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Mehr Fahrgäste und mehr Einnahmen – bei
stabilen Fahrpreisen. Das ist eine gute Jahresbilanz
für den VBB und ganz besonders
für die BVG. Das Berliner Verkehrsunternehmen
hat sein Verkehrsangebot (ein wenig)
verbessert und wesentlich vom neuen VBB-Seniorenticket
profitiert. Außerdem hat die
wachsende Zahl der Touristen zum guten
Ergebnis beigetragen. Zusätzlich hat die
BVG natürlich auch Umsteiger aufgrund der
monatelang chaotischen Verhältnisse bei
der Berliner S-Bahn gewonnen.
In der Vergangenheit hatte sich gezeigt,
dass eine Erhöhung der Fahrpreise keineswegs
immer auch zu höheren Einnahmen
führte, weil Fahrgäste zum Ausgleich für die
Mehrkosten ihre Fahrten mit öffentlichen
Bahnen und Bussen reduzierten oder auf
Auto bzw. Fahrrad umstiegen. Zu berücksichtigen
ist auch, dass jede Fahrpreiserhöhung
selbst viel Geld kostet. Daher hatte
der Berliner Fahrgastverband IGEB wiederholt
darauf hingewiesen, dass es auch
andere Möglichkeiten gibt, die Einnahmen
zu erhöhen. Das Jahr 2009 brachte die Bestätigung:
Auch ohne Fahrpreiserhöhung
können höhere Fahrgeldeinnahmen erzielt
werden. Deshalb ist 2009 trotz der schlimmen
S-Bahn-Krise auch ein gutes Jahr für die
Fahrgäste und die anderen Verkehrsunternehmen.
Wenn die BVG nun schon wieder Fahrpreiserhöhungen
fordert, dann sollte sie zuvor
erst einmal die Ergebnisse des Jahres 2009
genau analysieren und sich außerdem daran
erinnern, dass 2006 eine Tarifstrukturreform
verabredet worden war. Diese steht noch immer
aus, auch wenn die Einführung des Seniorentickets
ein richtiger und wichtiger Schritt
in Richtung auf einfachere und bezahlbare
VBB-Tarife war. Zugleich sei der Senat daran
erinnert, dass die BVG viele Millionen Euro im
Jahr sparen könnte, wenn endlich Straßenbahn
und Bus beschleunigt werden. Berliner Fahrgastverband IGEB
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