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Foto: Florian Müller |
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Am 23. September 2015 fand auf Einladung des Berliner Fahrgastverbands IGEB der
diesjährige Fahrgast-Sprechtag S-Bahn statt, bei dem sich wieder Peter Buchner,
Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH, den Fragen und der Kritik
der Fahrgäste stellte. Als Veranstaltungsort diente die S-Bahn-Hauptwerkstatt
in Schöneweide, durch die vor Veranstaltungsbeginn Führungen stattfanden. Wie
schon im Vorjahr bot die Berliner S-Bahn damit einen hervorragenden Einstieg an.
Die IGEB dankte den vielen S-Bahn-Mitarbeitern, die das ermöglichten.
Aktuelle Performance, Kennzahlen
Die Streiks der Eisenbahnergewerkschaft
GDL wirkten sich wie erwartet negativ auf
die Pünktlichkeitswerte der Berliner S-Bahn
aus. So sanken die Werte in den Streikmonaten
Oktober und November 2014 sowie
Mai 2015 deutlich auf bis zu 78,56 Prozent,
bezogen auf die Pünktlichkeitsdefinition im
Verkehrsvertrag (über 3 Minuten, inklusive
Zugausfälle). Die vertraglich vereinbarte
Quote von 96 Prozent pünktlichen Zugfahrten
konnte nur in den Monaten August 2014
und Februar 2015 überschritten werden,
im
Januar 2015 verfehlte die S-Bahn die Quote
knapp mit 95,58 Prozent. Ansonsten lagen
die Werte größtenteils zwar deutlich über
90 Prozent, jedoch mit abfallender Tendenz
zum Sommer 2015. Die Berliner S-Bahn leidet
vor allem unter „Eingriffen Dritter in den
Fahrbetrieb“, unter Infrastrukturstörungen
(Signale, Weichen) und den anhaltenden
Fahrzeugproblemen, nun vor allem bei der
Baureihe (BR) 480.
Trotz aller Problem steigt die Zahl der
Fahrgäste weiterhin kontinuierlich an. Im
Jahr 2014 nutzten 414 Millionen Fahrgäste
(im Sinn von Unternehmensbeförderungsfällen)
die Züge der Berliner S-Bahn. Dies
ist ein Plus von rund 3 Prozent gegenüber
dem Vorjahr und 6,6 Prozent gegenüber
2008, dem letzten Jahr vor der großen Krise.
Die Verkehrsleistung betrug 4260 Millionen
Personenkilometer. Dies ist ein Plus von 3
Prozent gegenüber 2014 und sogar 9,6 Prozent
gegenüber 2008. Die Berliner S-Bahn
profitiert damit ebenso wie die BVG von
den in Berlin seit Jahren steigenden Fahrgastzahlen.
Auch die Zahl der Abonnenten bei der
S-Bahn ist weiterhin steigend. Im Juli 2015
lag sie bei 206 100, im Jahr 2007 noch knapp
unter 125 000.
Die Kundenzufriedenheit liegt inzwischen
stabil im positiven Bereich. Im November
2014 wurde mit 2,46 fast der bisherige
Bestwert aus dem Mai 2007 erreicht. Im Mai
2015 ging es leicht auf 2,53 zurück. Die Pönale-Grenze,
die bei 2,6 liegt, wurde vor allem
in den ersten Jahren der Krise (2009 bis 2013)
teils deutlich unterschritten.
Fahrplan 2016
Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember
2015 haben die Länder Berlin und Brandenburg
folgende Angebotsverbesserungen
bestellt:
- Auf den Ringbahnlinien S 41 und S 42
wird die Früh-Hauptverkehrszeit (HVZ)
bis ca. 10.30 Uhr und auf der S 41 auch die
Spät-HVZ bis ca. 20.30 Uhr ausgeweitet.
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S 5 nach Strausberg Nord. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 fahren die Züge tagsüber alle 20 statt bisher alle 40 Minuten bis Strausberg Nord. Foto: Marc Heller |
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- Mit der Inbetriebnahme des zweigleisigen
Begegnungsabschnitts zwischen
den S-Bahnhöfen Strausberg und Hegermühle
kann auf der Linie S 5 der bisher nur
bis Strausberg führende 20-Minuten-Takt
nach Strausberg Nord ausgeweitet werden.
