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Gestatten Sie mir zu der Veröffentlichung
der Bürgerinitiative Stammbahn in SIGNAL 1/2009 einige Anmerkungen. Verständlich,
dass man als Bürgerinitiative, die sich für den
Wiederaufbau der Stammbahn einsetzt, die
Welt nicht mehr versteht, wenn das Ergebnis
entgegen wirkt. Nun hat jedoch der Gutachter
nicht nur drei Varianten gerechnet, sondern
es sind ein paar mehr. Alle Zahlen sind
mit den führenden Stellen abgestimmt. Die
vom Verfasser in diesem Artikel genannten
Anmerkungen zur Bahn sind genauso wenig
nachvollziehbar, wie die auf der Website der
Bürgerinitiative. Schade, etwas mehr Sachverstand
möchte man schon von Experten
verlangen.
Nicht jeder kann vor seiner Haustür einen
eigenen Bahnanschluss haben. Die Menschen
müssen also erst einmal zum Bahnhof
gebracht werden. Deswegen ist die Anmerkung,
den Busverkehr (Linien 620/115) einzuschränken,
völlig daneben.
Noch mehr Durchgangsverkehr kann auch
die Gemeinde Kleinmachnow gar nicht aufnehmen.
Dieser würde nämlich entstehen,
wenn in Düppel ein Bahnhof im Tarifgebiet
B entstehen würde. Es wäre somit nicht
nachvollziehbar, dass die Bewohner von angrenzenden
Gemeinden nach Düppel-Kleinmachnow
fahren, um dann in die historische
Stammbahn einzusteigen.
Die Region braucht die Stammbahn nicht.
Hier ist leider die regionale Denkweise nach
Alternativen nicht mehr vorhanden. Nichts
gegen eine sinnvolle Schienanbindung.
Hierfür bin nicht nur ich stets zu haben.
Deswegen gilt es, kostengünstige Alternativen
zu prüfen. Anbieten würde sich, wenn
erforderlich, eine Verlängerung der S-Bahn
von Teltow nach Stahnsdorf. Damit wird
eine Trennung der Verkehrsströme am Teltowkanal
erreicht: Alles, was nördlich vom
Teltowkanal ist (also Kleinmachnow), hat
schon heute den Komfort, in 12 Minuten an
der Schiene zu sein (S-Bahn-Linie 1).
Das Ministerium für Infrastruktur in Brandenburg
hat mit Stand Februar 2009 erklärt,
dass die Stammbahn nicht volkswirtschaftlich
ist. Diese Aussage liegt schriftlich vor
und wurde getroffen nach nochmaligem
Überprüfen aller Einwendungen nach der
Vorstellung der Nutzen-Kosten-Analyse im
April 2008. Auch der Alternativvorschlag
einer S-Bahn möchte mit Vorsicht bedacht
werden. Zwei Bahnschranken auf der Strecke
zwischen Zehlendorf und Düppel sind
nicht mehr zeitgemäß. Hinzu kommen in der
Weiterführung eine Bahnschranke und ein
etwas größeres Brückenbauwerk zur Überquerung
der Autobahn und des Teltowkanals.
Dies ist finanziell nicht vertretbar, wenn
es kostengünstige Alternativen gibt. Jürgen Lemke, Kleinmachnow
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