Den Planungen für den Ausbau der Dresdener Bahn liegen folgende
Entwurfsgeschwindigkeiten zugrunde:
Fernbahn: 160 km/h (innerhalb des Stadtgebietes bzw. im Land Brandenburg
bis zur Ziethener Straße nördlich von Mahlow, danach 200 km/h), S-Bahn:
100 km/h, Tempelhofer Kurve: 60 km/h.
Generell wird eine strikte Trennung von Fern- und S-Bahn erfolgen. Geplant
sind jeweils zwei Gleise für die Fernbahn (inklusive Errichtung der
Fahrleitungsanlagen) und S-Bahn, wobei sich an dem eingleisigen S-Bahn-Betrieb
zwischen den Bahnhöfen Lichtenrade und Blankenfelde nichts ändern soll.
Der jetzige S-Bahnhof Attilastraße wird erhalten bleiben. Die beiden neuen
Fernbahngleise bzw. der Anschluß an die Tempelhofer Kurve führen östlich an
diesem Bahnhof vorbei.
Die Führung der Bahn über die Attilastraße wird durch einen Neubau ersetzt,
das in diesem Bereich vorhandene Stellwerk wird abgerissen.
Für die Überquerung des Teltowkanals erhält die S-Bahn in westlicher
Richtung eine neue Lage, die Fernbahngleise werden auf der derzeitigen
S-Bahntrasse errichtet.
Das auf der Ostseite liegende Anschlußgleis der GASAG, das zwischen Kamenzer
Damm und Bahnhof Marienfelde parallel zur derzeitigen S-Bahntrasse verläuft,
wird vollständig erhalten; lediglich die Einbindung in den Güterbahnhof
Marienfelde muß umgestaltet werden.
Die neuen Gleise der Fernbahn werden im Bereich der Eisenbahnüberführung
Großbeerenstraße an der Stelle der jetzigen S-Bahngleise liegen. Die S-Bahn
wird dann ca. acht Meter weiter westlich auf der aufgeweiteten
Überführungstrasse fahren.
Die Kapazität des Güterbahnhofs in Marienfelde bleibt erhalten, aber der
S-Bahnsteig wird nach Süden verlegt und erhält zwei Aufzüge. Im Bereich
der Fernbahn werden die durchgehenden Hauptgleise, ein Überholgleis und
drei weitere Gleise des Güterbahnhofes elektrifiziert.
Im Bereich Buckower Chaussee werden Straße und die vorhandenen Geh- und
Radwege in zwei Ebenen (-1 und -0,5-Ebene) unterführt (S- und Fernbahn
verlaufen in Dammlage). Busbuchten entstehen an den Fahrbahnrändern. Zum
Bahnsteig führen Treppen und Aufzüge. Der Fußgängerüberweg am Südende wird
aufgegeben.
Der S-Bahn-Haltepunkt Schichauweg erhält einen Fußgängertunnel (auf der
Nordseite der Bahnsteige). Über die Barnetstraße ist eine zusätzliche
Überführung geplant. Der Gleisoberbau erhält einen verbesserten
Erschütterungsschutz.
Die Pläne der Abschnitte 2 und 3, für die das Planfeststellungsverfahren
noch nicht eingeleitet wurde:
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Nichts bleibt, wie es ist - der S-Bahnhof Blankenfelde. Foto: Christian Schultz, 1992 |
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Am S-Bahnhof Lichtenrade wird die S-Bahn nach Westen verlegt und die Fernbahn
wird auf dem Gelände des jetzigen S-Bahnhofs Gleise erhalten. Zwischen
Lichtenrade und Mahlow wird das S-Bahngleis ebenfalls nach Westen verschoben.
Die zwischen Lichtenrade und Blankenfelde vorhandenen Bahnübergängewerden
durch niveaufreie Anlagen (Brücken oder Tunnel?), die Übergänge Goltzstraße
und Ziethener Straße werden durch Fußgängertunnnel ersetzt. In Mahlow wird
der Bahnsteig neu gebaut.
Das S-Bahngleis in Blankenfelde wird bis auf die Südseite der Karl-Marx-Straße
verlängert und der Regionalbahnsteig wird aufgegeben. Stattdessen entsteht
ein Außenbahnsteig auf der Ostseite und ein kombinierter
Regional-/S-Bahnsteig. Das Umsteigen wird dadurch verbessert!
S-Bahnhof Kamenzer Damm
Der Kamenzer Damm bzw. die Lankwitzer Straße sind schon lange nicht an das
S-Bahnnetz angebunden. Daran wird sich leider nichts ändern, denn ein Bahnhof
an dieser Stelle ist nicht mehr geplant. Durch die Baumaßnahmen an den Anlagen
zwischen Attilastraße und Marienfelde böte sich hier ein S-Bahnhof Tamenzer
Damm an. Aber auch wenn er jetzt nicht gebaut wird, muß es zumindest eine
Option für ihn geben.
S-Bahnhof Marienfelde
Statt der Verlegung nach Süden wäre es sinnvoller, den Bahnsteig über der
Großbeerenstraße mit Zugängen von beiden Straßenseiten anzuordnen. Damit wäre
er verkehrsgünstiger gelegen und die Stichfahrten der BVG-Buslinien 177, 277
und 283 über die Bahnstraße könnten entfallen.
Buckower Chaussee
Abweichend von der vorliegenden Planung sollte im Brückenbereich auf
Busbuchten verzichtet
werden, da damit erhebliche Nachteile verbunden sind: längere Busse können
nicht unmittelbar an der Bordsteinkante halten, es verschlechtert sich das
Ein- und Aussteigen besonders für Behinderte mit Rollstuhl sowie Fahrgäste mit
Kinderwagen oder Gepäck. Außerdem wird das Einfädeln der Busse in den
fließenden Verkehr erschwert. Darüber hinaus muß die Bauoption einer
Straßenbahnstrecke auf der Buckower Chaussee erhalten bleiben.
Abgesehen von diesen Kritikpunkten ist festzustellen, daß sich die
Umsteigebeziehungen zwischen Bus und S-Bahn am Haltepunkt Buckower Chaussee
gegenüber der derzeitigen Situation wesentlich verbessern werden.
Gewerbegebiet Motzener Straße
Nach den Planungen soll die Anbindung vollständig aufgegeben werden
(allgemein typisch für die Güterverkehrs-Entwicklung?). Dies ist nicht
akzeptabel - selbst wenn zurZeit keine Nutzung erfolgt. Senat und DB AG
sprechen immer wieder davon, welche Rolle der Schienengüterverkehr in der
Zukunft haben muß. Citylogistik und Güterverteilzentren sind zwei gern
gebrauchte Stichworte. Warum aber dieser bestehende Anschluß an das
Schienennetz abgebaut werden soll, ist nicht nachvollziehbar. Hier besteht
Korrekturbedarf. Auch vor dem Hintergrund innovativer Transporttechniken
(z. B. CargoSprinter) muß diese Bahnanbindung auf jeden Fall erhalten
bleiben.
IGEB
Abteilung Fernverkehr
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