Seilbahn vom Funkturm nach Potsdam
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Die Interbau-Seilbahn lockte 1957 viele Besucher zur Seilbahnstation am Zoo. 1958 wurde sie wegen „Unwirtschaftlichkeit“ abgebaut. Foto: K. Schreck/Sammlung S. Hilkenbach |
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Bereits 1928/29 verfolgte der Konstrukteur Krukenberg Pläne für eine
Seilbahn vom Funkturm in Charlottenburg über die Havelgebiete
nach Potsdam, und er erhielt von den städtischen Behörden Unterstützung.
Die Wirtschaftskrise verhinderte aber die Ausführung.
Die Interbau-Seilbahn
Am 1. Mai 1957 wurde eine Seilbahn über das
Gelände der „Internationalen Bauausstellung“,
die das Gelände des heutigen Hansaviertels
umfasst, eröffnet. Die Seilbahn war das erste
„Bauwerk“, das auf der Interbau eingeweiht wurde. Gebaut wurde
die Bahn von der „Allgäuer Bergbahn-Baugesellschaft“ als „Einseilumlaufbahn
mit abkuppelbaren zweisitzigen Sesseln nach Bauart
der »Ludwig v. Roll´schen Eisenwerke in Bern«“. Inhaber war die
Firma Carry Groß.
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Ähnlich wie bei einem alpinen Sessellift saßen die Fahrgäste im Freien mit einem kleinen Dach. Der Seilbahnwärter half beim Einsteigen. Foto: K. Schreck/Sammlung S. Hilkenbach |
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Auf der 1,349 Kilometer langen Strecke konnte man während der
Interbau an den Bauwerken und Grünflächen entlangschweben. 95
Gondeln in Form von Sessellift-Doppelsitzen schwebten in 5 bis 12 m
Höhe zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Schloss Bellevue. Über
die 12 Stützen dauerte eine Fahrt bei 9 km/h 9 Minuten. So konnten
600 Personen pro Stunde und Richtung befördert werden, angetrieben
durch einen 45 PS-Wechselstrommotor, der an der Station am Zoo
eingebaut war. Die Rundfahrt für einen Erwachsenen kostete 1,50 DM.
Die Seilbahn war während der Bauausstellung ein Knüller bei den
Besuchern. 1957 wurden bis zu 150 000 Fahrgäste pro Monat gezählt.
Doch im folgenden Jahr nahm der Zuspruch deutlich ab. Der Betreiber
beschwerte sich über die vielen Baustellen an den Zuwegungen zu den
beiden Seilbahnstationen, die die Fahrgäste
abschreckten. Außerdem musste bis zu fünfmal
täglich der Seilbahnbetrieb eingestellt
werden, weil Sprengarbeiten am nahegelegenen
Zoo-Bunker ausgeführt wurden. So gab
es vom 5. April bis Mitte Juni 1958 nur 35 000
Fahrgäste, was unwirtschaftlich sei.
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Streckenverlauf der Interbau-Seilbahn (rot) Grundlage: OSM 2017, Eintragung: Florian Müller |
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Streckenverlauf des Teufelsberg-Skilifts (rot) Grundlage: OSM 2017, Eintragung: Florian Müller |
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Die Interbau-Seilbahn verlief durch den Großen Tiergarten und tangierte das Baugelände des Hansaviertels. In der Nähe des englischen Teehauses und des Schloss Bellevue endete die Strecke. Foto: K. Schreck/Sammlung S. Hilkenbach |
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Darüber hinaus stritten sich der Betreiber
und das Berliner Finanzamt, ob für die Seilbahn
die 12-prozentige Beförderungssteuer
oder die 20-prozentige Vergnügungssteuer
gelte.
Am 14. September 1958 endete der Betrieb
und die Seilbahn wurde abgebaut.
Schlepplift auf dem Teufelsberg
1963 entstanden Pläne, auf dem nach dem
Krieg entstandenen Trümmerhügel „Teufelsberg“
(120 m üNN) ein Wintersportzentrum
zu errichten. Neben einer Gipfelstation
mit Ausflugslokal war auch ein Skilift geplant.
Zur Ausführung des Ausflugslokals
kam es nicht, da das US-amerikanische
Militär den Gipfel für den Bau einer Abhörstation
beanspruchte. Der Skilift wurde
trotzdem gebaut, und mit Schneekanonen
wurde der Teufelsberghang für den Wintersport
tauglich gemacht. Allerdings störten
die Metallträger des Skiliftes die Abhöraktivitäten
der US-Amerikaner. Im Jahr 1972
wurde der Skilift deshalb abgebaut.
Andreas Jüttemann und Florian Müller
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