Dies geschieht zu folgenden Zeiten:
Montag bis Freitag ca. 5.15 Uhr bis 20.30
Uhr, Sonnabend ca. 9.15 Uhr bis 19.15 Uhr
sowie an Sonn- und Feiertagen ca. 11.15
Uhr bis 19.15 Uhr.
- Die Linie S 75 wird auch an Sonn- und
Feiertagen von ca. 11 bis 20 Uhr über die
Stadtbahn im 10-Minuten-Takt bis Westkreuz
verkehren. Dabei ist der Einsatz von
Vollzügen (4/4-Zügen) vorgesehen.
Während damit – einer langjährigen IGEB-Forderung
entsprechend – die sonntägliche
Lücke auf der Stadtbahn geschlossen wird,
bleibt die in der Nebenverkehrszeit (NVZ)
vorhandene Lücke im Nordsüd-S-Bahn-Tunnel
bestehen. Die wünschenswerte
Ausweitung der Tageszuggruppe der S 25
ganztägig über Potsdamer Platz hinaus bis
Gesundbrunnen wurde nicht bestellt.
Baumaßnahmen
Die Vollsperrung im Nordsüd-S-Bahn-Tunnel
im Zeitraum 16. Januar bis 4. Mai 2015
konnte pünktlich und erfolgreich abgeschlossen
werden. Unter anderem wurden
das neue Zugbeeinflussungssystem (ZBS)
eingebaut, Weichen, Gleise und Stromschienen
erneuert, Kabelarbeiten durchgeführt
sowie die Tunnelbeleuchtung ausgetauscht.
Im Jahr 2016 werden die S-Bahn-Gleise
auf der Stadtbahn für den Einbau des ZBS
voraussichtlich im Zeitraum Mitte September
bis Ende Oktober gesperrt.
Möglicherweise kann diese Maßnahme
noch in die Sommerferien vorgezogen werden.
Dies ist allerdings auch von der Verfügbarkeit
von Facharbeitern von Siemens
abhängig, die das ZBS-Aufbauprogramm
begleiten.
Die ebenfalls geplante Sanierung der
Fugen-Übergangs-Konstruktionen an den
Brücken am Hauptbahnhof wurde auf einen
noch unbestimmten Zeitpunkt verlegt
und wird daher 2016 nicht stattfinden.
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Sorgenkind Ringbahn. Um auf dem S-Bahn-Ring stabiler fahren zu können, benötigt die S-Bahn eine bessere Infrastruktur. Seit Jahren fordert der Berliner Fahrgastverband IGEB u. a. ein drittes Gleis z.B. im S-Bahnhof Westend und geringere Signalabstände auf dem Südring. Foto: IGEB |
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Auf dem westlichen und nördlichen Ring
stehen im Frühjahr und Sommer 2016 Vollsperrungen
an. Weitere Vollsperrungen gibt
es zwischen Griebnitzsee und Potsdam
Hbf (zweimal 5 bis 6 Wochen für Gleis- und
Weichenwechsel, Sanierung Bahnhof Babelsberg)
sowie im Oktober 2016 Richtung
Bernau (Aufbau eines neuen elektronischen
Stellwerks und Einbau ZBS).
Die Sanierungsmaßnahmen und Neubauten
im Werk Friedrichsfelde in Summe von
22,4 Millionen Euro schreiten voran. Die Sanierung
der Außengleise ist abgeschlossen
(7,9 Mio. Euro), die Hallensanierung ist in
Ausführung (8,8 Mio. Euro) und der Neubau
der Außenreinigungsanlage steht kurz vor
dem Ausführungsbeginn (5,7 Mio. Euro). Im
Zusammenhang mit dem Werksumbau wird
auch die Abstellanlage erneuert.
Schrittweise werden alle Werke auf Beleuchtungssysteme
mit LED-Technologie
umgestellt. Friedrichsfelde und Erkner sind
bereits umgerüstet, Schöneweide befindet
sich derzeit in der Umrüstung. Die Kosten
betragen ca. 80 000 Euro pro Werk. Der Jahresenergieverbrauch
soll mit dieser Maßnahme
von 150 000 kWh auf 55 000 kWh
sinken.
Die Zugbildungsanlage Tempelhof soll
bis 2017 fertiggestellt sein. Bis dahin wird
Stück für Stück daran weiter gearbeitet.
Im Zusammenhang mit dem Fernbahnausbau
der Strecke Berlin—Frankfurt/Oder
sollen in den nächsten zwei Jahren auch
weitere Brücken der S 3 saniert werden.
