Seit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember
2015 verkehren endlich nach jahrelangen
Verzögerungen die ersten Intercity-Doppelstockzüge (IC 2) in der Relation
Norddeich—Leipzig (IC-Linie 56). Der Einsatzplan
sah ursprünglich vor, ab 14. Februar
2016 die Linie Dresden—Hannover—Köln (IC-Linie 55) umzustellen. Ab ca. März
2016 sollte die Linie Norddeich—Köln (IC-Linie
35) mit Verlängerung zweier Zugpaare
über Kassel nach Weimar folgen (siehe
SIGNAL 6/2015).
Diese Planungen konnten bislang jedoch
nur teilweise realisiert werden. Grund für die
erneuten Verzögerungen sind Wankprobleme
der Fahrzeuge, die zwar nicht generell,
aber immerhin auf einigen Streckenabschnitten
auftreten. Beschwerden der Fahrgäste
waren die Folge. Das unangenehme
Wanken betrifft dabei insbesondere einen
Abschnitt zwischen Leipzig und Magdeburg
sowie mehrere kurze Abschnitte zwischen
Hannover und Bremen. Seitens der
Deutschen Bahn wurde betont, dass diese
Querbewegungen nicht sicherheitsrelevant
sind. Deutlich beeinträchtigt ist jedoch der
Fahrkomfort.
Die notwendigen technischen Nachbesserungen
sorgen nun für erneute Verzögerungen:
Während die IC-Linie 35 derzeit umgestellt
wird, sollen auf der IC-Linie 55 erst
im Dezember 2016 Intercity-Doppelstockzüge
verkehren.
Geändert wird an den Fahrzeugen sukzessive
das Dämpfersystem; bis etwa Mitte 2016
soll bei allen Zügen die technische Anpassung
abgeschlossen sein. Zusätzlich sollen
eventuell auch noch geänderte Radprofile
das Wanken weiter reduzieren.
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IC mit den neuen Doppelstockwagen (IC 2) in Leipzig Hbf. Getrübt wird die Freude an den neuen Zügen allerdings durch ein unangenehmes Wanken auf einigen Streckenabschnitten. Zwischen Halle (Saale) Hbf und Leipzig-Mockau wurde die Höchstgeschwindigkeit deshalb sogar auf 120 km/h herabgesetzt. Das erfordert nun fahrzeugseitig technische Nachbesserungen und sorgt damit für erneute Verzögerungen beim Einsatz. Foto: Christian Schultz |
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Auch wenn sich die Auswirkungen dieses
jüngsten Zeitverzugs in Grenzen halten: Die
Einführung neuer Fahrzeuge ist nun zum
wiederholten Mal mit Schwierigkeiten und
Ärgernissen für die Bahnkunden verbunden;
hierzu gehören leider auch technische
Störungen an den Türen und der Fahrzeugsteuerung.
Imageschäden für den Schienenpersonenfernverkehr
sind die Folge – und
das alles vor dem Hintergrund der ohnehin
bestehenden Wettbewerbsverzerrungen zu
Lasten des Schienenverkehrs!
Deutscher Bahnkunden-Verband (DBV) und
IGEB Fernverkehr
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