Ende 2015 sollen die täglichen Direktverbindungen
Berlin—Kopenhagen bzw. Berlin—Aarhus entfallen. Begründet wird die
Maßnahme mit sukzessive auslaufenden
Fristen der auf diesen Linien eingesetzten
dieselgetriebenen ICE TD bzw. mit dem Verzicht
auf weitere Hauptuntersuchungen für
diese Züge. Deutsche Bahn (DB) und Dänische
Staatsbahnen (DSB) konnten sich angesichts
der anstehenden Kosten nicht auf
die Verlängerung des Mietvertrages einigen.
Ende 2016 werden so auch die zwischen
Hamburg und Kopenhagen eingesetzten
ICE TD der Vergangenheit angehören; ein
Ersatz soll auf dieser Linie mit dänischen
IC3-Zügen erfolgen.
Der Abbau internationaler Bahnverbindungen
von und nach Deutschland wird
damit fortgesetzt (siehe u. a. SIGNAL 1/2015 und 2/2015). Einzige Ausnahme sind die
prestigeträchtigen Hochgeschwindigkeitsverkehre
nach Frankreich, Belgien und in
die Niederlande.
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ICE der DSB nach Kopenhagen in Berlin Ostbahnhof. Die umsteigefreie ICE-Direktverbindung in der Relation Berlin—Kopenhagen bzw. Aarhus wird mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 eingestellt. Unverständlich ist diese kundenfeindliche Entscheidung nicht zuletzt angesichts des daraus resultierenden Imageschadens für die beiden Verkehrsunternehmen DB und DSB. Foto: Christian Schultz |
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Bereits vor dem Fahrplanwechsel am 13.
Dezember 2014 wurde die Nachtzug-Verbindung
Basel—Frankfurt (Main)—Hamburg—Kopenhagen eingestellt – einschließlich der
Wagengruppen Prag—Berlin—Kopenhagen
und Amsterdam—Köln—Kopenhagen.
Seit dem Fahrplanwechsel gehört außerdem
die CNL-Verbindung Berlin—Paris der
Vergangenheit an. Entfallen sind ebenfalls
die Wagengruppen Hamburg—Paris und
München—Paris. Lediglich auf der Strecke
(Moskau—)Berlin—Paris gibt es seit dem
kleinen Fahrplanwechsel im Juni 2015 an
den Wochenenden wieder zwei Zugpaare –
angeboten von den russischen Eisenbahnen
RZD.
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Foto: Florian Müller |
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Der russische Schlafwagenzug Moskau—Berlin—Paris verkehrt zwei mal in der Woche. Der Nachtsprung Berlin—Paris ist nun wieder mit modernem Wagenmaterial möglich. Die DB hatte den Nachtzug auf dieser Verbindung Ende 2014 eingestellt. Foto: Florian Müller |
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Aber die einzige Direktverbindung auf der
Schiene zwischen Hamburg, Berlin und Wroclaw
(Breslau) mit EC 248/249 ist seit dem
Fahrplanwechsel im Dezember 2014 Vergangenheit.
Und der EN „Jan Kiepura“ verkehrt
seither nur noch zwischen Warschau,
Berlin und Oberhausen. Die Durchbindung
ab/bis Amsterdam entfiel bzw. ist nun mit
einem Umsteigezwang in den „ICE International“
verbunden.
Unverständlich ist, dass umsteigefreie
Bahnverbindungen von europäischer Bedeutung
selbst zwischen Hauptstädten
scheibchenweise eingestellt und das Reisendenpotenzial
seitens der betroffenen Bahnverwaltungen
großzügig der Flugzeug-,
Fernbus- und Pkw-Konkurrenz überlassen
wird. Europa wächst zusammen, aber nicht
auf der Schiene, sondern auf der Straße.
Die Politik der Deutschen Bahn, immer
mehr internationale Züge einzustellen, steht
in krassem Gegensatz zu der Zielsetzung eines
einheitlichen europäischen Verkehrsraumes
und widerspricht zudem den Leitlinien
des EU-Weißbuchs Verkehr (siehe SIGNAL 2/2011).
Deutscher Bahnkunden-Verband und IGEB Fernverkehr
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