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Rund 80 Teilnehmer waren ins IGEB-Fahrgastzentrum gekommen, um Neuigkeiten der Regionalverkehrsunternehmen zu hören und Fragen zu stellen. Dieses mal war auch Station & Service auf dem Podium mit dabei. Foto: Florian Müller |
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Am 27. September 2016 fand im Bahnhof
Lichtenberg der Sprechtag für die Fahrgäste
des Regionalzugverkehrs statt. Auf Einladung
des Berliner Fahrgastverbandes
IGEB kamen Renado Kropp, Leiter Angebotsplanung
bei DB Regio Nordost, Detlef
Bröcker, Geschäftsführer der Niederbarnimer
Eisenbahn (NEB) und Robert Palm, Leiter
Betrieb bei der Ostdeutschen
Eisenbahngesellschaft (ODEG). Mit Friedemann
Keßler, dem Leiter Regionalbereich Ost,
war außerdem ein Vertreter von DB Station
& Service dabei. Der Verkehrsverbund
Berlin-Brandenburg (VBB) war dieses Jahr
hingegen nicht auf dem Podium vertreten.
Rückblick 2016: Fahrzeug- und
Personalprobleme
Während die Betriebsübernahme der Linie
RB 34 (Stendal—Rathenow) zum Fahrplanwechsel
im Dezember 2015 für die ODEG störungsfrei
ablief, hatte die NEB mit der Übernahme
der Linien RB 12 (Berlin-Ostkreuz—Templin)
und RB 54 (Berlin Gesundbrunnen/Löwenberg—Rheinsberg) große Probleme.
Zum einen fand keine Personalübernahme
von DB Regio für diese Linien statt,
weil niemand
wechseln wollte, und zum anderen
waren aufgrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation
bei den Triebfahrzeugführern auch
nur wenige Neueinstellungen möglich, so
dass die zusätzliche Einbindung von externen
Dienstleistern erforderlich wurde.
Ebenso problematisch war und ist die
Fahrzeugsituation. Entgegen der Vereinbarung
waren vor der Betriebsaufnahme die
sieben neuen zweiteiligen Link-Fahrzeuge
nicht vollständig ausgeliefert und darüber
hinaus auch nicht zugelassen, so dass zunächst
die Talent-Fahrzeuge weiter verkehren
mussten. Ein Teil dieser Fahrzeuge verließen
die NEB jedoch zum Mai 2016, so dass
es zu einem Fahrzeugmangel kam. Zwar
wurden die Link-Fahrzeuge im Juni für den
Fahrgastbetrieb zugelassen, jedoch mussten
nun die Triebfahrzeugführer erst einmal
auf diesem Zug ausgebildet werden, so dass
die Fahrzeuge weiterhin nicht für den regulären
Betrieb zur Verfügung standen und
darüber hinaus auch noch das Fahrpersonal
von den Fahrgastzügen abzog.
So kam es bis Ende August zu folgenden
Einschränkungen: Ausfall von Doppeltraktionen,
Brechung der Umläufe der Linie
RB 27 in Basdorf sowie Einstellung der
Gesundbrunnen-Verkehre und SEV zwischen
Seelow-Gusow und Kostrzyn auf der Linie
RB 26. Seit dem 5. September werden die
sieben Link-Triebfahrzeuge auf den Linien
RB 26 (ausschließlich) und RB 54 (gelegentlich)
eingesetzt, und die gebrochenen Verkehre
und der Umstieg in Basdorf konnten
entfallen. Auch die Gesundbrunnen-Verkehre
wurden wieder aufgenommen.
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Viele Einschränkungen mussten die Fahrgäste der NEB im letzten Jahr erdulden. Die verspätete Auslieferung der Pesa-Link-Fahrzeuge war eine davon. Häufig fielen Fahrten aus und nun mit den Neubaufahrzeugen ist sogar weniger Platz in den Wagen. Ursprünglich sollten ein Zwei- und ein Dreiteiler gekoppelt fahren, doch inzwischen ist unklar, ob die Dreiteiler überhaupt noch gebaut werden. Foto: Florian Müller |
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Allerdings verkehren die Link-Fahrzeuge
noch nicht zuverlässig, so dass es trotz mehrerer
Techniker des Herstellers PESA vor Ort
zu einzelnen Ausfällen und Verspätungen
kam. Hinzu kommen Kupplungsstörungen,
die weiterhin zum teilweisen Ausfall von
Doppeltraktionen führen. Der Hersteller
PESA und die NEB arbeiten derzeit mit Hochdruck
an der Störungsbeseitigung und der
Stabilisierung der Situation.
