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Seit dem 24. September 1995 verzichtet die DB AG bei
Benutzung der IC-Züge zwischen Berlin und Hamburg auf
den IC-Zuschlag. Anlaß für diesen überfälligen, vom
Berliner Fahrgastverband IGEB bereits mehrfach geforderten
Schritt waren die Bauarbeiten auf der Hamburger Bahn und
dadurch bedingte Fahrzeitverlängerungen.
Die Information über die zuschlagfreie Benutzung erfolgte rechtzeitig
und ausreichend, scheinbar ausreichend. Denn die Bahn unterschlug
eine "Kleinigkeit", die für manche Fahrgäste zum großen Ärgernis wurde
und welche die Bahn erst auf Intervention des Berliner Fahrgastverbandes
eingestand: "Jedoch waren bei der Benutzung dieser IC innerhalb der
Verkehrsgemeinschaft Berlin-Brandenburg in den Verbindungen Nauen -
Berlin-Spandau, Nauen - Berlin-Zoo, Nauen - Berlin-Lichtenberg und
Nauen - Flughafen Berlin-Schönefeld IC-Zuschläge zu lösen", teilte die
DB AG mit Schreiben vom 12. März 1996 mit, um dann aber gleich
hinzuzufugen: "Diese Regelung ist seit März 1996 außer Kraft gesetzt,
so daß die Benutzung der IC-Züge ohne IC-Zuschlag möglich ist."
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Wegen der Bauarbeiten können die Reisenden von Berlin-Spandau (oder Zoo, Lichtenberg, Schönefeld) den IC nach Hamburg seitdem 24. September 1995 zuschlagfrei nutzen. Von Reisenden zwischen Berlin und Nauen verlangte die Bahn demgegenüber den IC-Zuschlag. Erst im März wurde diese Schikane ausgeräumt. Foto: Stefan Schnerr |
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War bei der Bahn etwa jemand der Meinung gewesen, ohne Zuschlag könnten
VBB-Kunden mit dem IC fahren? Was auch immer der Grund für diese
unsinnige Regelung war, zurück bleibt jedenfalls - neben der Verärgerung
von Reisenden, die sich aufgrund der offiziellen Informationen im
Recht glaubten (und dies wohl auch waren) - die Erkenntnis, daß der
Umgang der Bahn mit ihren Kunden immer wieder Anlaß zu Kritik bietet
und daß vor allem die Kundeninformation unverändert schlecht ist.
Erinnert sei beispielhaft an das Zugangebot von Berlin nach Kopenhagen,
das die Bahn als Ersatz für die Abschaffung des "Neptun" im Herbst
1995 einführte, ohne ihre Kunden zu informieren (siehe SIGNAL 7/95 ).
Das "Unternehmen Zukunft" ist offensichtlich noch in sehr weiter Ferne. IGEB
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