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Foto: M. Lange |
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Im Bahnhof Berlin-Wannsee. Als Sonderfahrt fuhr diese S-Bahn von Erkner nach Potsdam (oben), als Planzug dann von Potsdam nach Erkner (hier). Damit begann, wie schon 1838 auf der Stammbahn, die offizielle Eröffnungsfahrt nach 1992 in Potsdam. Foto: M. Lange |
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Vor der Abfahrt in Potsdam. Durch magelnde Entscheidungsfreude nach dem Mauerfall mußten die Politiker 2 1/2 Jahre auf die Fotografen warten. Foto: M. Künsemüller |
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Vor dem Abschmücken in der Triebwagenhalle Erkner. Foto: M. Lange |
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Foto: B. Strowitzki |
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Anfang und Ende. Der Regionalzug, seit Juni 1991 als R-Bahn-Linie 3 bezeichnet, fuhr am Vormittag des 1. April 1992 nach gut zwei Jahren ein letztes Mal nach Wannsee. Foto: M. Lange |
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Foto: M. Lange |
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Attraktiveres Umsteigen. Nach kurzem Fußweg gelangen die Fahrgäste zur neuen Tramhaltestelle auf der Langen Brücke. Mittel- bis langfristig soll der Bahnhof zur Brücke verschoben werden. Foto: M. Künsemüller |
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Eigentlich sollte die S-Bahn ja erst 1993
wieder von Wannsee nach Potsdam fahren,
und eigentlich sollte die Strecke ja gleich
richtig ausgebaut werden: zweigleisig mit
Dammverbreiterung zwischen Griebnitzsee
und Babelsberg, einem neuen Bahnhof und
drei neuen Brücken in Babelsberg usw. (vgl. SIGNAL 2/90 ).
Aber dann wurde den führenden
Politikern in den Ländern Brandenburg
und Berlin klar, daß diese prominenteste
aller unterbrochenen S-Bahn-Strecken
schneller wieder befahrbar sein muß. Mit
dem öffentlichen Druck im Rücken rangen
sie sich zu einem Machtwort durch, und
schon wurde eine Lösung für eine schnellere
Wiederinbetriebnahme gefunden. Womit
nach 1984/85 erneut bewiesen wäre, daß die
Verwaltungen, die Betreiber und die Baufirmen
durchaus fähig sind, Lösungen zu finden, sobald
die Politiker einmal fähig sind,
sich für die schnelle S-Bahn-Wiederinbetriebnahme
zu entscheiden.
Daß mit der schnellen Wiederinbetriebnahme
zunächst nur ein 20-Minuten-Takt angeboten
werden kann, ist zwar nicht bedarfsgerecht,
aber in jedem Fall besser, als noch
ein weiteres Jahr auf die S-Bahn zu warten.
Im übrigen ist für die Taktverdichtung der
vollständige Ausbau auf zwei Gleise nicht
zwingend. Die Hamburger S-Bahner zeigen,
daß auch mit eingleisigen Abschnitten ein
10-Minuten-Takt möglich ist.
Wasser auf die Mühlen der Kritiker einer
schnellen S-Bahn-Wiederinbetriebnahme
waren natürlich die zahlreichen Betriebsstörungen
nach dem 1. April. Doch wenn man
die Bauarbeiten über Monate verfolgt hat,
muß man sich fragen, warum lange Zeit nur
im Schneckentempo gearbeitet wurde und
erst in den letzten Wochen mit einem solchen
Hochdruck, daß Mängel die zwangsläufige
Folge waren. Auch sollte nicht vergessen
werden, daß der Termin 1. April wenig
mit den Fahrgastforderungen, aber viel
mit dem Terminkalender des Bundesverkehrsministers
Krause zu tun hatte. Deshalb
war es ein besonderer Affront des Herrn
Krause, daß er dann doch nicht erschien.
Doch trotz aller Ärgernisse, nicht zu vergessen
sind die Berliner Unverschämtheiten im
Umgang mit den Politikern der Stadt Potsdam
bei der Vorbereitung der Feierlichkeiten,
wird der 1. April 1992 als ein Erfolgsdatum
in die Berliner S-Bahn-Geschichte
eingehen. Fast 31 Jahre nach dem
Mauerbau und gut ein Jahr früher als ursprünglich
geplant, ist es nun wieder möglich,
von Berlin (und von Erkner!) mit der
S-Bahn in das 999 Jahre alte Potsdam zu
fahren.
Zugleich geht damit für die West-Berliner
eine mehr als 7-jährige Pause im S-Bahn-Ausbau
zu Ende. Seit der Wiederinbetriebnahme
der Wannseebahn am 1.2.1985 warteten
sie vergeblich auf weitere Strecken,
denn Senat und BVG hatten sich geschworen,
daß es nie wieder einen einfachen S-Bahn-Ausbau,
gar mit Provisorien, geben
sollte. Mit der schnellen S-Bahn-Wiederinbetriebnahme
von Wannsee nach Potsdam
wurde also auch in dieser Hinsicht ein wichtiges
Zeichen gesetzt. Wohl niemand unter
den am 1. Februar 1985 feiernden Fahrgästen
hatte erwartet, daß es bis zu einem solchen
Durchbruch mehr als 7 Jahre dauern
würde, aber wohl auch niemand hatte sich
vorstellen können, daß die nächste S-Bahn-Wiederinbetriebnahme
nach Potsdam führt! IGEB
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