Aus Fahrgastsicht wurden von den
Sprechtagbesuchern die zu lauten Klimaanlagen,
die zu späten Türöffnungen und die
fehlenden Festhaltemöglichkeiten in den
Mehrzweckabteilen beanstandet. Diese
Mängel sollen ebenfalls behoben werden.
Neben den sieben Zweiteilern wurden ursprünglich
auch zwei Dreiteiler bestellt, die
aller Voraussicht nach nicht hergestellt und
ausgeliefert werden. Ob diese Bestellung in
vier Zweiteiler umgewandelt wird, ist noch
nicht entschieden.
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Die vorbereitenden Arbeiten für den Umbau des Bahnhofs Strausberg haben begonnen. Dabei sollen die Gleise von S- und Regionalbahn, die bisher gemeinschaftlich genutzt werden, getrennt werden. Links neben dem S-Bahn-Gleis soll ein neuer Regionalbahnsteig entstehen. So könnten die S-Bahn-Fahrgäste nach beiden Seiten aus dem Zug aussteigen – zum Ausgang oder zum Umstieg zum Regionalverkehr. Diese kundenfreundliche Lösung birgt allerdings technische und zulassungsrechtliche Probleme, die hoffentlich noch gelöst werden können. Foto: Florian Müller, Mitte Oktober 2016 |
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Auch DB Regio Nordost hat weiterhin Probleme
mit den inzwischen nicht mehr ganz
neuen Talent-2-Fahrzeugen. Regelmäßig
sind die Fahrzeuge zu Bauteilerneuerungen
beim Hersteller Bombardier. Auch die neuen
Doppelstocksteuerwagen stehen noch
nicht zur Verfügung. Nach aktuellem Stand
sollen diese erst im Sommer 2017 ausgeliefert
werden. Bis dahin greift DB Regio auf
vom Verkehrsverbund Oberelbe ausgeliehene
und alte aus eigenem Bestand verfügbare
Doppelstockwagen zurück. Diese Züge
wurden oft mit dem Ziel „Ersatzzug“ geschildert,
was der Fahrgastinformation wenig
dient. Hier hat DB Regio jedoch inzwischen
nachgesteuert, so dass nun das tatsächliche
Ziel des Zuges angezeigt werden kann und
soll.
Fahrradbeförderung in den Zügen
Seit Jahren nimmt die Fahrradbeförderung
in den Zügen des Regionalverkehrs zu. Um
die Kapazität der Fahrzeuge hinsichtlich der
Fahrradbeförderung zu erhöhen und die
Konflikte mit den anderen Fahrgästen zu
entschärfen, wurden zahlreiche Fahrzeuge
umgebaut, darunter 2016 auch die 15 KISS-Fahrzeuge
der ODEG. Sie besitzen nun in jedem
Steuerwagen einen gesondert markierten
Bereich für die Fahrradabstellung, wofür
9 Klappsitze entfernt wurden. Darüber hinaus
sind die Fahrzeuge außen mit großen
Fahrrad-Piktogrammen versehen, die der
besseren Orientierung beim Einstieg dienen.
Neue Ticketangebote
In der App „DB Navigator“ können seit dem
1. September nun auch VBB-Tickets erworben
werden. Des Weiteren gibt es neue Ticketangebote
wie das Regio120-Ticket, dass
neu auch bis Berlin (z. B. aus Magdeburg
oder Lutherstadt Wittenberg kommend)
gilt. Des Weiteren gibt es das
Stadt-Land-Meer-Ticket, welches bis Rostock, Stralsund
und Schwerin in den Zügen der DB Regio
und ODEG gilt.
Ausblick: Fahrplan 2017
Zum europäischen Fahrplanwechsel am
11. Dezember 2016 kommt es im Regionalverkehr
nur zu wenigen Änderungen. Der
Fahrplan 2016 wird weitgehend fortgeführt.
Auch die abgestimmten Linienausweitungen
auf den Linien RB 10 (Verlängerung
nach Berlin Südkreuz), RB 13 (Verlängerung
nach Berlin-Jungfernheide) und
RB 20 (werktäglicher Stundentakt
Hennigsdorf—Potsdam) werden im Fahrplan 2017
aufgrund der positiven Nachfrage weiterhin
angeboten.
