Worum geht es bei dem Vorhaben? Auf ihrer
Internetseite erläutert die DB: „Die Dresdener
Bahn, die seit dem Jahr 1875 existiert,
soll für den modernen Nah-, Regional- und
Fernverkehr fit gemacht werden. Die rund
16 Kilometer lange Bahnlinie beginnt hinter
dem Bahnhof Berlin Südkreuz, wo die Strecke
von der Anhalter Bahn abzweigt. Sie
führt über die Ortsteile Marienfelde und
Lichtenrade. Dahinter überquert sie die
Grenze zwischen den Ländern Berlin und
Brandenburg, führt über Mahlow und Blankenfelde
weiter in Richtung Dresden.“ Und
weiter: „Die Dresdner Bahn ist das entscheidende
Verbindungsstück auf der großen
Verkehrsachse nach Südosteuropa. Denn
sie entlastet gleichzeitig die Anhalter Bahn
als wichtige europäische Verkehrsachse in
Richtung Süden.“ Zurzeit nutzen die Züge
in Richtung Dresden die Anhalter Bahn bis
Großbeeren, bevor sie über den südlichen
Berliner Außenring bis nach Blankenfelde
geführt werden.
Die Dresdener Bahn ist aber auch wichtig
für die Anbindung des künftigen Flughafens
BER. Im Raum Mahlow wird es einen Abzweig
zum Berliner Außenring in Richtung
BER geben.
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Schallschutzwände kann man auch transparent bauen, so wie hier in Berlin-Blankenburg. Die in Lichtenrade geplanten drei parallelen Wände (s. Visualisierung rechts) sind eine optische Katastrophe. Allerdings ist die Dämmwirkung damit deutlich besser als bei Glas. Foto: Florian Müller, Dez. 2018 |
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Die Dresdener Bahn ist allerdings wohl
auch der am längsten geplante Bauabschnitt
der Bahn, denn es hat 20 Jahre bis zur Planfeststellung
gedauert, verursacht vor allem
durch den Streit in Berlin-Lichtenrade, ob
dieser Abschnitt im Tunnel oder oberirdisch
gebaut werden soll.
Für die Berliner Planfeststellungsabschnitte
1, 2 und 4 gibt es inzwischen endlich
Planungsrecht (siehe SIGNAL 1/2016 und
6/2017),
so das die Bauarbeiten beginnen
konnten. Für den Abschnitt 3 in Brandenburg
erwartet die DB die Planfeststellung
2019.
Neben der S-Bahn-Strecke nach Blankenfelde
(S 2) wird eine zweigleisige elektrifizierte
Fernbahntrasse entstehen. Neun
Bahnübergänge müssen beseitigt und
durch niveaufreie Kreuzungen ersetzt werden.
Dabei, so erklärte Holger Ludewig, ist
geplant, dass nie zwei aufeinander folgende
Bahnübergänge gleichzeitig gesperrt
werden, um eine Umfahrung des jeweils gesperrten
Bahnüberganges zu gewährleisten.
Deshalb wird immer in Abschnitten gebaut,
wobei aber leider verschiedene S-Bahn-Sperrungen nicht zu vermeiden sind.
Außerdem sollen bestehende Brückenbauwerke
erneuert werden. Im Berliner Abschnitt
sollen die Regional- und Fernzüge
160 km/h und in Brandenburg 200 km/h
schnell fahren können.
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Projektübersicht Grafik: DB Netz AG, September 2018 |
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Als erster wurde der Berliner Bahnübergang
Säntisstraße gesperrt und eine provisorische
Fußgängerbrücke errichtet. Hier
wird eine Eisenbahnüberführung gebaut,
genauso wie in der Bahnhofstraße in Lichtenrade,
an der Buckower Chaussee und an
der Wolziger Straße.
Im Brandenburger Abschnitt wird die
Ziethener Straße unter die Gleise gelegt, genauso
wie die Berliner Straße und der Berliner
Damm. In Blankenfelde unterqueren der
Fuß und Radweg und die Karl-Marx-Straße
die Gleise der Dresdener Bahn.
Diese vielen Streckenquerungen sind eine
große Herausforderung für die Anlieger im
Umfeld der Baustellen und für die Fahrgäste
der S-Bahn, die wiederholt auf Busse umsteigen
müssen.
Es ist geplant, an den Stellen, wo es möglich
ist, vor Baubeginn Lärmschutzwände zu
errichten, um die Anwohner im Umfeld der
Bauarbeiten vor Baulärm zu schützen.
Zurzeit ist auch auf dem S-Bahnhof Lichtenrade
in einem Bahngebäude ein Informationsstand
eingerichtet, wo sich Interessierte
über den gesamten Bauablauf informieren
können. Dieser Infopoint ist immer
dienstags zwischen 14 und 18 Uhr geöffnet.
In seinem Vortrag berichtete Holger Ludewig
auch über das geplante Linienkonzept.
So soll nach der Fertigstellung der Bauarbeiten
2025/26 zum Flughafen BER gefahren
werden:
- Flughafenexpress (FEX) Berlin Hbf—Südkreuz—
BER, alle 15 Minuten
- RE 20 Berlin Hbf—BER—Cottbus Hbf,
stündlich
- RB 22 Potsdam Hbf—Golm—BER—Königs
Wusterhausen, stündlich
- RB 23 Potsdam Hbf—Berlin Stadtbahn—BER, stündlich
- RB 24 Eberswalde—Berlin Ostkreuz—BER—Wünsdorf Waldstadt, stündlich
- RB 32 Oranienburg—Berlin Ostkreuz—BER—Wünsdorf Waldstadt, stündlich
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Geplantes Regionalverkehrs-Linienkonzept nach Inbetriebnahme der Dresdener Bahn. Quelle: VBB GmbH |
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Von diesen fahren der FEX und der RE 20
über die Dresdener Bahn. Außerdem sollen
auf der Strecke der RE 8 Wismar—Berlin
Hbf—Elsterwerda und in der HVZ der RE 8V
Nauen—Berlin Hbf—Wünsdorf Waldstadt
(gebildet aus ehemaliger RB 10) fahren.
Nach dem Vortrag beantworteten Holger
Ludewig und sein Mitarbeiter, Herr Döring,
noch Fragen. Es wird sicherlich nicht die letzte
Veranstaltung und der letzte Bericht zu diesem
bedeutenden Bauprojekt gewesen sein.
Weitere Infos zum Bauprojekt Dresdener Bahn
siehe SIGNAL 1/2016 und 6/2017
Michael Wedel
Landesvorsitzender des DBV Nordost
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