Fahrzeuge
Die Berliner S-Bahn bleibt weiterhin vor bösen
Überraschungen bei ihren Fahrzeugen
nicht verschont. Im Frühjahr 2015 wurden
Risse an den Drehgestellrahmen bei der
BR 480 festgestellt, die zu einer teilweisen
Abstellung der Fahrzeuge dieser Baureihe
zwang. Aktuell sind noch 44 von 70 Viertelzügen
(Vz) abgestellt, was knapp 7 Prozent
der Flotte der S-Bahn Berlin entspricht. Für
5 Vz liegen noch keine finalen Befunde vor.
19 Vz sind mit sanierten Drehgestellrahmen
wieder im Betrieb. Die Sanierung findet neben
der Hauptwerkstatt Schöneweide auch
im Bombardier-Werk Siegen statt. Pro Woche
soll ein Viertelzug wieder in den Einsatz
gelangen, und bis Jahresende sollen mehr
als die Hälfte der Fahrzeuge wieder im Einsatz
sein. Im Linieneinsatz können die fehlenden
480er teilweise durch die Baureihe
485 kompensiert werden, die allerdings
auch instandhaltungsintensiv ist.
Durch die Fahrzeugknappheit kommt es
derzeit immer wieder zu einzelnen Zugausfällen.
Besonders betroffen davon sind die
Fahrgäste auf den Linien S 45 und S 85.
Im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg
wird die S-Bahn Berlin die Einsatzdauer
von 150 Viertelzügen der Altbaureihen
480 (70 Vz) und 485 (80 Vz) verlängern.
Die Fahrzeugertüchtigungsmaßnahmen
sollen noch dieses Jahr starten und bis 2019
größtenteils abgeschlossen werden. Dabei
sollen die heute durchschnittlich 25 Jahre
alten Fahrzeuge über das ursprünglich für
2017 geplante Einsatzende hinaus so ertüchtigt
werden, dass sie auf dem heutigen
Niveau betrieblich stabil bis 2023 eingesetzt
werden können. Die Maßnahmen betreffen
unter anderem den Einbau von GSM-R (digitaler
Mobilfunk, abgestimmt auf die Bedürfnisse
von Eisenbahnen) in allen Baureihen
(auch BR 481/482), die Aufarbeitung der Antriebsstränge
und Radsatzgetriebe (BR 480),
die Stabilisierung der Unterflurgeräte und
Bremswiderstandscontainer sowie den Umbau
der E-Kupplung (BR 485). Insgesamt gibt
es über 50 Einzelmaßnahmen. Die Baureihen
480 und 485 erhalten auch neue akustische
Fahrgastinformationssysteme in den
Fahrzeugen, da die aktuellen Systeme noch
„spätes Mittelalter“ seien, so Peter Buchner.
Eine Umrüstung der Baureihe 481/482 ist
ebenfalls vorgesehen, genießt aber momentan
keine Priorität.
Zum 13. April 2015 startete das Fahrer-Assistenz-System,
„FASSI“ genannt. Es
unterstützt den Lokführer unter anderem
bei der Verbesserung der Anschlussgewährung
und der Pünktlichkeit, erleichtert
das energieeffiziente Fahren, entlastet die
Mitarbeiter (Lokführer, Transportleitung, Logistik),
vereinfacht die Kommunikation mit
der Transportleitung, reduziert Fehler, beschleunigt
betriebliche Informationen und
Abläufe und ersetzt den gültigen Fahrplan
des Zuges als persönliche, selbst zu aktualisierende
Unterlage. Dieser besteht aus dem
Buchfahrplan (bisher 3 Hefte, ca. 455 Blatt),
örtlichen Richtlinien, einer Langsamfahrstellenübersicht
(ca. 12 Blatt) und gegebenenfalls
geltenden Fahrplananordnungen. Momentan
wird die Software optimiert. Die Gesamtinvestition
beträgt ca. 7 Millionen Euro.
Das S-Bahn-eigene System soll bis zu sieben
Prozent Fahrstrom pro Jahr einsparen.
In Abstimmung mit dem Eisenbahn-Bundesamt
ist der Einsatz der Fahrsperre bei der
S-Bahn ausnahmsweise noch bis Ende 2025
erlaubt. Bis dahin müssen demnach nicht
nur alle Strecken auf ZBS umgestellt sein,
sondern auch neue Fahrzeuge als Ersatz für
die Baureihen 480 und 485 vorhanden und
im Betrieb sein. Diese Baureihen können bekanntlich
nicht für ZBS umgerüstet werden.