RE 6 Berlin Gesundbrunnen/Berlin-Spandau—Wittenberge
RB 55 Hennigsdorf—Kremmen
Das Netz Nordwestbrandenburg mit dem
Prignitzexpress RE 6 und der Linie RB 55
nimmt zum Fahrplanwechsel den Betrieb
auf. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zwölf
Jahren. Das Gesamtvolumen beträgt jährlich
2,24 Millionen Zugkilometer. Alter und neuer
Betreiber ist DB Regio Nordost, der künftig
mit 14 aus Nordrhein-Westfalen stammenden
und modernisierten Dieseltriebwagen
vom Typ LINT 41 (VT 648) auf diesen Linien
verkehren wird. Sieben Fahrzeuge stehen
dabei ab dem Fahrplanwechsel zur Verfügung,
die restlichen sieben folgen sukzessiv
ab Frühjahr. Im Gegensatz zum derzeitigen
Angebot werden alle Züge mit Kundenbetreuern
unterwegs sein.
RE 15 Dresden—Hoyerswerda
Diese Linie verkehrt wieder ganzjährig auf
direktem Laufweg zwischen Ruhland und
Hosena. Die Umleitung über Senftenberg
entfällt.
RE 18 Dresden—Cottbus
RB 49 Falkenberg (Elster)—Cottbus
Beide Linien werden aufgrund der Baumaßnahmen
im Bahnhof Ruhland ganzjährig
dort gebrochen.
RB 21 Berlin Friedrichstraße/Potsdam
Griebnitzsee—Golm—Wustermark
RB 22 Berlin Friedrichstraße/Potsdam
Griebnitzsee—Golm—Königs
Wusterhausen
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Baustelle im Bf. Griebnitzsee. Mit mehrjähriger Verspätung soll zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 der neue Regionalbahnsteig eröffnet werden. Halten sollen hier die von Berlin kommenden Züge der RB 21 und RB 22. Ärgerlich aber ist, dass für diese dafür ein Halt in Berlin entfallen soll. Und noch ärgerlicher ist, dass es uneinheitlich teils Wannsee, teils Charlottenburg sein sollen. Foto: Florian Müller, Mitte Oktober 2016 |
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Seit Jahren wird der Bau eines zweiten
Regionalbahnsteigs in Griebnitzsee angekündigt,
nun ist der Bau endlich erfolgt.
Zum Fahrplanwechsel werden die Züge
der Linien RB 21 und RB 22 aus Friedrichstraße
kommend in Griebnitzsee halten.
Einziger Wermutstropfen: Nach Prüfung
durch DB Netz soll zur Sicherung der Betriebsqualität
ein Halt in Berlin für diese
Züge entfallen. Dies ist mal Wannsee und
mal Charlottenburg. Die Potsdamer Uni-Standorte
Griebnitzsee, Park Sanssouci
und Golm sind damit in beiden Richtungen
tagsüber durchgehend im Halbstundentakt
verbunden.
RB 23 Potsdam Hbf—Michendorf
Die baubedingte Umlegung nach
Beelitz-Heilstätten kann entfallen. Die Linie verkehrt
wieder auf dem gewohnten Laufweg von
Potsdam Hauptbahnhof über Seddin nach
Michendorf.
RB 26 Berlin-Lichtenberg—Müncheberg (Mark)—Kostrzyn
Die erst im Laufe dieses Jahres eingeführten
Fahrten von und nach Krzyz entfallen. Die
NEB führt derzeit Gespräche mit dem polnischen
Eisenbahnunternehmen Przewozy
Regionalne (PR), um als Ersatz einen Früh- und
einen Spätzug bis Gorzów Wielkopolski
anbieten zu können.
Ausblick: Baumaßnahmen 2017
Auch das Jahr 2017 wird von zahlreichen
Baumaßnahmen geprägt sein, die zum Teil
umfangreiche Auswirkungen auf den Fahrplan
haben.
Dresdner Bahn, Wünsdorf-Waldstadt
bis Elsterwerda
Die Sperrung der Dresdner Bahn von
Wünsdorf-Waldstadt bis Elsterwerda bleibt noch
das gesamte Fahrplanjahr 2017 bestehen.
Als Ersatz für die Linie RE 5 verkehren zwei
Buslinien. Die Buslinie A fährt 2-stündlich
zwischen Wünsdorf-Waldstadt und Elsterwerda.
Diese Linie hält nicht in Drahnsdorf
und Walddrehna. Die Buslinie B fährt ebenfalls
2-stündlich zwischen Wünsdorf-Waldstadt
und Doberlug-Kirchhain mit allen Unterwegshalten.
