Die sanierten Bahnsteige sind barrierefrei
und haben eine Einstiegshöhe von 76 cm.
Das Land Brandenburg investierte für diese
Maßnahmen nach Angaben der Ministerin
für Infrastruktur, Kathrin Schneider, 10 Millionen
Euro.
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Der modernisierte Bahnsteig in Blumberg hat nur noch eine Bahnsteigkante an den zwei Gleisen, anstatt bisher zwei – hier gesehen aus einem durchfahrenden Sonderzug. Damit sind zwar Zugkreuzungen im Verspätungsfall möglich, aber kein Fahrgastwechsel. Auch für einen 30-Minuten-Takt ist eine zweite Bahnsteigkante erforderlich. Foto: Florian Müller |
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Leider wurde bei der Sanierung eines vergessen:
Es fehlt weiterhin eine Möglichkeit,
dass sich auf der Strecke zwei Züge begegnen
und dabei Fahrgäste ein- und aussteigen
können. Zwar gibt es neben Ahrensfelde in
Blumberg eine theoretische Möglichkeit, Züge
begegnen zu lassen, doch dort haben die Fahrgäste
leider keine Möglichkeit, dann ein- oder
auszusteigen. Denn der bisher in Blumberg
vorhandene Zwischenbahnsteig wurde bei
der Sanierung der Strecke abgetragen.
Die Strecke nun zwischen Berlin-Lichtenberg
und Werneuchen praktisch. eingleisig.
Bei Verspätungen muss der Zug entweder
früher enden (Blumberg wäre der weiteste
Bahnhof) oder im schlimmsten Fall ein Umlauf
ausfallen – wie schon geschehen.
In Werneuchen ist ein Begegnen auch
nicht mehr möglich, da das Bahnsteiggleis
kurz vor dem Bahnübergang mit einem
Prellbock versehen wurde. Es ist also nur
noch möglich, zum Beispiel einen Schadzug
abzustellen.
Da die Linie RB25 mit der Linie RB12 (Templin—Oranienburg—Berlin Ostkreuz) gekoppelt
ist, ist somit eine Übertragung von
Verspätungen auf die andere Linie nicht ausgeschlossen,
und die Problematik zieht sich
dann durch den ganzen Tag.
Taktverdichtung ausgeschlossen
Eine Taktverdichtung auf 30 Minuten ist
mit dieser Konstellation gar nicht umsetzbar.
Dafür müsste zunächst der Bahnhof
Blumberg umgebaut werden. Hier wäre die
„Brandenburger Lösung“, wie sie zum Beispiel
in Treuenbrietzen gebaut wurde, eine
Alternative: Beide Züge halten nacheinander
an den Bahnsteigen und überholen sich
durch Ausweichen innerhalb des Bahnhofs.
Aber auch dafür müsste in Blumberg die
Gleisanlage umgebaut werden. Dies dürfte
allerdings immer noch preisgünstiger sein,
als einen weiteren Seitenbahnsteig und die
dazugehörige barrierefreie Ausstattung zu
errichten. Egal ob man eine Fußgängerbrücke
oder einen Fußgängertunnel baut, beide
müssten mit Aufzügen versehen werden.
Um die Taktverdichtung zu bekommen,
müsste die Strecke erneut gesperrt werden,
damit dann die Gleisanlagen entsprechend
umgebaut werden können. Dabei würde
ein 30-Minuten-Takt auf der RB 25 durchaus
helfen auf dem Weg zur Verkehrswende,
weil heute viele im Auto auf der B158
im Stau stehen. Vom Land Barnim wird der
30-Minuten-Takt schon seit längerem gefordert,
um einen Kollaps auf der B158 zu
verhindern.
Bei der Eröffnungsveranstaltung in Werneuchen
erklärte Ministerin Schneider, dass
für einen 30-Minuten-Takt zu wenig Fahrgäste
mitfahren würden. Mit der Taktverdichtung
würde aber genau das erreicht,
was gewünscht wird: Eine Steigerung der
Fahrgastzahlen, denn je mehr Angebot da
ist, desto besser wird es angenommen.
Auch müssen die Betriebszeiten, besonders
an Wochenenden, ausgeweitet werden.
Die letzte Regionalbahn von Berlin-Lichtenberg
fährt täglich um 22.27 Uhr, vom Bahnhof
Ostkreuz sogar schon eine Stunde eher.
Nachtschwärmer aus der Region haben zwei
Möglichkeiten: Warten bis am nächsten Tag
der erste Zug fährt (Mo bis Fr um 5.27 Uhr ab
Lichtenberg, Sonnabend und Sonntag um
6.27 Uhr ab Lichtenberg), oder sie nutzen ihr
Auto für Hin- und Rückfahrt. Auch Nachtbusverkehr
gibt es in dieser Region nicht. Insgesamt
also ein Angebot, welches nicht unbedingt
zur Steigerung der Fahrgastzahlen
führt oder als zufriedenstellend angesehen
werden kann.
Weitere Zwangspunkte
Ein weiterer Zwangspunkt ist die Führung
der Linie nach Ostkreuz (unten) zu den neuen
Regionalbahnsteigen.
Die Strecke von Lichtenberg nach Ostkreuz
ist eingleisig, so dass auch hier bei
Verspätungen mit Problemen gerechnet
werden muss. Schon jetzt ist bekannt, dass
die Linien RB12 und RB25 von unterschiedlichen
Bahnsteigen abfahren werden. Die
RB12 fährt wie bisher in Ostkreuz (oben) ab,
die RB25 an den neuen Regionalbahnsteigen
unten.
Da auch eine dritte Linie nach Ostkreuz (unten)
verlängert werden wird, die Linie RB26
aus Kostrzyn, dürfte hier der nächste Konfliktpunkt
auftreten. Im Falle einer Störung
könnte es sein, dass dann auch die RB25, die
eigentlich in Ostkreuz (unten) abfahren soll,
plötzlich ebenfalls vom oberen Bahnsteig
fährt. Erschwerend kommt hinzu, dass es in
Ostkreuz keine zentralen Zugzielanzeiger wie
auf anderen großen Bahnhöfen gibt, so dass
das Chaos vorprogrammiert ist.
Natürlich kann sich umgekehrt eine Verspätung
von der Linie RB26 auch auf die Linien
RB12 und RB25 übertragen.
Eine derzeit und noch mehrere Jahre andauernde
Baustelle an der Rhinstraße, wo
die Brücken am Bahnhof Friedrichsfelde
Ost ersetzt werden, wird auch noch einige
Probleme bereiten, da Gleissperrungen
anstehen.
Es sollte deshalb geprüft werden, ob es
nicht möglich ist, die Linienkoppelung zwischen
RB12 und RB25 aufzulösen und beide
Linien eigenständig fahren zu lassen. So
würde im Falle einer Verspätung diese auf
eine Linie begrenzt bleiben und nicht, wie
jetzt durch die Koppelung, auf eine weitere
Linie übertragen werden. (md)
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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