Ländlicher Busverkehr

Einführung des PlusBus-Konzepts im VBB

Mehr als 700 Buslinien gibt es im Land Brandenburg. Viele orientieren sich am Schülerverkehr und richten sich mit ihrem Angebot nach den Schul- und Ferienzeiten. Andere Busse kommen bei Bedarf nach vorheriger Anmeldung oder fahren unregelmäßig. Und es gibt jene Buslinien, die regelmäßig alle 20, 30 oder 60 Minuten im Takt verkehren, die auch am Wochenende fahren und die mit ihren An- und Abfahrzeiten auf den Bahn- Regionalverkehr abgestimmt sind. Für die Fahrgäste heißt das, dass es einen regelmäßigen Takt, einen leicht merkbaren Fahrplan und kurze Umsteigezeiten zwischen Bus und Bahn gibt. Kurz: ein sehr attraktives Bahn-Bus-Angebot.

Leider hat dieses Angebot noch nicht die Bekanntheit, die es verdient. Das soll mit der neuen Marke PlusBus anders werden. Fahrgäste und potenzielle Neukunden können künftig sofort erkennen: Diese Busse auf diesen Linien garantieren mir ein hochwertiges Angebot, weil sie mit dem gemeinsamen Qualitäts-Markennamen PlusBus unterwegs sind.

Mit dem PlusBus-Konzept soll zum einen sichtbar werden, dass es jetzt schon Buslinien gibt, die definierte Qualitätskriterien erfüllen. Zum anderen soll dafür geworben werden, weitere PlusBus-Linien im Land Brandenburg zu etablieren. Denn die Erfahrung zeigt: Dort, wo bereits Buslinien zu Taktlinien aufgewertet wurden, konnten zusätzliche Fahrgäste gewonnen werden.

Qualitätskriterien

Busse, die unter der Marke PlusBus fahren, gewährleisten in ganz Brandenburg eine gleichbleibende Qualität durch verbundweit abgestimmte Qualitätskriterien. Diese Kriterien sind sowohl für die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen, aber auch gegenüber den Kunden ein gegenseitiges Qualitätsversprechen und die Voraussetzung für eine übergreifende, verbundweite Vermarktung. Daher gelten im Land Brandenburg für den PlusBus folgende einheitliche Qualitätskriterien:

PlusBuslogo
VBB
  • Regelmäßiger Taktverkehr: Es werden Fahrten von Montag bis Freitag von 6 Uhr bis 20 Uhr angeboten. Mindestens jedoch Montag bis Freitag im Ein-Stunden- Grundtakt von 6 Uhr bis 18 Uhr.
  • Zeitnaher Bahn-Bus Übergang: Die Übergangszeiten vom/zum SPNV betragen maximal 15 Minuten (inkl. Wegezeit). Im Regelfall beträgt die Wegezeit zwischen zwei Verkehrsmitteln 3 bis 5 Minuten.
  • Wochenendbedienung

Grundlage des Konzeptes ist der in weiten Teilen Brandenburgs geltende Ein-Stunden-Grundtakt im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Bei längeren Taktintervallen der Bahn werden die Qualitätskriterien für den Bus entsprechend angepasst. Die Qualitätskriterien für die PlusBusse müssen sowohl an Schul- als auch an Ferientagen erfüllt werden, sind also unabhängig vom Schülerverkehr.

Grundsätzlich können alle Buslinien in Brandenburg, die diese Kriterien erfüllen, als PlusBus-Linie unterwegs sein. Ausnahmen gelten lediglich für nicht grenzüberschreitende Linien in den kreisfreien Städten.

Neben den Angebotsmerkmalen ist auch die Strukturierung des Angebots wichtig für den Erfolg der einzelnen PlusBus-Linien. Daher ist eine gradlinige, direkte Linienführung ohne Stichfahrten Voraussetzung für eine attraktive Fahrzeit und damit entscheidend für die Annahme des neuen Produkts durch die Fahrgäste.

Fahrgastinformation und Kommunikation

Namenserfinder für den PlusBus ist der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV). Dort wurde der PlusBus mit dem Mitteldeutschen S-Bahn-Netz im Dezember 2013 als Qualitätsprodukt und zur Netzergänzung des Bahnverkehrs eingeführt. Im Ergebnis eines Abstimmungsprozesses zwischen den Verkehrsunternehmen in Brandenburg und dem MDV werden nun auch Brandenburgs stärkste Buslinien unter dem bereits eingeführten Markennamen fahren. Einheitlich wird auch das PlusBus-Signet (siehe oben) für die Fahrgastinformation in beiden Verbünden genutzt.

Der VBB stellt zusätzlich den Verkehrsunternehmen in Brandenburg ein einheitliches Bildmotiv zur Verfügung. Dieses kann regional farblich an die einzelnen Busverkehrsunternehmen angepasst werden. Mit dem Slogan „Der PlusBus. Ein Takt, mit dem Sie rechnen können“ wird das Bildmotiv zur Gestaltung der Busse, von Werbeplakaten und Broschüren verwendet. Zur Konzepterklärung wurde eine Informationsseite zum PlusBus unter www.VBB.de/PlusBus eingerichtet. Hier steht auch ein kurzes Handbuch mit Hintergründen und Inhalten zum PlusBus als Download zur Verfügung.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 starteten die ersten Schritte der PlusBus-Kommunikation im VBB. In der elektronischen Fahrplanauskunft im Internet unter VBB.de oder in der VBB-App Bus&Bahn wird bei einer Verbindungsanfrage auf den Plus-Bus hingewiesen. Weiterhin ist vorgesehen, in den kommenden Fahrplanbüchern die PlusBus Linien mit ihrem Signet hervorzuheben. Ebenfalls ist die Darstellung in den Kartographieprodukten geplant.

Umsetzung

Linienskizze
Gestartet wurde das PlusBus-Projekt mit diesen drei Linien im Hohen Fläming. Der VBB will die angebotsstarken Buslinien in Brandenburg besser vermarkten – unter dem Namen PlusBus. Diese Linien sollen im Fahrplan und am Fahrzeug besonders gekennzeichnet sein und in das Regional-Schnellbahnnetzplan aufgenommen werden. VGB / www.kwaerbeet-werbung.de

Legt man den Maßstab der Qualitätskriterien an den heutigen Busverkehr in Brandenburg an, könnten bereits heute mit wenig zusätzlichem Aufwand fast 50 Linien die Anforderungen erfüllen. Die Verkehrsgesellschaft Belzig hat zum Dezember 2014 die ersten drei PlusBus-Linien eingeführt. Derzeit werden Gespräche mit weiteren Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen zur Ausweitung des Konzeptes geführt. Der PlusBus dient dabei als Dachmarke im VBB für alle qualitativ hochwertigen Busverkehre in Brandenburg. Dabei gilt der Grundsatz der Freiwilligkeit, d. h. die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen entscheiden gemeinsam mit dem VBB, ob und wann Buslinien unter der Marke PlusBus dargestellt werden.

Weitere Infos: www.VBB.de/PlusBus

Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg – VBB

aus SIGNAL 1/2015 (Februar/März 2015), Seite 13

 

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