Frankfurter Bahn, Berlin-Köpenick bis
Erkner
Auch die Bauarbeiten zwischen Berlin-Köpenick
und Erkner, die zu einem eingleisigen
Zustand mit Fahrzeitverlängerungen führen,
werden fortgesetzt. Die durchgehende Verbindung
der Linie RE 1 bis Eisenhüttenstadt
ist damit weiterhin nicht möglich. In Frankfurt
(Oder) muss zwischen den Planzügen
und einem Pendelzug umgestiegen werden.
Ab dem 8. Januar 2017 kommt es darüber
hinaus in den Nächten Sonntag/Montag
bis Donnerstag/Freitag im Zeitraum von ca.
22.40 Uhr bis 4.50 Uhr zu Totalsperrungen
in diesem Abschnitt. Als Ersatz für die Züge
zwischen Berlin Ostbahnhof und Erkner stehen
ein Schienenersatzverkehr (SEV) oder
die S-Bahn zur Verfügung.
Karower Kreuz
Vom 9. Februar 2017 bis 31. März 2018 wird
die Eisenbahnüberführung der Stettiner
Bahn über den Berliner Außenring neu- und
gleichzeitig zweigleisig ausgebaut. Verbunden
ist dies mit einer Vollsperrung. Die Linie
RE 3 wird über Berlin-Lichtenberg geführt,
teilweise mit Halt dort, und in Berlin Hauptbahnhof
gebrochen. Die Fahrzeit bis Berlin
Hauptbahnhof verlängert sich um ca. 15 Minuten
pro Richtung. Für die Linie RE 5, die
den Bereich tangiert, wird eine Ersatzkurve
zwischen Karow West und Blankenburg
eingerichtet, so dass die Züge auf ihrem
gewohnten Linienweg verkehren können.
Auch die Linien RB 12 und RB 24 verkehren
planmäßig. Die nach Berlin geführten Züge
der Linien RB 60 und RB 66 beginnen und
enden hingegen in Berlin-Lichtenberg statt
Berlin Gesundbrunnen, und auf der Linie
RB 27 können die durchgehenden Fahrten
von und nach Berlin Gesundbrunnen nicht
angeboten werden.
Berliner Außenring, Golm bis Saarmund
Vom 14. Mai bis 8. Oktober 2017 wird die Brücke
über den Templiner See (nahe Pirschheide)
neu gebaut. Damit verbunden ist eine Totalsperrung
der Strecke Golm—Saarmund.
Die Linie RB 22 verkehrt nicht. Zwischen
Berlin Friedrichstraße bzw. Griebnitzsee und
Golm verkehrt planmäßig die mit ihr gekoppelte
Linie RB 21. Als Ersatz für den Abschnitt
auf dem südlichen Berliner Außenring wird
die Linie RB 23 von Michendorf über Saarmund
und Ludwigsfelde-Struveshof nach
Flughafen Berlin-Schönefeld verlängert. Da
sie in einer anderen Fahrplanlage als die
RB 22 dort verkehrt, ist die Durchbindung
der Züge nach Königs Wusterhausen nicht
möglich. Zwischen Schönefeld und Königs
Wusterhausen wird daher während der Bauphase
ein SEV angeboten.
Nordbahn, Oranienburg bis Nassenheide
Vom 22. Mai bis 9. Dezember 2017 ist zwischen
Oranienburg und Nassenheide nur
ein eingleisiger Betrieb möglich, der zu
Fahrzeitverlängerung auf den Linien RE 5
und RB 12 führt.
Die Bahnhöfe in Berlin und Brandenburg
– Barrierefreiheit, Fördertechnik,
„Zukunft Bahn“
Von den 133 Bahnhöfen im Land Berlin, dazu
zählen auch die reinen S-Bahnhöfe, sind 123
stufenfrei (92 Prozent) und 115 barrierefrei
(86 Prozent). Stufenfrei bedeutet, dass ein
Bahnhof ohne (Treppen-)Stufen kleiner
gleich 3 cm zugänglich ist, sei es, weil er
ebenerdig ist oder einen Aufzug bzw. eine
lange Rampe (länger als 60 m) mit maximal
6 Prozent Neigung besitzt. Die Quoten sind
damit schon sehr hoch. 131 Bahnhöfe haben
ein tägliches Aufkommen von mehr als 1000
Fahrgästen, zwei dementsprechend weniger.
