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So wird wohl die BBI-Anbindung zur Eröffnung des Flughafens aussehen: Die Hauptlast trägt die S-Bahn im 10-Minutentakt. Außerdem verkehrt halbstündlich ein Flughafenexpress Berlin Hbf—BBI über Südkreuz und Anhalter Bahn. Über die Stadbahn fahren RE/RB, aber nur bis Schönefeld alt – mit Anschluss an die S-Bahn. Grafik: Holger Mertens |
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Seit einigen Monaten wird nun auch offiziell
eingestanden, dass bis zur im Jahr 2011
geplanten Eröffnung des neuen Flughafens
Berlin Brandenburg International (BBI) die
Dresdener Bahn noch nicht wieder befahren
werden kann (siehe SIGNAL 1/2008) Damit
muss auch das Projekt eines eigenwirtschaftlich
im 15-Minuten-Takt verkehrenden
Flughafenexpresses zwischen BBI und Berlin
Hbf zumindest zurückgestellt werden.
Auch wenn die BBI-Fertigstellung sich
voraussichtlich um ein oder zwei Jahre
verschieben wird, ändert das nichts an den
Problemen, den neuen Flughafen in das
Bahnnetz einzubinden. Zum einen wird die
Dresdener Bahn auch 2012 oder 2013 noch
nicht befahrbar sein. Zum anderen wird die
Ostanbindung an die Görlitzer Bahn ebenfalls
noch nicht zur Verfügung stehen. Lediglich
die S-Bahn wird den Tunnelbahnhof
BBI Terminal zuverlässig anfahren können,
allerdings durch die Fehlplanung einer
Westeinbindung mit einer unnötig langen
Anfahrt. Außerdem wird die S-Bahn durch
die Bauarbeiten am Ostkreuz noch nicht auf
die Stadtbahn geführt werden können.
Deshalb hat eine Expertengruppe, der
u. a. Vertreter der DB und der Länder Berlin
und Brandenburg angehörten, zahlreiche
Varianten untersucht, wie zur BBI-Eröffnung
zusätzlich zur S-Bahn auch noch ein Flughafenexpress
und weitere Regionalzüge
BBI Terminal erreichen
können.
Experten finden keine attraktive Variante
Das Ergebnis ist ernüchternd:
Relativ zuverlässig
wird nur die RB 22 von
Potsdam Hbf zum BBI fahren
können. Die im Stundentakt
geplanten Züge
sollen dann aber, anders
als heute, von Potsdam
Hbf nach Golm fahren
und von dort ohne Halt
bis zum Flughafen. Von
Berlin Hbf über die Anhalter
Bahn soll ein zum VBBTarif
verkehrender Flughafenexpress
halbstündlich
den BBI erreichen. Dieses
Angebot wird aber durch
die nur eingleisige Verbindung
zwischen Anhalter
Bahn und Berliner Außenring
(BAR) und durch den
zunehmenden Güterverkehr auf dem BAR
störanfällig sein.
Außerdem soll das heutige Angebot mit
RB 14 und RE 7 halbstündlich von der Stadtbahn
nach Schönefeld zunächst beibehalten
werden. Da diese Züge aber nur zum
alten Flughafenbahnhof verkehren können,
müssen die Fahrgäste in Schönefeld auf die
im 10-Minuten-Takt zum BBI Terminal verkehrende
S-Bahn umsteigen. Ein weiterer
Schwachpunkt dieses Angebots ist, dass
RB 14 und RE 7 durch die Bauarbeiten am
Ostkreuz zumindest an zahlreichen Wochenenden
nur eingeschränkt oder gar nicht
verkehren können.
Zunächst nur S-Bahn zuverlässig
Somit wird die S-Bahn in den ersten Jahren
nach Eröffnung des neuen Flughafens trotz
der viel zu langen Fahrstrecke und langen
Fahrzeit zwischen Innenstadt und BBI dennoch
das wichtigste, weil zuverlässigste Verkehrsmittel
sein. Wegen des jahrelangen Fehlens
der Verbindungskurve am Ostkreuz zur
Stadtbahn kann die S-Bahn aber nur auf den
Südring oder den Ostring geführt werden.
Zur besseren Verständlichkeit des Angebots
gerade für die zahlreichen Gelegenheitsfahrgäste
sollten beide sich zum 10-Minuten-Takt
überlagernden Zuggruppen nicht auf Südring
und Ostring aufgeteilt werden, sondern
als Ersatz für S 8 und S 85 über den Ostring in
den Berliner Norden geführt werden.
Viel Geld – geringer Nutzen
Für über eine halbe Milliarde Euro erhält der
Flughafen eine neue Schienenanbindung
mit Tunnelbahnhof unter dem Terminal.
Doch durch Verzögerungen und Engpässe
im Berliner Schienennetz stehen zur BBIEröffnung
noch keine leistungsfähigen Zufahrtsstrecken
zur Verfügung. Solange die
Dresdener Bahn nicht befahrbar ist, gibt es
keinen attraktiven Bahnverkehr zwischen
der Berliner Innenstadt und BBI. Aber die
Autobahnanbindung wird bereits Ende Mai
2008 eröffnet. Dieses grobe Missverhältnis
zwischen Straßen- und Schienenanbindung
ist ein verkehrspolitischer Skandal. Berliner Fahrgastverband IGEB
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