten provisorische Lösungen
in der Schloß- und Kuhligkshofstraße gefunden
werden.
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Der Busbahnhof im „Kreisel“ genannten Hochhaus am S+U-Bf Rathaus Steglitz ist verwaist. Die Zufahrt ist für Busse gesperrt, weil sich die BVG (Eigentümer des darunter liegenden U-Bahnhofs) und der Privat-Eigentümer des Hochhauses nicht einigen können, wer eine möglicherweise sanierungsbedürftige Betondecke des BVG-Tunnels/Fußbodenuntergrund des Busbahnhofs reparieren soll oder darf. Foto: Marc Heller |
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Insgesamt ist die Situation für Umsteiger
zwischen U-Bahn und Bus sehr
unübersichtlich und – leider typisch für
Berlin – auch schlecht ausgeschildert. Im
U-Bahn-Verteilergeschoss weisen immer
noch Pfeile zu längst gesperrten Ausgängen,
und die hinterleuchteten Infoflächen
über den Ausgängen sind ebenfalls nicht
auf dem oben beschriebenem aktuellen
Stand. Allenfalls kleinere Bauzettel in den
für Busfahrgäste uninteressanten Infovitrinen
auf dem U-Bahnsteig weisen auf die
verschlechterten Bedingungen hin.
Die BVG muss dringend handeln
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Um die wesentlichsten Haltestellen-Probleme der Linien 188, 283 und 186 (E) zu lösen, fordert die IGEB, den Buswendeplatz an der Düppelstraße (gestrichelt markiert) provisorisch wieder zu nutzen. Grafik: BVG, Stand 18. Dezember 2013, Ergänzungen: IGEB |
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Für einen überschaubaren Übergangszeitraum
wären die Erschwernisse für Fahrgäste
vielleicht noch hinnehmbar gewesen.
Da dieser Zustand aber auf unabsehbare
Zeit andauern wird, muss eine fahrgastfreundlichere
Regelung gefunden werden.
Der Fahrgastverband IGEB schlägt daher
vor, dass der beim Ausbau des Busbahnhofs
im Kreisel seinerzeit genutzte Wendeplatz
in der Düppelstraße reaktiviert
wird. Die Omnibuslinien 188, 283 und
186(E) könnten dann ihre Stammhaltestellen
nutzen und das wesentlichste Problem
wäre gelöst. Da dieser Wendeplatz
unter der Autobahnbrücke nicht für Doppelstockbusse
nutzbar ist, sollte die Linie
285 bis U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz
verlängert werden. Das wäre bei der
jetzigen Betriebsform kein Mehraufwand.
Sollte die am Walther-Schreiber-Platz befindliche
Wendemöglichkeit für die Linien
X 76, 176 und 181 den Zusatzverkehr nicht
aufnehmen können, böte sich die Endstelle
U-Bahnhof Friedrich-Wilhelm-Platz an,
die derzeit nur vom 246er genutzt wird.
Dort ist genug Platz.
Angesichts der Verkehrsbedeutung dieses
Umsteigeknotens und der unabsehbar
langen Betriebszeit dieses Provisoriums
ist diese Lösung das Minimum an Erleichterungen
– für die BVG und ihre Kunden.
(af)
IGEB Stadtverkehr
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