Auch wenn durch den Planfeststellungsbeschluß
Lichterfelde Ost - Landesgrenze der
Anhalter Fernbahn ein Fortschritt erreicht
ist, und wenn zwischen der Landesgrenze
und dem künftigen Regionalbahnhof Teltow-Heinersdorf
(Anhalter Bahn) seit bald
zwei Jahren Gleise liegen und rosten, ist für
eine Bahnanbindung Teltows nunmehr die
S-Bahn die realistische Option (siehe Signal
7/2000
und 8/2000 ). Die seit einigen Monaten
baureif geplante Verlängerung vom S-Bahnhof
Lichterfelde Süd zum S-Bahnhof
Teltow Stadt, zentrumsnah an der Mahlower
Straße gelegen, wird in Kürze mit der
öffentlichen Auslegung in das Schlußstadium
der Planfeststellung treten. Der Baubeginn
hängt am Termin des Planfeststellungsbeschlusses.
Derzeit macht als Eröffnungstermin
das Jahr 2004 die Runde.
Gemäß Planungsunterlagen werden aus
dem Südkopf des Bahnhofes Lichterfelde
Süd zwei Gleise in leichter Abwärtsneigung
in Richtung Teltow geführt und laufen noch
im Eingang der erforderlichen Kurve zur eingleisigen
Strecke zusammen. Die Trassierung
ist für 100 km/h ausgelegt, und folgt
in ihrer Vertikalführung zwischen erforderlichem
Minimalabstand zum Grundwasserspiegel
und dem Ziel einer minimalen Höherlegung
der zu unterfahrenden Mahlower
Straße dem möglichen Optimum. Die
beiden weiteren zu querenden Straßen
werden mit minimalem Flächenbedarf für
erforderliche Rampen als Brücken über die
Bahntrasse geführt. Als Ergebnis der Höhenlage
der Trasse wird der als nicht geometrisch
definiertes Haufwerk angelegte
„Damm" aus den 40er Jahren zwischen
Seehof und dem Geländeanstieg Richtung
Mahlower Straße von der Trasse so in Anspruch
genommen, daß die Streckenanlage
innerhalb der Aufschüttungen leicht versenkt
und damit luftschallgünstig verläuft
(Geländeeinschnitt auf dem alten Damm).
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An dieser Stelle der Mahlower Straße (Nähe Wilhelm-Leuschner-Str.) soll 2004 der S-Bahnhof Teltow Stadt die Straße unterqueren. Foto: Florian Müller, September 2000 |
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Die Bahnanlage gestattet durch die zweigleisige
Anlage des Bahnhofes Teltow Stadt
einen 10-Minuten-Takt im Rahmen des jetzigen
S 25-Fahrplanes. Dazu ist ein weiterer
Umlauf und eine Kehrzeit von mehr als zehn
Minuten erforderlich. Eine Verlängerung
nach Stahnsdorf bleibt möglich.
In Teltow wird der Mittelbahnsteig so
angelegt, daß von dessen Nordkopf eine
Festtreppe auf die Brücke Mahlower Straße
führt. Auf der Brücke werden Haltestellenbuchten
angelegt. Eine weitere Querung
des Bahnsteiges an dessen Berlin abgewandtem
Ende bekommt eine Festtreppe
und einen Aufzug. Damit wird auch die Verbindung
zum Baugebiet Mühlendorf hergestellt.
Die beiden Festtreppen und der Übergang
zum Aufzug werden gläsern eingehaust.
Durch Nutzung der beiden Brückenbauwerke
und durch Errichtung von Dächern
wird zwischen den Treppenanlagen
und darüber hinaus der Bahnsteig überdacht.
Ein Aufsichtsgebäude und Technikräume
entstehen an den Festtreppenrampen.
Die Errichtung eines Gebäudes für
Dienstleistungen und P+R-Plätze am südöstlichen
Brückenkopf sind vorgesehen.
Im Gegensatz zu den in ihrer Finanzirung
gesicherten Brücken für einen Fuß-/Radweg,
eine untergeordnete Verbindungsstraße
Seehof - Sigridshorst sowie die in
Landesbaulast zu errichtende Mahlower
Straße ist das beabsichtigte Sonderbauwerk
mit Tiefgarage nach einer Wirtschaftlichkeitsprüfung
wieder ohne Investor. Die
Stadtverwaltung führt ein neues Auswahlverfahren
durch.
Auf der in bahnlicher Widmung befindlichen
Trasse in Richtung Stahnsdorf wird im
Sinne der Vermeidung zusätzlichen Grunderwerbes
ein Sicker-/Verdunstungsbecken
angelegt, mittels dessen im Bahn- und im
benachbarten Straßenbereich anfallendes
Regenwasser dem Grundwasser zugeführt
werden. Dieses Becken müßte bei einer von
Stahnsdorf weiterhin gewünschten Verlängerung
der S-Bahn verlegt werden. Anläßlich
einer Anwohnerinformation äußerte ein
Anwohner: Wenn Teltow die S-Bahn haben
wolle, sollte niemand die bereits gesicherten
Abläufe durch Einwendungen gefährden,
der „Finanzierungswind" stehe nicht
günstig.
Die IGEB wird die Planauslegung aufmerksam
und kritisch begleiten. Ein Rufen
nach Maximalforderungen ist derzeit nicht
der schnellen Inbetriebnahme förderlich. IGEB,
Abteilung S-Bahn und Regionalverkehr
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