Die Quoten bei den 308 Bahnhöfen im
Land Brandenburg sind geringer. Hier sind
278 Bahnhöfe stufenfrei (90 Prozent) und
196 barrierefrei (64 Prozent). 82 Bahnhöfe
werden von mehr und 226 von weniger als
1000 Fahrgästen täglich genutzt.
Die Gesamtverfügbarkeit der Fördertechnik,
worunter Aufzüge und Fahrtreppen
fallen, betrug im April 2016 noch über 99
Prozent (gemessen um 8 Uhr morgens). Seitdem
schwanken die Zahlen mal mehr und
mal weniger deutlich um die 97 Prozent herum.
Die Werte liegen aber konstant über
den vertraglich vereinbarten 95 Prozent.
Bei der Messung werden naturgemäß keine
Aufzüge oder Fahrtreppen erfasst, die tagsüber
nur zeitweise ausfallen.
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Nicht immer funktionieren die Aufzüge, so wie hier auf dem Bahnhof Zoo. DB Station & Service kündigt (mal wieder) eine Offensive zur höheren Verfügbarkeit von Aufzügen und Fahrtreppen an. Foto: Florian Müller |
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Damit die Verfügbarkeit besser gemessen
und die Störungen schneller erkannt und
behoben werden können, hat DB Station
& Service mehrere Maßnahmen ergriffen.
Eine davon ist das Projekt „Ausbau Digitalisierung
im Anlagenmanagement“ (ADAM),
welches mit einem Volumen von rund 10
Millionen Euro und einer Laufzeit von zwei
Jahren noch bis Ende dieses Jahres die Aufschaltung
von rund 3000 Aufzügen und
Fahrtreppen an 1000 Standorten sowie die
Integration der Daten in die Systeme des Anlagenmanagements
ermöglicht. So kann in
Echtzeit der aktuelle Zustand jeder fördertechnischen
Anlage ermittelt werden.
Die Zustandsinformation werden darüber
hinaus nicht nur intern genutzt sondern
auch unter einer Open-Data-Lizenz veröffentlicht.
Sie sind damit für jedermann frei
nutzbar, und Entwickler können sie für ihre
Kundeninformationssysteme nutzen. Über
eine Kundenschnittstelle stehen dabei der
Betriebszustand, der Bahnhof, die Lage am
Bahnhof und die Geo-Koordinate einer Anlage
zur Verfügung. Weitere Maßnahmen,
um die Verfügbarkeit zu erhöhen, sind die
Verkürzung der Wartungsintervalle und die
Beauftragung eines Mehrschichtbetriebes
für die Entstörleistungen beim Dienstleister.
Am Bahnhof Ostkreuz werden alle bisher
nicht eingebauten, aber planfestgestellten
Fahrtreppen noch gebaut, teilweise mitfinanziert
vom Berliner Senat. Auch erfolgt
auf jeden Fall noch der Bau von Toiletten.
Diese sind ebenso planfestgestellt und
sollen in einem historisch gestalteten Gebäude
an der Fußgängerüberführung entstehen.
Maßnahmen für attraktivere Bahnhöfe
Mit „Zukunft Bahn“ hat DB Station & Service
2016 ein Programm gestartet, mit dem die
Aufenthaltsqualität auf den Bahnhöfen erhöht
werden soll. Für den Regionalbereich
Ost sind unter anderen folgende Maßnahmen
geplant bzw. bereits umgesetzt:
- Um den Pünktlichkeitsverlust im Knoten
Berlin weitgehend zu eliminieren und
Maßnahmen zur Verbesserung des Fahrplans
zu erarbeiten, sind geschäftsfeldübergreifend
sogenannte Knotenkoordinatoren
eingesetzt worden.
- Die Reinigung der Bahnhöfe
Berlin-Spandau, Berlin Ostbahnhof und Berlin
Gesundbrunnen wurde intensiviert.
- Die Servicemitarbeiter für Mobilitätshilfen
wurden aufgestockt, um den steigenden
Bedarf decken zu können.
- Die Uhren sollen innerhalb von 48 Stunden
repariert oder bei Vorhandensein
von dynamischen Schriftanzeigern (DSA)
demontiert werden. Bei bestehenden Inspektionsroutinen
ist auch die Funktion
der Uhren zu prüfen und bei Bedarf schon
vorab eine Instandhaltung auszulösen.
Darüber hinaus sollen Uhrenmodule aller
Typen zur schnelleren Instandsetzung
vorgehalten werden.
- Durch eine gezielten Austausch bzw.
