Gerade für Touristen und andere Berlin-Besucher
ist es immer wieder ein Problem.
Sie stehen vor dem Fahrkartenautomaten
und wollen ein Ticket. Bei einem Fahrpreis
für Berlin AB von derzeit 2,70 Euro für ein
Einzelticket und 6,90 Euro für ein Tagesticket
ist es nur logisch, dass auch eine Bezahlung
mit einem Geldschein möglich sein muss.
Bei einer Gruppentageskarte wird die
Zahlung nur mit Münzen noch zu einem anderen
Problem: Zu einem Gewichtsproblem!
Immerhin kostet die Kleingruppenkarte
16,90 Euro (Berlin AB). Da die jetzigen Automaten
auch Probleme mit 2-Euro-Münzen
haben, wird die Sache nicht einfacher.
Es war einmal.
Oder: Die unendliche Geschichte
Wie bereits in SIGNAL 6/2012
und 4/2014
berichtet, wurde im September 2008 (!) das
neue Straßenbahnfahrzeug vom Typ Flexity
Berlin vorgestellt. Dieses enthielt tatsächlich
einen anderen Automaten, als die bisher
üblichen. Das Problem war nur, dass diese
neuen Automaten mehr
gestört waren als
funktionsfähig. Nur wenigen Fahrgästen
wurde der Wunsch erfüllt, ein Ticket zu kaufen.
Darauf angesprochen erklärte die BVG:
Wir arbeiten daran, dass Problem zu lösen.
Doch bis heute gibt es in den Straßenbahnen
nur die alten Automaten.
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Stein des Anstoßes. Bei den Automaten der BVG in den Straßenbahnfahrzeugen ist weder eine Bezahlung mit Geldscheinen noch mit Karten möglich. Wer sehen will, dass ein solcher Standard zuverlässig geboten werden kann, muss nur von Berlin in das benachbarte Potsdam fahren. Foto: Michael Dittrich |
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Auch Abgeordnete des Landes Berlin erhielten
nur vage Ankündigungen. Der letzte
Stand war, dass frühestens im ersten Quartal
2015 mit der Inbetriebnahme zu rechnen sei.
Das war die Antwort auf eine Anfrage aus
dem Jahre 2013!
Tatsächlich hat die BVG eine Ausschreibung
gestartet und im Amtsblatt der EU am
5. April 2011 (!) bekannt gemacht. Dabei wurde
eine Offerte von 583 stationären und 310
mobilen Fahrkartenautomaten ausgeschrieben.
Darüber hinaus wurde eine Option
über die Nachbestellung diverser Teile wie
Sockel und die Bestellung weiterer Automaten
ausgeschrieben. Diese Option sollte
bis zwei Jahre nach Auftragsvergabe gültig
sein. Die Bewerbungsfrist endete am 18. April
2011 um 10 Uhr. Nach einigen rechtlichen
Problemen, die während der Ausschreibung
aufgetreten sind, wurde dann am 18. Juni
2013 bekannt gegeben: Der Auftrag wurde
am 31. Mai 2013 an die Firma Höfft & Wessel
AG Almex Division vergeben.
Ob von dieser Firma schon ein Automat
geliefert wurde, ist uns nicht bekannt. Es
ist aber ein Armutszeugnis, dass die BVG es
nicht schafft, zwei Jahre nach Auftragsvergabe
einen neuen Automaten zu präsentieren.
Ein Einlösen der Optionen aus der Ausschreibung
dürfte nicht mehr möglich sein,
da diese am 31. Mai 2015 abgelaufen sind.
Potsdam zeigt, wie es
besser gehen kann
Ein Beispiel, wie es besser gehen kann, zeigt
die Landeshauptstadt Potsdam. Sie hatte
2011 neue Straßenbahnen bekommen und
zeitgleich neue Automaten für die gesamte
Straßenbahn- und Busflotte geordert. Die
Ausschreibung erfolgte im Dezember 2009
mit einer Frist bis zum Januar 2010.
Nach erfolgter Vergabe und Erprobung
des ersten Automaten wurde am 13. Mai
2011 im Rahmen einer Presseveranstaltung
zur Vorstellung der neuen Straßenbahn
auch der neue Fahrkartenautomat vorgestellt.
Bis zum Ende des ersten Quartals 2012
wurden alle Automaten gegen die neuen
ausgetauscht.
Die neuen Potsdamer Automaten haben
übrigens nur sehr wenige Ausfälle und bieten
das gesamte Sortiment des VBB an. Natürlich
kann an diesen Automaten mit Geldscheinen
oder, abhängig vom Fahrpreis, mit
der EC-Karte bezahlt werden. (md)
IGEB Stadtverkehr
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