Die S-Bahn Berlin geht davon aus, dass
noch in diesem Jahr der Zuschlag für das
ausgeschriebene Teilnetz „Ring“ erteilt
wird. Sollte die S-Bahn Berlin GmbH diesen
erhalten (sie ist einziger Bieter), könnte sie
umgehend eine Bestellung von Neufahrzeugen
ausführen. Das Teilnetz Ring benötigt
die Neufahrzeuge bis Ende 2023, damit hier
die Umstellung auf ZBS noch rechtzeitig erfolgen
kann.
Kundeninformation
Dem Trend zur Nutzung mobiler Endgeräte
folgend, hat die Berliner S-Bahn ihr Angebot
entsprechend ausgebaut. Seit April 2014
steht für die Betriebssysteme Android und
iOS eine S-Bahn-Info-App zur Verfügung,
die vor allem für Bau- und Störungsinformationen
genutzt wird. Sie wurde bisher
160 000 Mal heruntergeladen. Die durchschnittliche
Bewertung liegt bei 4,2 von 5
Punkten.
Im Februar 2015 startete die neue mobile
Webseite, die ihren Fokus auf Themen legt,
die unterwegs wichtig sind. Sie ist touchorientiert
und auf eine hohe Performance
ausgelegt. Die S-Bahn Berlin geht damit einen
anderen Weg als die BVG, die für ihre
neue Webseite die „One Web“-Strategie gewählt
hat und sie daher responsiv gestaltet
hat. Die Besuche der Onlineangebote der
S-Bahn haben sich im Zeitraum von Juli 2013
bis Juli 2015 von 650 000 auf 1,2 Mio nahezu
verdoppelt. Vor allem zu Streikzeiten wurden
die Angebote überdurchschnittlich oft
genutzt. Die S-Bahn Berlin betreut und entwickelt
ihre Onlineangebote übrigens selbst.
In Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund
Berlin-Brandenburg (VBB) wird an
einer Echtzeit-Reisekette gearbeitet, um die
Verbindungsauskünfte zu verbessern. Diese
soll auch Anforderungen wie funktionierende
Aufzüge beinhalten.
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Neben den Streiks haben zu häufige Signal- und Weichenstörungen die Pünktlichkeit der S-Bahn beeinträchtigt. So wurde in den meisten Monaten der Wert von 96 Prozent pünktlichen Zügen nicht erreicht. Foto: IGEB |
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Aktuelle Störungsmeldungen und
Zugausfälle meldet die S-Bahn Berlin auch
über ihren Twitter-Kanal, den sie im Juni
2012 mit 8000 Followern von einer Privatperson
übernommen hat. Inzwischen verfolgen
über 62 000 Personen den Kanal, der damit
einer der stärksten Kanäle im Bereich des öffentlichen
Personenverkehrs in Deutschland
ist. Zum Vergleich, der Kanal der Deutschen
Bahn wird von 50 000 Personen verfolgt. Für
die hohe Zahl ist vor allem der Anstieg seit
Beginn des Jahres verantwortlich, der aktuell
bei 74 Prozent liegt.
Die Fahrgastinformation bei Baumaßnahmen
erfolgt vor allem situationsbezogen. Je
nach Umfang und Auswirkung der Maßnahme
werden Bauflyer gedruckt und verteilt,
Umfahrungsgrafiken erstellt, temporäre
Wegeleitungen mit Schildern aufgestellt,
Busfront- und Busseitenscheibenschilder
eingesetzt und Fußtapsen von den Bahnsteigen
zum Schienenersatzverkehr geklebt.
Für länger andauernde Maßnahmen, wie die
Sperrung des Nordsüd-S-Bahn-Tunnels Anfang
2015, wird auch das Liniennetz in den
Zügen ausgetauscht.
Während bei Baumaßnahmen die
Kundeninformation
vorbildlich ist, versagt
diese regelmäßig bei kurzfristig auftretenden
Störungen. Dabei gibt es teilweise auch
widersprüchliche Angaben seitens der dynamischen
Fahrzielanzeiger, der Aufsichten
und der App. Um die Arbeit der Stammaufsichten,
deren Hauptaufgabe die Information
von Fahrgästen ist, zu verbessern, werden
sie von zwei Praxistrainern unterstützt.