Reparatur der dauergestörten oder störanfälligen
Fahrgastinfomationsanzeiger
soll deren Verfügbarkeit gesteigert werden.
- Die Fahrgastinfomationsanzeiger zeigen
neben dem nächsten Zug nun auch die
darauffolgenden Züge bzw. verdrängte
Züge mit Gleiswechselinformationen an.
- Für ausgewählte Stationen wurden unterschiedliche
Lösungsmöglichkeiten zur
besseren Gestaltung der Wartebereiche
erörtert. Die Bahnhöfe Berlin Hauptbahnhof
sowie Berlin Gesundbrunnen wurden
bereits modernisiert und verschönert.
-
Im Zusammenhang mit den Brandschutzprojekten
sollen die Wände, Decken, Böden,
Möblierung und Beleuchtung der unterirdischen
Verkehrsstationen und ihrer
Zugangsbereiche ansprechender werden.
- Die Qualität der Toiletten soll erhöht werden.
- Allgemein soll das Erscheinungsbild der
Bahnhöfe verbessert werden.
Sonstiges
- Im Dezember 2015 wurde eine Dispositionsregel
zwischen ODEG, VBB und DB
Netz AG für den Bahnhof Nauen vereinbart,
nach der im Verspätungsfall des
Fernverkehrs die Überholung operativ
verlagert werden kann. Damit verringert
sich das Verspätungsrisiko auf der Linie
RE 2.
- Die DB hat die App „Streckenagent“ eingeführt,
mit der Kunden Push-Nachrichten
zu aktuellen Vorkommnissen auf ihren
gespeicherten Fahrtrouten erhalten
können. Die Eingabe einer Störungsinformation
erfolgt dabei durch die regionalen
KiS-Teams in die Zentralsysteme
der Deutschen Bahn (HIM & RIS). Die
Ausgabe erfolgt dann über mehrere Kanäle,
neben dem „Streckenagent“ sind
dies auch „DB Navigator“ und andere
Verbunds-Apps, wie „VBB Bus & Bahn“.
Bisher ist dieser Dienst nur in Bayern verfügbar,
ab Dezember auch hier in Berlin
und Brandenburg.
- Als Pilotprojekt wurde im KISS-Zug ET
445.113 die 1. Klasse in Kooperation mit
der Berliner Firma GSP Sprachtechnologie
GmbH mit WLAN ausgerüstet, über welches
zusätzlich ein umfangreiches Entertainmentportal
mit Tageszeitungen, Magazinen,
Filmen, Serien, Hörbüchern und
Musik zur Verfügung steht. Während des
Pilotprojekts, welches noch bis Ende dieses
Jahres läuft, ist die Nutzung kostenlos.
Eine gleichzeitig durchgeführte Umfrage
soll die Akzeptanz des Angebots und die
Nutzermeinung dazu ermitteln.
- Aktuell gibt es eine Projektgruppe zum
Thema „Stabilität Stadtbahn“, die die
derzeitigen Trassenbelegungen, die das
Maximum hinsichtlich verlässlichem Angebot
darstellen, optimieren soll. Vor 2018
ist jedoch keine Lösung zu erwarten. Zum
Fahrplanwechsel im Dezember 2017 soll
der neue untere Regionalbahnsteig auf
der Stadtbahnebene am Bahnhof Berlin
Ostkreuz in Betrieb gehen. Hier werden
die Linien RE 1, RE 2, RE 7 und RB 14 halten.
Gleichzeitig wird Berlin-Karlshorst aufgegeben.
Hierzu werden derzeit Studien zu
den Trassenlagen auf der Stadtbahn erstellt.
- Während der Regionalbahnhalt Berlin-Köpenick
aufgrund einer Umplanung mit
neuem Planfeststellungsverfahren vermutlich
erst in 10 Jahren gebaut ist, soll
der Neubau Berlin-Mahlsdorf 2017 oder
2018 in Betrieb genommen werden. Hier
ist jedoch gegebenenfalls ein Signalumbau
im Zusammenhang mit dem östlich
gelegenen beschranktem Bahnübergang
notwendig, der den Inbetriebnahmetermin
maßgeblich beeinflussen kann.
- DB Regio Nordost ist inzwischen dazu
übergegangen, bei Baumaßnahmen nicht
mehr das eigentliche Ziel sondern das tatsächliche
Ziel des Zuges zu schildern, um
nicht von den Anzeigern auf den Bahnsteigen
abzuweichen.
Jens Fleischmann
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