Trotz der neu eingeführten Schutzgebühr
von 1 Euro, die der historischen S-Bahn zugutekommt,
hat sich das S-Bahn-Fahrplanheft
mit einer Auflage von 5000 Stück so gut
verkauft, dass zum Fahrplan 2016 ein neues
Heft gedruckt und verkauft wird.
In diesem Jahr wurde der Kundenbeirat
neu berufen. Dieser engagiert sich aktiv für
die Anliegen der Fahrgäste und bringt viele
Anregungen ein, die die S-Bahn Berlin auf
eine mögliche Umsetzung prüft. Hierfür erhält
er auch Einblick in die Arbeitswelt der
S-Bahn, beispielsweise durch Führungen.
Sonstiges
- S-Bahn-Chef Peter Buchner würde es
begrüßen, wenn die S-Bahn-Pönalen in
Projekte fließen würden, die den S-Bahn-Kunden
zugutekämen, beispielsweise für
weitere Zugzielanzeiger und Umsteigeanzeiger.
- Seit einiger Zeit verkehren wieder Vollwerbezüge
bei der Berliner S-Bahn. Die
Nachfrage hierfür ist allerdings noch gering,
weshalb die S-Bahn verstärkt ihre
Werbeflächen mit auffälligen Camouflagemustern
bewirbt. Im Gegensatz zu den
Fahrzeugen der BVG bleiben die Scheiben
erfreulicherweise grundsätzlich frei von
Werbung.
- In letzter Zeit mussten einige Haltepunkte
für Kurzzüge auf den S-Bahnhöfen
verlegt werden, um die Gefahr einer zu
schnellen Beschleunigung auf ein weiter
hinten stehendes und Halt zeigendes Signal
zu verringern. Mit dem Einbau von
ZBS können die Punkte wieder an fahrgastfreundliche
Stellen verlegt werden.
- Aus Sicherheitsgründen dürfen aus dem
S-Bahn-Infomobil heraus keine Fahrscheine
mehr verkauft werden. Diese vor
allem zu Messen gut genutzte Möglichkeit
führt nun zu längeren Schlangen an
den Fahrscheinautomaten, vor allem am
S-Bahnhof Messe Süd. Abhilfe würde hier
die Einführung eines Kombitickets schaffen,
wie es bei anderen Veranstaltungen
schon selbstverständlich ist. Die Messe
Berlin möchte dies allerdings bisher nicht.
Auch auf dem S-Bahnhof Messe Nord/ICC
hat sich die Nutzung der Fahrscheinautomaten
und des Bahnhofs allgemein erhöht.
Hier liegt die Ursache aber vor allem
im stark zugenommenen Reisebusverkehr.
Der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB)
liegt bekanntlich in direkter Nähe.
- Das Links-Fahren in Griebnitzsee und Babelsberg
ist eine Maßnahme zur Erhöhung
der Pünktlichkeit. Die verspätungsanfälligen
Züge Richtung Potsdam können so
bis zu 40 Sekunden aufholen. Für das Jahr
2019 ist der Bau eines zweiten Gleises
zwischen Potsdam Hbf. und Babelsberg
vorgesehen, mit dem die Fahrzeit nach
Potsdam um 3 Minuten verkürzt werden
könnte. Eine Pünktlichkeitssteigerung ist
damit aber nicht zu erwarten. Eine durchgehende
Zweigleisigkeit zwischen Wannsee
und Potsdam ist sehr problematisch,
vor allem im Abschnitt Wannsee—Griebnitzsee.
Östlich des Betriebswerks Wannsee,
wo das zweite Gleis früher einmal
lag, ist seit der Elektrifizierung der Fernbahn
kein Platz mehr, und die Nutzung
des neben dem Streckengleis liegenden
Betriebs- und Testgleises würde zu großen
Einschränkungen im Bw führen. Für
den Abschnitt Griebnitzsee—Babelsberg
wäre das zweite Gleis nicht einmal zwingend
notwendig.
- Auch zwischen Tegel und Schönholz wäre
ein zweites Gleis wichtig. Hier gibt es allerdings
noch keinen Zeithorizont, zumal
dieses Projekt auch im Zusammenhang
mit der zweiten Nord-Süd-Strecke (S 21
genannt) steht, für die nun die dritte
Nutzen-Kosten-Untersuchung ansteht.
Erfreulicherweise wird der geplante wichtige
S-Bahnhof Perleberger Brücke erstmals
in die Betrachtung einbezogen.
Jens Fleischmann
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